Dresden/Wilsdruffer Vorstadt, Annenkirche

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Orgelbauer: Jahn/Jehmlich, op.672
Baujahr: 1909/1951
Geschichte der Orgel: Die heutige Annenkirche hatte mehrere Vorgängerbauten. Die jetzt stehende Kirche wurde 1769 geweiht. Erbauer war Johann George Schmidt. 1784 erhielt die Kirche eine neue Orgel von Johann Christian Kayser (1750-1813), Dresden.

Zwischen 1906 und 1909 wurde die Kirche durch Richard Schleinitz umgebaut, um den neuen Richtlinien des Brandschutzes zu entsprechen. Das Innere der Annenkirche erhielt ein neues Antlitz im Jugendstil. Die alte Kayser-Orgel wurde abgerissen.

Die Dresdner Orgelbaufirma Johannes Jahn baute 1909 eine neue dreimanualige Orgel mit 50 Registern.

Im Februar 1945 wurde die Dachhaut komplett zerstört. Etwa 1000 Menschen, die in der Kirche Zuflucht gesucht hatten, konnten trotzdem überleben. Die Wiederherstellung des Gebäudes erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1950, die der Orgel 1950/51. Die Orgelweihe fand am 2.Dezember 1951 statt.

Zwischen 2009 und 2011 erfolgte eine Sanierung der Innenraumtechnik aus Fördermitteln. Die Orgel gehörte auch dazu.

Umbauten: 1937 Umdisponierung durch Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf).

Nach der Beschädigung von Kirche und Orgel im Februar 1945 erfolgte eine Wiederherstellung der Orgel 1950/51 unter Verwendung der vorhandenen historischen Substanz durch die Gebrüder Jehmlich. Ein erheblicher Teil des Pfeifenmaterials und der technischen Ergänzungsstücke stammen aus der alten Jahn-Orgel.

Die neue Orgel besitzt 47 Register, drei Manuale, Pedal und eine pneumatische Traktur. Der pneumatische Spieltisch ist freistehend.

1985 Generalüberholung der Orgel den VEB Orgelbau Dresden (Horst Jehmlich). Ausbau des pneumatischen Spieltisches, Aufstellung eines neuen elektrischen Spieltisches, Umstellen auf elektropneumatische Traktur.

2011 Generalüberholung der Orgel durch Jehmlich-Orgelbau Dresden GmbH. Reinigung, Pfeifenüberarbeitung, Neupositionierung von 12 Töne Fagott 16’, Überarbeitung Windladen, Neubronzierung Prospekt.

Stimmtonhöhe: 441 Hz
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 47
Manuale: 3
Pedal: 1



Disposition



Bibliographie

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980, S.66-67(Kayser-Orgel).

Die neue Orgel in der Annenkirche zu Dresden erbaut von der Orgelbau-Anstalt J. Jahn & Sohn in Dresden [Inhaber: Johannes Jahn]: Op. 178; Zum erstenmal gespielt bei der Einweihung der ... vollkommen erneuerten und umgebauten Annenkirche am 21. Februar 1909. Dresden 1909.

Die neue Orgel in der Annenkirche zu Dresden. In: Der Kirchenchor, 20 (1909), S.76-78. (Jahn-Orgel).

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.164 (1909 Orgel von Johannes Jahn).

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, I S.9-10 (Johann Christian Kayser-Orgel).

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement, S.122 (Annenkirche, Orgeln von Kayser, Jahn und Jehmlich).

G. Paulik: Dispositionsumgestaltung der Orgel in der St. Annenkirche Dresden. In: Zeitschrift für Kirchenmusiker. Dresden. 19.1937, S.3-4 (Disposition der Jahn-Orgel).


Bilder: SLUB, Deutsche Fotothek, Dresden-Altstadt, Annenkirche. Inneres mit zweimanualiger Orgel (1782-1784; J. C. Kayser, II/24), Foto: Hermann Krone