Berlin/Tiergarten, Philharmonie: Unterschied zwischen den Versionen

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2012/2016/2018 Erweiterung, Umbau und Umdisponierung, teilweiser Austausch von Zungenregistern, Tausch der Manualzuordnung des Récit (urspr. IV. Man.) und Oberwerk (urspr. III. Man.)
 
2012/2016/2018 Erweiterung, Umbau und Umdisponierung, teilweiser Austausch von Zungenregistern, Tausch der Manualzuordnung des Récit (urspr. IV. Man.) und Oberwerk (urspr. III. Man.)
 
|GEHÄUSE        = Uwe Pape beschreibt das Gehäuse wie folgt: ''"Scheinbar schwerelos gruppieren sich die größten Pfeifen des Principal 32' um einen tragenden Betonteile. Sie sind aufgehängt und erhalten ihren Wind über gebogene Stahlkondukten. Im Zentrum der Orgel über dem Spieltisch erkennt man das Hauptwerk mit klingenden Pfeifen des Principal 16' und 8'. Auf der linken Seite steht das Pedal mit Pfeifen des Principal 16'. Der Hauptorgel vorgelagert ist das Positiv mit Principal 8' im Prospekt zu sehen, ähnlich einem asymmetrisch gestalteten Rückpositiv. Im Hintergrund stehen Oberwerk und Schwellwerk, beide durch Jalousien verschließbar.''" (vgl. Lit.)
 
|GEHÄUSE        = Uwe Pape beschreibt das Gehäuse wie folgt: ''"Scheinbar schwerelos gruppieren sich die größten Pfeifen des Principal 32' um einen tragenden Betonteile. Sie sind aufgehängt und erhalten ihren Wind über gebogene Stahlkondukten. Im Zentrum der Orgel über dem Spieltisch erkennt man das Hauptwerk mit klingenden Pfeifen des Principal 16' und 8'. Auf der linken Seite steht das Pedal mit Pfeifen des Principal 16'. Der Hauptorgel vorgelagert ist das Positiv mit Principal 8' im Prospekt zu sehen, ähnlich einem asymmetrisch gestalteten Rückpositiv. Im Hintergrund stehen Oberwerk und Schwellwerk, beide durch Jalousien verschließbar.''" (vgl. Lit.)
|GESCHICHTE      =''"An der Planung des klanglichen Konzeptes war maßgeblich Michael Schneider beteiligt, seinerzeit Professor an der Hochschule für Musik. Verantwortlich für die Planung des Prospektes und für die Aufgabe, ein den Ideen Scharouns entsprechendes Instrument zu gestalten, war Ernst Bitcher, Orgelbauer und Mitbegründer der Firma in Zehlendorf. Die Intonation lag in den Händen von Georg Jann.<ref>Georg Jann (1934-2019), gründete später seine eigenen Betrieb in Bayern und führte diesen bis 1995.</ref>
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|GESCHICHTE      =''"Für den genialen Bau der neuen Philharmonie, am 16. Oktober 1963 übergeben, ein Werk des Architekten Hans Scharoun, war der maßgebliche Leitgedanke: „Musik im Mittelpunkt". Das Orchester mit seinem Dirigenten wird räumlich und optisch zum Zentrum des Musik-geschehens; die Gemeinschaft der Zuhörer ist lebendig aufgegliedert und in mehreren Ebenen um das Orchester gruppiert.
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''Dieses Konzept zwang die an der Orgelplanung Beteiligten zu einer unkonventionellen Lösung. Sowohl musikalische als auch architektonische und technische Bedingungen waren zu erfüllen. Die Orgel wurde deshalb an die Peripherie des Raumes gerückt und seitlich in unmittelbarer Nähe des Publikums aufgestellt. Durch eine lebendige Prospektgestaltung wird die Leichtigkeit des Raums gefördert und der Saal zu einer wohltuenden Asymmetrie gezwungen.
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''An der Planung des klanglichen Konzeptes war maßgeblich Michael Schneider beteiligt, seinerzeit Professor an der Hochschule für Musik. Verantwortlich für die Planung des Prospektes und für die Aufgabe, ein den Ideen Scharouns entsprechendes Instrument zu gestalten, war Ernst Bitcher, Orgelbauer und Mitbegründer der Firma in Zehlendorf. Die Intonation lag in den Händen von Georg Jann.<ref>Georg Jann (1934-2019), gründete später seine eigenen Betrieb in Bayern und führte diesen bis 1995.</ref>
 
''Am 16. November 1965 wurde die Orgel erstmals dem Publikum vorgestellt. Anton Heiller spielte am siebzigsten Geburtstag Paul Hindemiths, dessen zweites Orgelkonzert zusammen mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter Leitung von Joseph Keilberth."'' (vgl. Pape 2003)
 
''Am 16. November 1965 wurde die Orgel erstmals dem Publikum vorgestellt. Anton Heiller spielte am siebzigsten Geburtstag Paul Hindemiths, dessen zweites Orgelkonzert zusammen mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter Leitung von Joseph Keilberth."'' (vgl. Pape 2003)
 
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Version vom 7. November 2024, 07:17 Uhr


Orgelbauer: Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH
Baujahr: 1965 • op.184
Geschichte der Orgel: "Für den genialen Bau der neuen Philharmonie, am 16. Oktober 1963 übergeben, ein Werk des Architekten Hans Scharoun, war der maßgebliche Leitgedanke: „Musik im Mittelpunkt". Das Orchester mit seinem Dirigenten wird räumlich und optisch zum Zentrum des Musik-geschehens; die Gemeinschaft der Zuhörer ist lebendig aufgegliedert und in mehreren Ebenen um das Orchester gruppiert.

Dieses Konzept zwang die an der Orgelplanung Beteiligten zu einer unkonventionellen Lösung. Sowohl musikalische als auch architektonische und technische Bedingungen waren zu erfüllen. Die Orgel wurde deshalb an die Peripherie des Raumes gerückt und seitlich in unmittelbarer Nähe des Publikums aufgestellt. Durch eine lebendige Prospektgestaltung wird die Leichtigkeit des Raums gefördert und der Saal zu einer wohltuenden Asymmetrie gezwungen.

An der Planung des klanglichen Konzeptes war maßgeblich Michael Schneider beteiligt, seinerzeit Professor an der Hochschule für Musik. Verantwortlich für die Planung des Prospektes und für die Aufgabe, ein den Ideen Scharouns entsprechendes Instrument zu gestalten, war Ernst Bitcher, Orgelbauer und Mitbegründer der Firma in Zehlendorf. Die Intonation lag in den Händen von Georg Jann.[1] Am 16. November 1965 wurde die Orgel erstmals dem Publikum vorgestellt. Anton Heiller spielte am siebzigsten Geburtstag Paul Hindemiths, dessen zweites Orgelkonzert zusammen mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter Leitung von Joseph Keilberth." (vgl. Pape 2003)

Umbauten: 1992 Generalüberholung und Revision durch die Erbauerfirma.

2011 Erneuerung fahrbarer Zentralspieltisch, neue Setzeranlage, erweitertes Koppelsystem (Sub-/Superkoppeln)

2012/2016/2018 Erweiterung, Umbau und Umdisponierung, teilweiser Austausch von Zungenregistern, Tausch der Manualzuordnung des Récit (urspr. IV. Man.) und Oberwerk (urspr. III. Man.)

Gehäuse: Uwe Pape beschreibt das Gehäuse wie folgt: "Scheinbar schwerelos gruppieren sich die größten Pfeifen des Principal 32' um einen tragenden Betonteile. Sie sind aufgehängt und erhalten ihren Wind über gebogene Stahlkondukten. Im Zentrum der Orgel über dem Spieltisch erkennt man das Hauptwerk mit klingenden Pfeifen des Principal 16' und 8'. Auf der linken Seite steht das Pedal mit Pfeifen des Principal 16'. Der Hauptorgel vorgelagert ist das Positiv mit Principal 8' im Prospekt zu sehen, ähnlich einem asymmetrisch gestalteten Rückpositiv. Im Hintergrund stehen Oberwerk und Schwellwerk, beide durch Jalousien verschließbar." (vgl. Lit.)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch/elektrisch[2]
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 84 (88)
Manuale: 4 C-a3
Pedal: C-g1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln Manualkoppeln: I-II, III-II, IV-II, III-I, IV-I, IV-III, Pedalkoppeln I-P, II-P, III-P, IV-P; Subkoppeln, Superkoppeln, Äqual ab (2012); Setzeranlage (mehrfach erneuert, zuletzt 2023), Remocard (1965-1992), Tutti;

Fahrbarer Zentralspieltisch (erneuert 2011)




Disposition seit 2019

I Hauptwerk II Positiv III Récit IV Oberwerk[3] Chororgel[4] Pedal
Principal 16'

Octave 8'

Doppelflöte 8'[5]

Rohrflöte 8'

Octave 4'

Gedacktflöte 4'

Nassat 22/3'

Octave 2'

Mixtur major 6-8f 2'

Mixtur minor 4f 22/3'

Bombarde 16'

Trompete 8'

Trompete 4'


Auxiliaire [6]

Tuba en cham. 16'

Tuba en cham. 8'

Quintadena 16'

Principal 8'

Spillpfeife 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Blockflöte 4'

Sesquialtera 2f

Waldflöte 2'

Nassat 11/3'

Mixtur 4-6f 11/3'

Cymbel 3f 1/3'

Cor anglais 16'

Cromorne 8'

Tremulant

Bordun 16'

Holzflöte 8'

Gedackt 8'

Gambe 8'[7]

Voix céleste 8'

Principal 4'

Flûte douce 4'

Quintflöte 22/3'

Nachthorn 2'

Terz 13/5'

Flageolett 1'

Fourniture 5f 22/3'

Scharff-
cymbel 3f 1/2'

Trompete 16'

Trompette
harmonique 8'

Oboe 8'

Clairon 4'

Tremulant

Holzgedackt 8'

Quintadena 8'

Salicional 8'

Principal 4'

Rohrflöte 4'

Octave 2'

Gemshorn 2'

Terz 13/5'

Quinte 11/3'

Septime 11/7'

Sifflöte 1'

None 8/9'

Scharff 4-5f 1'

Dulcian 16'

Trichterregal 8'

Tremulant

Chororgel links

Bordun 16' [8]

Principal 8'

Bordun 8' [8]

Gemshorn 8'

Octave 4'

Trichterflöte 2'

Hautbois 8'

Tremulant

Chororgel rechts

Flûte harm. 8'

Salicional 8'

Principal 4'

Waldflöte 2'

Sesquialtera 2f

Clarinette 8'

Tremulant

Chorpedal

Subbass 16'

Gravissima 64' [9]

Principal 32'

Flötenbass 32' [10]

Principal 16'

Flötenbass 16'

Subbass 16'

Zartbass 16' [11]

Octave 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Rohrpommer 4'

Bauernflöte 2'

Hintersatz 6f 22/3'

Posaune 32'[12]

Posaune 16'

Fagott 16'

Trompete 8'

Schalmei 4'

Anmerkungen
  1. Georg Jann (1934-2019), gründete später seine eigenen Betrieb in Bayern und führte diesen bis 1995.
  2. am fahrbaren Spieltisch
  3. schwellbar
  4. schwellbar; links und rechts der Bühne
  5. urspr. Spielflöte 8'
  6. an alle Werke koppelbar (floating)
  7. urspr. Gemshorn 8'
  8. 8,0 8,1 2019; Transmission aus Chorpedal
  9. 2019; akustisch
  10. C-H akustisch, Rest Flötenbass 16'
  11. Transmission Chorpedal
  12. 2019


Bibliographie

Literatur: Uwe Pape: Orgeln in Berlin. Berlin: Pape (2003), 127-131
Weblinks: Beschreibung auf den Seiten der Berliner Philharmoniker

... auf www.die-orgelseite.de

... auf Wikipedia

Berliner Philharmonie - Die Orgel wird 50. Deutschlandfunk Kultur, 24.11.2015


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