Raabs an der Thaya/Großau, St. Laurentius: Unterschied zwischen den Versionen
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|UMBAU = 1789 aus der ehemaligen Nikolaikirche in Wien-Landstraße | |UMBAU = 1789 aus der ehemaligen Nikolaikirche in Wien-Landstraße | ||
|GEHÄUSE = zweigeteilt | |GEHÄUSE = zweigeteilt | ||
− | |GESCHICHTE = Die Orgel | + | |GESCHICHTE = Die Pfarrkirche von Grossau, die dem hl. Laurentius geweiht ist, besitzt für eine Dorfkirche eine eher große Orgel. Die Orgel, deren Erbauer und das Erbauungsjahr unbekannt sind, wurde ursprünglich für die Nikolaikirche in Wien-Landstraße errichtet. Diese Pfarrkirche St. Nikolaus, Nikolaikirche genannt, war eine Kirche an der Stelle des heutigen Rochusmarktes in Wien-Landstraße. Sie wurde nach mehreren Vorgängerbauten 1736 errichtet und 1784 abgebrochen. (Nikolaikirche (Wien) – Wikipedia) Diesem Umstand entsprechend kann für die Zeit der Erbauung die Mitte des 18. Jahrhunderts angenommen werden. Hinweise auf den Namen des Erbaues dieser Orgel konnten auch bei der Restaurierung 2023 nicht gefunden werden. Nach Auflassen des umgebenden Friedhofs 1784 wurde die Nikolaikirche abgerissen. die Orgel kam zunächst in den Religionsfond und wurde 1789 in die Pfarrkirche Grossau in der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich vom Orgelbauer Johann Joseph Wiest übertragen. Nach freundlicher Auskunft vom Orgelreferenten der Diözese St. Pölten Mag. Franz Reithner finden sich in den Archivalien Hinweise darauf, dass die Orgel ursprünglich noch ein zweites Manual, ein Rückpositiv hatte, das der Orgelbauer Wiest nicht mitübertragen hat. Zuletzt war die Orgel in einem sehr schlechten Zustand. Nach einer gründlichen Restaurierung durch die Orgelbauwerkstätte Philipp Pemmer (Purk in Niederösterreich) im Jahr 2023 erklingt sie nun in neuem Glanz. Die Restaurierung der Fassung des zweigeteilten Gehäuses, der lebensgroßen Engel, sowie der Fassung des Spieltisches ist zur Zeit noch ausständig. |
− | + | Durch die Verteilung der 14 Register auf nur ein Manualwerk mit Pedal, entfallen auf das Hauptwerk 10 Register, das mit seinem zerlegten Ripieno auf italienische Vorbilder hinweist. Neben dem prinzipalischen 2´ gibt es noch eine Flöte 2´. Diese Flöte 2´ sowie die eher flötig intonierte Quint 2 2/3´ ermöglichen viele klanglich reizvolle Registermischungen. Einzigartig sind die eigenwilligen Labienformen der Prospektpfeifen, sowie einige Orgelbautechnische Details, wie z. Bsp. die Bauform der Windlade die in der Basslage tiefer ist als im Diskant. | |
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|REGISTER WERK 1=Principal 8´ | |REGISTER WERK 1=Principal 8´ | ||
− | + | Copel 8´ | |
Octav 4´ | Octav 4´ | ||
− | + | Fletten 4´ | |
− | + | Quinta major 3´ | |
− | Octav 2´ | + | Super Octav 2´ |
− | + | Flageolett 2´ | |
− | + | Quinta minor 1 1/2´ | |
− | + | Sedecima 1´ | |
Mixtur 1´ | Mixtur 1´ | ||
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|REGISTER WERK 2 =Subbass 16´ | |REGISTER WERK 2 =Subbass 16´ | ||
− | + | Principalbass 8´ | |
− | + | Octavbass 4´ | |
Octavbass 2´ | Octavbass 2´ |
Version vom 1. September 2024, 14:10 Uhr
Adresse: 3824 Großau, Bezirk Waidhofen an der Thaya
Gebäude: Pfarrkirche, St. Laurentius
Baujahr: | unbekannt, Mitte des 18. Jahrhunderts |
Geschichte der Orgel: | Die Pfarrkirche von Grossau, die dem hl. Laurentius geweiht ist, besitzt für eine Dorfkirche eine eher große Orgel. Die Orgel, deren Erbauer und das Erbauungsjahr unbekannt sind, wurde ursprünglich für die Nikolaikirche in Wien-Landstraße errichtet. Diese Pfarrkirche St. Nikolaus, Nikolaikirche genannt, war eine Kirche an der Stelle des heutigen Rochusmarktes in Wien-Landstraße. Sie wurde nach mehreren Vorgängerbauten 1736 errichtet und 1784 abgebrochen. (Nikolaikirche (Wien) – Wikipedia) Diesem Umstand entsprechend kann für die Zeit der Erbauung die Mitte des 18. Jahrhunderts angenommen werden. Hinweise auf den Namen des Erbaues dieser Orgel konnten auch bei der Restaurierung 2023 nicht gefunden werden. Nach Auflassen des umgebenden Friedhofs 1784 wurde die Nikolaikirche abgerissen. die Orgel kam zunächst in den Religionsfond und wurde 1789 in die Pfarrkirche Grossau in der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich vom Orgelbauer Johann Joseph Wiest übertragen. Nach freundlicher Auskunft vom Orgelreferenten der Diözese St. Pölten Mag. Franz Reithner finden sich in den Archivalien Hinweise darauf, dass die Orgel ursprünglich noch ein zweites Manual, ein Rückpositiv hatte, das der Orgelbauer Wiest nicht mitübertragen hat. Zuletzt war die Orgel in einem sehr schlechten Zustand. Nach einer gründlichen Restaurierung durch die Orgelbauwerkstätte Philipp Pemmer (Purk in Niederösterreich) im Jahr 2023 erklingt sie nun in neuem Glanz. Die Restaurierung der Fassung des zweigeteilten Gehäuses, der lebensgroßen Engel, sowie der Fassung des Spieltisches ist zur Zeit noch ausständig.
Durch die Verteilung der 14 Register auf nur ein Manualwerk mit Pedal, entfallen auf das Hauptwerk 10 Register, das mit seinem zerlegten Ripieno auf italienische Vorbilder hinweist. Neben dem prinzipalischen 2´ gibt es noch eine Flöte 2´. Diese Flöte 2´ sowie die eher flötig intonierte Quint 2 2/3´ ermöglichen viele klanglich reizvolle Registermischungen. Einzigartig sind die eigenwilligen Labienformen der Prospektpfeifen, sowie einige Orgelbautechnische Details, wie z. Bsp. die Bauform der Windlade die in der Basslage tiefer ist als im Diskant. |
Umbauten: | 1789 aus der ehemaligen Nikolaikirche in Wien-Landstraße |
Gehäuse: | zweigeteilt |
Temperatur (Stimmung): | Neidhardt, für eine kleine Stadt |
Windladen: | 2 |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 14 |
Manuale: | 1, C-c3
Kurze große Octav, 45 Töne |
Pedal: | 1, C-c0
Kurze große Octav, 13 (sic!) Töne, 18 Tasten, repetierend Zusätzlich zu den 12 Tönen der Großen Octav ist der Ton c0 vorhanden. |
Spielhilfen, Koppeln: | keine |
Disposition
Manual | Pedal |
Principal 8´
Copel 8´ Octav 4´ Fletten 4´ Quinta major 3´ Super Octav 2´ Flageolett 2´ Quinta minor 1 1/2´ Sedecima 1´ Mixtur 1´ |
Subbass 16´
Principalbass 8´ Octavbass 4´ Octavbass 2´ |
Bibliographie
Quellen/Sichtungen: | Besichtigung vor Ort, Restaurierungsbericht von Orgelbaumeister Philipp Pemmer |