Münchberg, Stadtkirche Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. August 2023, 22:12 Uhr
Adresse: Kirchplatz 1, 95213 Münchberg (Oberfranken)
Gebäude: evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Peter und Paul
Orgelbauer: | Rudolf von Beckerath Orgelbau (Hamburg) |
Baujahr: | 1950 für die Laeiszhalle Hamburg[1] |
Geschichte der Orgel: | Obwohl die Laeiszhalle den 2. Weltkrieg praktisch unbeschadet überstand, baute man 1951 - dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend - eine moderne Konzertorgel mit neobarockem Charakter ein. Der junge Rudolf von Beckerath, der sich gerade erst selbständig gemacht hatte, durfte das Instrument bauen. Im Lauf der Jahrzehnte empfand man jenes Klangbild der Beckerath-Orgel jedoch als mehr und mehr unpassend, und das Instrument geriet in Vergessenheit.
Nach derzeitigem Stand soll bis Herbst 2026 eine Rekonstruktion der Walcker-Orgel von 1907 durch die Firmen Klais und Lenter erreichtet werden (vgl. Pressemeldung). Die Beckerath-Orgel konnte zum symbolischen Preis von einem Euro von der Stadtkirchengemeinde Münchberg erworben werden, wo sie ab 2024 aufgebaut werden soll. |
Umbauten: | 1968 - Umbau durch Rudolf von Beckerath
1972 - Umbau durch die Werkstatt Rudolf von Beckerath: Einbau des Dulcian 16' 1992/94 - Umbau durch die Werkstatt Rudolf von Beckerath: Stillegung der bis dahin vorhandenen Barkermaschine sowie Ergänzung und Elektrifizierung der Koppeln 2010 - Generalausreinigung durch die Werkstatt Rudolf von Beckerath 2023/24 - Abbau, Umsetzung nach Münchberg, Reorganisation der Werkanordnung, Erneuerung und Elektrifizuerung der Traktur, sowie Bau eines fahrbaren Spieltisches |
Gehäuse: | Das prachtvolle Gehäuse aus dem Jahr 1907 verblieb in der Laeiszhalle für die geplante Rekonstruktion der Walcker-Orgel |
Stimmtonhöhe: | a¹ = 440 Hz |
Temperatur (Stimmung): | gleichstufig |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch[2] |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 59 Register |
Manuale: | 4 Manuale, Tonumfang: C-g³ |
Pedal: | Tonumfang: C-f¹ |
Spielhilfen, Koppeln: | (Stand 2023)[3] Normalkoppeln: II/I [sic!], III/I, I/II, III/II, IV/II, II/Ped, III/Ped, IV/Ped
5 Generalsetzerkombinationen je 5 Setzerkombinationen für die einzelnen Manuale Fahrbarer Spieltisch (geplant) |
Disposition in Hamburg bis zum Abbau 2023
Rückpositiv (I) | Hauptwerk (II) | Oberwerk[4] (III) | Kronwerk (IV) | Pedalwerk |
Prinzipal 8'
Gedackt 8' Quintadena 8' Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Quinte 22/3' Italienisch Prinzipal 2' Quinte 11/3' Sesquialtera II Scharff IV-VI 1' Dulcian 16' Bärpfeife 8'
|
Prinzipal 16'
Oktave 8' Spielflöte 8' Oktave 4' Nachthorn 4' Oktave 2' Flachflöte 2' Rauschpfeife II 22/3' Mixtur VI-VIII 11/3' Trompete 16' Trompete 8' |
Quintadena 16'
Violflöte 8' Koppelflöte 8' Violflöte 4' Blockflöte 4' Nasat 22/3' Waldflöte 2' Nachthorn 1' Nonenkornett III Scharff VI 1' Zimbel III 1/6' Feldtrompete 8' Vox humana 8' Feldtrompete 4'
|
Holzgedackt 8'
Holzprinzipal 4' Kleinflöte 2' Sifflöte 1' Terzian II Scharff III-IV 2/3' Dulcian 8'
|
Prinzipal 16'
Subbaß 16' Quintbaß 102/3' Oktave 8' Gedackt 8' Oktave 4' Nachthorn 2' Rauschpfeife III 4' Mixtur VI-VIII 2' Posaune 32' Posaune 16' Dulcian 16' Trompete 8' Trompete 4' Kornett 2' |
- Anmerkungen
- ↑ Es ist unklar, ob es sich um opus 1 oder 2 handelt, denn als alternatives Opus 1 von Beckerath wird in anderem Zusammenhang auch die Elisabethkirche in Hamburg-Harvestehude genannt, vgl. Opusliste
- ↑ ab 2024 elektrische Traktur für fahrbaren Spieltisch in Münchberg geplant
- ↑ die Spielhilfen am neuen Standort sind noch unbekannt
- ↑ schwellbar
Bibliographie
Literatur: | Günter Seggermann, Alexander Steinhilber, Hans-Jürgen Wulf: Die Orgeln in Hamburg. Ludwig, Kiel 2019
Zeitschrift für Instrumentenbau (1907) 1105, 1167 |
Weblinks: | Laeiszhalle und Beckerath-Orgel auf Wikipedia
Zeitungsartikel: abendblatt.de (2019): Eine neue "alte" Orgel für die Laeiszhalle; zeit.de (2021) (Paywall): Mit allen Registern |
Steinmeyer-Orgel 1970-2015
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | G. F. Steinmeyer & Co. KG |
Baujahr: | 1954 für die Lutherkirche Remscheid • op.1854 |
Geschichte der Orgel: | Bereits in der Einweihungsschrift der Orgel in Remscheid wird anscheinend angedeutet, dass es sich offenbar um ein klanglich unbefriedigendes Instrument handelte.
1969/70 Verkauf der Steinmeyer-Orgel nach Münchberg (Expertise: Dr. Hans Klotz. Es ist unklar, weshalb Klotz den Verkauf des damals schon mangelhaften Instruments fachlich verantworten konnte.) 2005 Erste Gutachten (u.a. durch OB Hans Ulrich Erbslöh) bestätigen den schlechten Zustand der Orgel 2013 Einhausung und Stillegung während der Kirchenrenovierung. Weitere Gutachten zur Steinmeyer-Orgel mit dem Ergebnis, dass letztendlich beschlossen wurde, die alte Orgel nicht mehr instandzusetzen. 2015 Planungen für einen Orgelneubau und Wiederweihe der renovierten Kirche. Als Interimsinstrument wird eine gebrauchte Digitalorgel der Fa. Rodgers aufgestellt, die derzeit (Stand: Aug. 2023) noch verwendet wird. 2022 Als bekannt wurde, dass die Beckerath-Orgel der Hamburger Laeiszhalle durch einen Neubau ersetzt werden soll und daher zum Verkauf stand, erwarb die Stadtkirchengemeinde das Instrument. 2023 Abbau der Beckerath-Orgel und Beginn der Vorbereitung für die Umsetzung |
Umbauten: | 1974 Umsetzung in die Stadtkirche Münchberg |
Windladen: | Taschenladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 32 (34) |
Manuale: | 3 C-g3 |
Pedal: | C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln, 2 freie Kombinationen, 1 fr. Pedalkombination |
Disposition
I Rückpositiv | II Hauptwerk | III Schwellwerk | Pedal |
Sing. Gedackt 8'
Hohlflöte 4' Prinzipal 2' Quinte 11/3' Sifflöte 1' Cimbel 3f 1/2' Tremulant |
Ged.Pommer 16'
Prinzipal 8' Gedeckt 8' Violflöte 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Schwiegel 2' Mixtur 4f 11/3' Trompete 8' |
Holzprinzipal 8'
Gemshorn 8' Ital. Prinzipal 4' Flaut travers 4' Quinte 22/3' Oktave 2' Terz 13/5' Scharff 4f 1' Dulcian 16' Rohrschalmei 8' Tremulant |
Prinzipalbass 16'
Subbass 16' Oktavbass 8' Bassflöte 8' [1] Choralbass 4' Rohrpfeife 2' Rauschpfeife 4f 22/3' Posaune 16' Trompete 8' [1] |
Anmerkungen
Verweise
Bibliographie
Quellen/Sichtungen: | Orgeldatenbank Bayern (v5) 2009 |
Weblinks: | Informationen des Orgelbauvereins
Informationen des Orgelbauvereins zum Zustand der Steinmeyer-Orgel Kirchen- und Orgelbilder auf Wikimedia Commons |