Irsee, St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |ANMERKUNGEN =Der Sockel der Orgel ist kunstvoll mit dem Chorgestühl verbunden. Die Registerzüge sind aus Pflaumenholz mit Registerschildern aus Messing | + | |ANMERKUNGEN =Die Orgel wurde erst ein halbes Jahrhundert nach dem Kirchbau erbaut. Der Sockel der Orgel ist kunstvoll mit dem Chorgestühl verbunden. Die Registerzüge sind aus Pflaumenholz mit Registerschildern aus Messing, die Manualuntertasten mit Schlangenholz belegt und an der Stirnseite mit Bögen aus Buchsbaum versehen; die Obertasten aus Ebenholz sind mit Bein belegt. |
''„Balthasar Freiwiß hat 1754 ein Instrument vollendet, das – für eine Abteikirche konzipiert – zuerst einmal der Liturgie zu dienen hatte. Sein auf vielen Möglichkeiten der Klangschattierung basierendes Ausdrucksspektrum reicht von strahlendem Pathos über verschattete Melancholie bis hin zu weltmännischer, ja quirliger Lebensfreude. So ermöglicht uns diese Orgel einen akustischen Brückenschlag über mehr als zweieinhalb Jahrhunderte hinweg in die Festlichkeit, aber auch in die Wirklichkeitsfremdheit barocken Lebensgefühls.“''<br>Roland Götz (Quelle: [https://www.edition-ursin.de/freiwiss-orgel edition-ursin.de]) | ''„Balthasar Freiwiß hat 1754 ein Instrument vollendet, das – für eine Abteikirche konzipiert – zuerst einmal der Liturgie zu dienen hatte. Sein auf vielen Möglichkeiten der Klangschattierung basierendes Ausdrucksspektrum reicht von strahlendem Pathos über verschattete Melancholie bis hin zu weltmännischer, ja quirliger Lebensfreude. So ermöglicht uns diese Orgel einen akustischen Brückenschlag über mehr als zweieinhalb Jahrhunderte hinweg in die Festlichkeit, aber auch in die Wirklichkeitsfremdheit barocken Lebensgefühls.“''<br>Roland Götz (Quelle: [https://www.edition-ursin.de/freiwiss-orgel edition-ursin.de]) |
Version vom 26. April 2022, 17:09 Uhr
Adresse: Klosterring 4, 87660 Irsee, Schwaben, Bayern, Deutschland
Gebäude: Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul (ehemals Klosterkirche) (erbaut 1699–1702)
Orgelbauer: | Balthasar Freiwiß, Aitrang |
Baujahr: | 1752–1754 |
Geschichte der Orgel: | Reparaturen / Arbeiten:
1855/1857 Zimmermann, München 1868 Sauter, Mindelheim 1886/1887 Gebr. Hindelang, Ebenhofen 1902 Gebr. Hindelang, Ebenhofen 1951 Steinmeyer, Oettingen 1990 Restaurierung durch Franz Lang, Irsee[1] |
Gehäuse: | Rokokoprospekt, grün-rot marmoriert, vergoldetes Rocailleschnitzwerk, Typus „Fensterorgel“ |
Temperatur (Stimmung): | Kirnberger III |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 31 |
Manuale: | C–c3 |
Pedal: | C–f0 |
Spielhilfen, Koppeln: | Coppel II/I, I/P |
Disposition
I Pars major (HW) |
II Pars minor (RP) |
Pedal |
Principal 16'
Principal 8' Gamba forte 8' [2] Copl 8' Quintadena 8' [3] Octav 4' Spiz-Flöte 4' Rohr-Flöte 4' Copl-Flöte 4' Sesquialtera 2f 22/3' Mixtur 9f 2' [4] Cymbalum 4f 22/3' [5] Trompete 8' [6] |
Copl 8′
Flute douce 8' (ab c1)[7] Principal 4' Fugara 4' Floete 4' Super-Octav 2' [8] Mixtur 3f 1' [9] |
Principal-Bass 16'
Sub-Bass 16' (nur C–H) Porduen-Bass 16' [2] Octav-Bass 8' [2] Violon Bass 8' [2] Quint Bass 51/3' Hohlflaute 4' Cornet 11f 4' (nur C–H)[10] Posaune 16' [11] Fagot 8' [11] |
- Anmerkungen
- ↑ ehemaliger Werkstattmitarbeiter von Gerhard Schmid
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Hindelang 1886/1887
- ↑ von Steinmeyer 1951 eingebaut, aus älterer Orgel
- ↑ terzhaltig
- ↑ 22/3', 2', 11/3', 1'
- ↑ abkonduktiert
- ↑ 7,0 7,1 darunter Copl
- ↑ Zimmermann 1855/1857
- ↑ Diskant: 8', 51/3', 4'
- ↑ 4'-Basis, terzhaltig
- ↑ 11,0 11,1 Schmid 1990
Bibliographie
Anmerkungen: | Die Orgel wurde erst ein halbes Jahrhundert nach dem Kirchbau erbaut. Der Sockel der Orgel ist kunstvoll mit dem Chorgestühl verbunden. Die Registerzüge sind aus Pflaumenholz mit Registerschildern aus Messing, die Manualuntertasten mit Schlangenholz belegt und an der Stirnseite mit Bögen aus Buchsbaum versehen; die Obertasten aus Ebenholz sind mit Bein belegt.
„Balthasar Freiwiß hat 1754 ein Instrument vollendet, das – für eine Abteikirche konzipiert – zuerst einmal der Liturgie zu dienen hatte. Sein auf vielen Möglichkeiten der Klangschattierung basierendes Ausdrucksspektrum reicht von strahlendem Pathos über verschattete Melancholie bis hin zu weltmännischer, ja quirliger Lebensfreude. So ermöglicht uns diese Orgel einen akustischen Brückenschlag über mehr als zweieinhalb Jahrhunderte hinweg in die Festlichkeit, aber auch in die Wirklichkeitsfremdheit barocken Lebensgefühls.“ |
Literatur: | Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas: Die Orgeln von Irsee. Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V., Sonderreihe Heft 7, 144 Seiten, 2006
Roland Götz. Meine Lieblingsorgel: Die Orgel in der ehem. Abteikirche zu Irsee. Musica Sacra 01/2009, S. 43–44 Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas: Historische Orgeln in Schwaben. Verlag Schnell & Steiner, 1982 Georg Brenninger: Orgeln in Schwaben. Bruckmann, 1986 |
Discographie: | Nimm auch meine Zähren an – Kompositionen von Pater Meinrad Spieß. Aurelius Sängerknaben Calw, Instrumentalensemble studio XVII augsburg, Roland Götz, Orgel; Leitung: Bernhard Kugler. Studio XVII Augsburg, CD 96532, Booklet (PDF)
Cithara Davidis – Die 1717er Vesper-Psalmen des Meinrad Spieß. Aurelius Sängerknaben Calw, Instrumentalensemble studio XVII augsburg, Roland Götz, Orgel; Leitung: Bernhard Kugler. Studio XVII Augsburg, CD 96531, Booklet (PDF) SOLENNIA – Irsee und die Welt der Renaissance. Aurelius Sängerknaben Calw, Ltg. Bernhard Kugler; Samuel Schick, Roland Götz. Studio XVII Augsburg, CD 96530, Booklet (PDF) „...damit GOttes Ehr befördert werde.“ Zum 250. Todesjahr des barocken Irseer Musik-Priors Meinrad Spieß. Aurelius Sängerknaben Calw, Streicher und Clarinen des studio XVII augsburg, Roland Götz (Orgel); Leitung: Bernhard Kugler. Studio XVII Augsburg, CD 96529, Booklet (PDF) 255 Jahre jung: Die Freiwiß-Orgel zu Irsee – Roland Götz mit Schwäbischem. Werke von Isfried Kayser, Ludwig Zöschinger, Johann Speth, Johann Ernst Eberlin, Joseph Lederer, Johann Xaver Nauss, Johann Caspar Simon und Justin Heinrich Knecht. Studio XVII Augsburg, CD 96528, Booklet (PDF) Österreichischer Orgelbarock. Werke von Froberger, Muffat, Poglietti, Mozart/Eberlin und Richter. Roland Götz. Studio XVII Augsburg, CD 96508, Booklet (PDF) Georg Muffat: Apparatus musico-organisticus. Tobias Lindner. organum classics 2014, Bestellnummer: 1430001, ASIN B002E9551Y |
Weblinks: | Website der Kirchengemeinde, → Orgel
Orgelblatt (PDF) (Memento 02/2016) Wikipedia-Artikel, Bilder auf Wikimedia Commons Konzertreihe Irseer Orgelverspern Edition Ursin - Irseer Musik der Renaissance
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