Oschatz, Robert-Härtwig-Schule, Aula: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Januar 2022, 12:10 Uhr
Adresse: Bahnhofstraße 5, 04758 Oschatz
Gebäude: Oschatz, Robert-Härtwig-Schule
Orgelbauer: | Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden, op. 613 |
Baujahr: | 1942 |
Geschichte der Orgel: | Schule
1883 plante die Stadt Oschatz ein dringend notwendig gewordenes Schulgebäude. Der Leipziger Architekt Ottomar Jummel leitete den Bau. Am 25. Mai 1883 erfolgte die Übergabe der Schule an die Stadt. Die Machtergreifung Hitlers beeinflusste auch die Bildung. Die Schule erhielt 1936 den Namen "Hans Schemm", nach dem Gründer des NS-Lehrerbundes Deutschlands. In den Jahren 1940/41 diente die Schule als Notquartier für ausgesiedelte Deutsche aus Wolhynien und Galizien. Der Unterricht konnte nun nicht mehr im Schulgebäude stattfinden, sondern erfolgte deshalb in anderen Einrichtungen der Stadt. Als 1945 der Flüchtlingsstrom aus dem Osten einsetzte, dienten wiederum Teile der Schule zur Unterbringung der vielen Heimatlosen. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, am 08. Mai 1945, wurde Oschatz war der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) unterstellt. Ihr Befehl vom August 1945 betraf die Schulen und besagte, dass diese sofort wieder zu öffnen seien. Die Schule wurde in „Erich Vogel-Schule“ umbenannt. Erich Vogel war Lehrer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Nach 1990 nahmen den ehemaligen Erich-Vogel-Schulbereich die Grundschüler in Besitz. Die Pestalozzi-Schule im gleichen Gebäude wurde ein Gymnasium, welches aus der ehemaligen EOS Oschatz hervorgegangen war. 2004 packte das Pestalozzi-Gymnasium seine Koffer und vereinte sich mit dem Thomas-Mann-Gymnasium auf der Rudolf-Breitscheid-Straße 1. Die Mittelschule Oschatz auf der Bahnhofstraße 5 trägt seit 2011den Namen "Robert-Härtwig-Schule". Robert Härtwig war von 1879-1914 Bürgermeister von Oschatz. Orgel Die Orgel wurde 1941/1942 von der Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf) für die Aula der damaligen Hans -Schemm-Schule gebaut und am 18. September 1942 geweiht. Es handelt sich dabei um ein Instrument mit elektro-pneumatischer Traktur. 23 Register verteilen sich auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition ist stark ausgebaut. Es gibt drei Mixturen, die zum Teil 7fach besetzt sind und mehrere Zungenstimmen. Das Pfeifenwerk, teils aus Holz, teils aus Zinn bzw. Zink, befindet sich hinter einer Wandverkleidung mit geschnitzten Verzierungen und ist nicht sichtbar. Der fahrbare Spieltisch kann an zwei verschiedenen Stellen in der Aula aufgestellt werden. Die nötigen Anschlüsse befinden sich hinter der hölzernen Wandtäfelung. Nach 1945 ist die Orgel kaum gespielt worden, vielleicht 1953 oder 1960 noch einmal hörbar. Der Spieltisch der Orgel stand in einer Aula Ecke, weil er im Wege war. Zunächst wurde die Elektrik des Orgelmotors in Stand gesetzt. An der Orgel entdeckte man noch andere Schäden, die sie unspielbar machte. An einer Instandsetzung der Orgel war niemand interessiert. Im Zuge der Renovierungsarbeiten Anfang der 90er Jahre war der fahrbare Spieltisch auf dem Schulboden gelandet. Aufmerksamkeit bekam die Orgel erst wieder durch die Facharbeit einer Schülerin über die Oschatzer Orgeln. 1999 fasste ein kleiner „Freundeskreis Orgel“ den Entschluss sich um die Wiederherstellung der Orgel in Originalsubstanz zu bemühen. Die Schulleitung unterstützte das Vorhaben. Der Spieltisch und weitere Teile der Orgel wurden vom Schulboden geholt und gereinigt. Im Frühjahr 2000 besichtigte Orgelbauer Johannes Lindner aus Radebeul da Instrument. Er empfahl eine Instandsetzung der Windanlage und der Steuerelektrik, um eine Schadensanalyse zu ermöglichen und einen Reparaturplan zu erstellen. Durch Spendengelder war es möglich geworden die Orgel zu reparieren. Die Orgelbauer Johannes Lindner und Thomas Bartsch übernahmen die Aufgabe. 2002 konnte dann die Orgel in der Aula wieder erklingen. |
Disposition
Bibliographie
Literatur: | Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH |
Weblinks: | Oschatz, Robert-Härtwig-Schule, Jehmlich-Orgel von 1942 |