Maihingen, Klosterkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Restaurierung 1988-990 wurde in Zusammenarbeit mit der TU München von aufwendigen Klanganalysen, Dokumentationen und Auswertungen begleitet, um (vermutete) Klangspezifika weitestgehend bewahren/wiederherstellen zu können. Wenn sich starke Unterschiede vorher/nachher zeigten, wurde vom Orgelbauer nachgearbeitet.  
 
Die Restaurierung 1988-990 wurde in Zusammenarbeit mit der TU München von aufwendigen Klanganalysen, Dokumentationen und Auswertungen begleitet, um (vermutete) Klangspezifika weitestgehend bewahren/wiederherstellen zu können. Wenn sich starke Unterschiede vorher/nachher zeigten, wurde vom Orgelbauer nachgearbeitet.  
Auch die Raumakustik war Gegenstand der Untersuchungen (sinngemäße Zusammenfassung), sie wird als "typisch für barocke Kirchen gleicher Buuform" beschrieben: Nachhallzeit bei tiefen und hohen Frequenzen kürzer als bei mittleren (Absorption durch Holzeinbauten mit schwingungsfähigen Platten, kleine Räume mit Seitenaltären wirken als Resonanzabsorber für den Tieftonbereich, Absorption höherer Frequenzen durch poröse Schallschlucker, starke Zerstreuung an vielen Flächen versch. Größe und Neigung sowie durch die größere Dämpfung kurzer Schallwellen in Luft). Desweiteren keine (störenden) Flatterechos. Insgesamt Nachhall hoher Diffusität, ergibt einen weichen, schwebenden Klang.
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Auch die Raumakustik war Gegenstand der Untersuchungen (Insgesamt Nachhall hoher Diffusität, ergibt einen weichen, schwebenden Klang.)
  
 
|DISCOGRAPHIE = "Schwäbischer Orgelparnaß", Werke von Eberlin, Erbach, Lederer, Nauss, Scherer, Speth, Simon. Roland Götz, Orgel, [https://studio-xvii-augsburg.de/alle_cds/#96518 studio XVII Augsburg]
 
|DISCOGRAPHIE = "Schwäbischer Orgelparnaß", Werke von Eberlin, Erbach, Lederer, Nauss, Scherer, Speth, Simon. Roland Götz, Orgel, [https://studio-xvii-augsburg.de/alle_cds/#96518 studio XVII Augsburg]

Version vom 13. November 2019, 09:10 Uhr


Maihingen Kirche Orgel.jpg
Maihingen, Klosterkirche, Prospekt.JPG
Maihingen, Klosterkirche.JPG
Maihingen, Klosterkirche, Spieltisch.JPG
Orgelbauer: Johann Martin Baumeister (Eichstätt)
Baujahr: 1734-37
Geschichte der Orgel: 1662 Vorgänger-Orgel, wurde 1746 nach Untermagerbein verkauft und von dort 1755 in die Klosterkirche Mönchsdeggingen umgesetzt, wo sie heute noch steht.

1734 Neubau durch Baumeister

1802 nach der Säkularisierung des Klosters durch napoleonische Truppen versiegelt und fortan nicht mehr gespielt

1987-91 nach 185jährigem Schweigen Restaurierung durch G. F. Steinmeyer (Oettingen) und Hildenbrand (Überlingen) nach strengsten denkmalpflegerischen Richtlinien. Damit ist das Instrument wohl die mit dem höchsten Originalitätsgrad erhaltene deutsche Barockorgel: Stimmungsart, Stimmtonhöhe, Intonation.

Gehäuse: Schnitzdekor von Melchior Hochstein ("Lobpreis der Musik")
Stimmtonhöhe: a1= 427,7 Hz bei 16°C
Temperatur (Stimmung): modifiziert mitteltönig [1]
Windladen: Schleifladen, Winddruck 52 mm WS
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22
Manuale: 2, C,D,E - c3 (gebrochene Oktave)
Pedal: C,D,E - a0 (gebrochene Oktave)
Spielhilfen, Koppeln: Manual-Schiebekoppel, Abzug (Pedalventilkoppel zum HW)



Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk Pedal
Flauten 8'

Cythara 8' [2]

Copel 8'

Principal 4'

Quint 3'

Gemshorn 2'

Mixtur 3f. 1'

Bordon Copel 16'

Principal 8'

Spitzflauten 8'

Quintatön 8'

Gamba 8'

Salecinal 8'

Oktava 4'

Quint 3'

Super Octav 2'

Mixtur 4f. 1'

Cymbal 3f. 1/2'

Principal Bass 16'

Subbass 16'

Octav Bass 8'

Quint Bass 6'


Anmerkungen
  1. zur Ermittlung der vermutl. ursprünglichen Stimmung wurde ein statistisches Verfahren verwendet (Häufungsdetektionsverfahren). Ausgeführter Stimmungsvorschlag von K. Schnorr.
  2. "mit der Flauten allein" = Flötenschwebung, ab dis0






Bibliographie

Anmerkungen: Die Windversorgung ist auch mittels einer Tretanlage (original erhaltene Faltenbälge) realisierbar.

Die Restaurierung 1988-990 wurde in Zusammenarbeit mit der TU München von aufwendigen Klanganalysen, Dokumentationen und Auswertungen begleitet, um (vermutete) Klangspezifika weitestgehend bewahren/wiederherstellen zu können. Wenn sich starke Unterschiede vorher/nachher zeigten, wurde vom Orgelbauer nachgearbeitet. Auch die Raumakustik war Gegenstand der Untersuchungen (Insgesamt Nachhall hoher Diffusität, ergibt einen weichen, schwebenden Klang.)

Literatur: Dr. Josef Hopfenzitz, Die Baumeister-Orgel von 1737 in der Klosterkirche Maihingen. Erbauer, Werk und Restaurierung; 1991, 248 Seiten, ISBN 3-927496-12-X. Beiträge von G. Völkl, J. Hopfenzitz, H. Fischer, Th. Wohnhaas, F. Steinmeyer, E. Hildenbrand, K. Walch, K. Schnorr, U. Baumann, G. Wagner. Hg. J. Hopfenzitz für den "Freundeskreis Klosterkirche Maihingen e.V."

Joseph Kelemen: Die Baumeister-Orgel der Klosterkirche Maihingen. In: Die schönsten Orgeln 2013. St. Benno-Verlag, Leipzig 2012, ISBN 978-3-7462-3273-7


Weitere Quellen und Literatur (nach Abschnitt im Restaurierungsbericht):

Fürstl. Oettingen-Wallersteinisches Archiv in Harburg (abgek. FÖWAH), Monats- und Jahresrech- nungen des Klosters Maihingen (Ausgaben für den Bau der Baumeister-Orgel).-Kultussachen Maihingen VI, 37, 10. -Untermagerbein, Eccl. Kultuslast VI, 37,8.

Landeskirchl. Archiv Nürnberg, Pfarrarchiv Untermagerbein Nr. 55, 152,162,168.

Archiv Steinmeyer, Oettingen Akt Opus 1736 (> Raustetten).

Sraatsarchiv Neuburg/Donau, Augsburg, BA Nördlingen Nr. 2614 (> Raustetten).

A. Baumeister, Die Baumeister aus Hohenwart bei Schrobenhausen, in: Blätter des Bayer. Landesvereins für Familienkunde 15 (1937), Nr. 1/2, S. 12-19

Bavaria Franciscana antiqua, Band V, München 1961

Georg Brenninger, Orgeln in Schwaben, München 1986 (> Orgelbaugeschichte, Orgelbauer, Abbil dungen).

Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas. Analecta zum Ellwanger Orgelbau, in: Ellwanger Jahr- buch 24 (1971/72), S. 226-238.

Dieselben, Kaisheimer Orgelchronik, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 6 (1972), S.254-285, (Tretzscher, Höß, Steinmeyer).

Dieselben, Notizen zur Maihinger Klosterorgel und zum Wirken der Orgelbauer Bouthellier und Baumeister, in: Zeitschrift des Hist. Vereins für Schwaben 69 (1975), S. 18-30.

Dieselben, Georg Friedrich Steinmeyer (1819-1901) und sein Werk, Frankfurt 1978. (> Steinmeyer- Orgeln bis 1899 und Steinmeyer-Biographie)

Dieselben, Meisterwerke des Orgelbaus in Nordschwaben, in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. 13 1979), S. 160-177 (> Zeitgenossen Baumeisters in Nordschwaben: Fux, Prescher, Schmahl, Holzhay).

Dieselben, Gessinger-Orgein i Ries, i Nordschwaben Heft 3/1980, S. 158-160 > Gessinger)

Dieselben, Die historische Orgein von St. Georg in Nördlingen, in: Histor. Verein für Nördlingen und das Ries, 26 (1980), S. 85-117 (> Familie Prescher)

Dieselben, Der Eichstätter Orgelbauer Johann Martin Baumeister (1692-1780), in: Musik in Bayern 22/1981, S. 25-35

Dieselben, Historische Orgeln in Schwaben, München 1982 (> Maihingen, Mönchsdeggingen, Orgelbaugeschichte, Liste der Denkmalorgeln, Prospekttypen, Verzeichnis der schwäbischen Orgelbauer)

Dieselben, Personalprospekte im schwäbischen Orgelbau, in: Zeitschrift des Hist. Vereins für Schwaben 79 (1985), S. 187-204 (> Prescher, Schmahl, Baumeister, Leo, Freywis, Hörterich, Stein)

August Gabler, Die Orgelbauer Bouthillier, in: Der Daniel 6 (1970), S. 45.

K. Gröber - A. Horn, Die Kunstdenkmäler des Bezirksamts Nördlingen, München 1938, S. 268- 291

Josef Hopfenzitz, Die ehemalige Minoritenkirche Mariä Himmelfahrt in Maihingen, Kirchenführer, Weißenhorn 1966.2. Auflage, Nördlingen 1985.

Karl Höpfner, Wertvolle Orgeln im Ries, in: Der Daniel 6 (1970), S. 8-13.

Adolf Layer, Wallersteiner Musikinstrumentenmacher, in: Nordschwaben 1978, S. 13 f. (> Bouthil- lier)

K. Lotter, Rieser Kirchenbuch, 1956 (> Hinweise auf Orgelbauer).

Otto Mangel, Orgelbaumeister aus Dürrwangen, in: Fränk. Landeszeitung Nr. 243 vom 18.10.194 (> Bouthillier)

Derselbe, Ortschronik Dürrwangen-Halsbach, o.O. (1975), S.116-121 (> Bouthillier)

Theodor Neuhofer, Von den Orgeln des Doms zu Eichstätt und ihren Meistern in alter Zeit in. Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt (Beilage zum Donaukurier) 3 (1954), Nr. 5-7 (>Baumeister)

Harald Oschler, Die Prescher-Orgel in Wechingen, in Acta Organologica 11, Berlin 1977, 47-52.

Elmar D. Schmid, Nördlingen - Die Georgskirche und St. Salvator, Stuttgart und Aalen 1977, S. 132 ff (> Orgelbauer Prescher).

Maximilian Spaeth, Ausflug zu alten Orgeln, mit dem Stuic Nürnberg und der »Internationalen Orgelwoche« in den Klöstern und Kirchen im Ries, in: Nuraberger Zeitung (NZ) Nr. 213 12.9.1956

Paulus Weißenberger OSB, Zur Bau- und Kunstgeschichte der Benediktinerabtei Mönchsdeggingen im Ries, in: Jahrbuch des Hist. Vereins Nördlingen und Umgebung 21 (1938/39), S. 42 f (> ehem. Orgel von Maihingen).

Friedrich Zoepfl, Kirche und Kloster der Minoriten in Maihingen/Ries, in: Archiv für Geschichte des Hochstifts Augsburg VI, Dillingen 1929, S. 631-651

Discographie: "Schwäbischer Orgelparnaß", Werke von Eberlin, Erbach, Lederer, Nauss, Scherer, Speth, Simon. Roland Götz, Orgel, studio XVII Augsburg

"Gradus ad Parnassum – süddeutsche Orgelkunst" - die Baumeister-Orgel (1737) in Maihingen. Christian Brembeck, Orgel, CANTATE 2009

Orgelwerke von Johann Jacob Froberger auf der Baumeister-Orgel (1737) in Maihingen/Ries. Joseph Kelemen, Orgel Arte Nova /Sony Music, EAN 0743218532221 (vergriffen?)

"Barocke Orgelweihnacht", Werke von Eberlin, Estendorffer, Kobrich, Kob, Krieger, Lederer, Mayr, Muffat, Murschhauser, Pachelbel, Simon. Klaus Linsenmeyer, Orgel (vergriffen?)


Wikipedia

Weblinks: Wikipedia

Homepage des Klosters


ORGAN 107 - Maihingen, Orgel van de Week:


Georg Muffat: Toccata Quinta - Balazs Szabo - Maihingen:


KLANGWELT MAIHINGEN