Steingaden/Wies, Wieskirche (Hauptorgel): Unterschied zwischen den Versionen

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Brenninger: Orgeln in Altbayern. München 1982
 
Brenninger: Orgeln in Altbayern. München 1982
  
Markus Zimmermann: Die Winterhalter-Orgel der Wieskirche. In: Ars Organi. Band 58, 2010, S. 232–237.
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Markus Zimmermann: ''Die Winterhalter-Orgel der Wieskirche''. Ars Organi 58
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(2010), S. 232–237.
  
 
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Aktuelle Version vom 10. Juni 2024, 14:36 Uhr


Winterhalter-Orgel der Wieskirche
Wies, Zum gegeißelten Heiland und St. Josef (Wieskirche) (10).jpg
Wies, Zum gegeißelten Heiland und St. Josef (Wieskirche) (9).jpg
Wies, Zum gegeißelten Heiland und St. Josef (Wieskirche) (11).jpg
Orgelbauer: Claudius Winterhalter, Oberharmersbach
Baujahr: 2010
Geschichte der Orgel: Die Orgel ersetzt das Vorgängerinstrument von 1959. Bei den Vorbereitungen zum Bau wurden überraschend das originale Spieltischgehäuse mit wertvollen Intarsien und weiteres historisches Material von Hörterich aufgefunden, restauriert und für die neue Orgel verwendet. Insgesamt enthält sie 475 Pfeifen von Hörterich, sowie - in geringem Umfang - Pfeifenwerk von Schmid und Siemann.
Gehäuse: Johann Georg Hörterich 1757
Stimmtonhöhe: a1 = 440 Hz bei 15 °C
Temperatur (Stimmung): ungleichstufig nach Billeter
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch/elektrisch
Registeranzahl: 42
Manuale: 3 C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P; Setzeranlage, Glockenspiel, Zimbelstern in F


Disposition

I Hauptwerk II Positiv III Schwellwerk Pedal
Bourdon 16'

Principal 8'

Holzflöte 8'

Gedackt 8'

Gamba 8'

Octave 4'

Flöte 4'

Fugara 4'

Quinte 3'

Superoctave 2'

Mixtur 5-6f 2'

Hörnle 3f 22/3'

Trompete 8'

Coppel major 8'

Quintatön 8'

Principal 4'

Coppel minor 4'

Octave 2'

Quinte 11/3'

Cimbel 4f 1'

Vox humana 8'

Tremulant

Principal 8'

Rohrflöte 8'

Salicional 8'

Bifara 8'

Octave 4'

Spitzflöte 4'

Nazard 22/3'

Flageolet 2'

Terz 13/5'

Mixtur 4-5f 11/3'

Trompette 8'

Oboe 8'

Clairon 4'

Tremulant

Principalbass 16'

Subbass 16'

Octavbass 8'

Violonbass 8'

Quintbass 6'

Mixturbass 5f 4'

Posaunenbass 16'

Trompetenbass 8'


Schmid-Orgel 1959–2010

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gerhard Schmid, Kaufbeuren
Baujahr: 1959
Geschichte der Orgel: Die Schmid-Orgel wurde unter teilweiser Verwendung der Vorgängerorgel von Siemann (die wiederum historisches Material von Hörterich enthielt) und einer Erweiterung auf ein drittes Manual erbaut. Die Disposition ist an damals geltenden Prinzipien einer Universalorgel orientiert und nicht auf eine Rückkehr zur Disposition von Hörterich gerichtet.

2010 wurde die Schmid-Orgel durch einen Neubau ersetzt.

Umbauten: 1980 Hinzufügung einer Trompete 8' im Pedal und Austausch der Oboe 8' im Schwellwerk durch Schmid
Gehäuse: Hörterich 1757
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 43
Manuale: 3 C–g3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P; 2 freie Kombinationen, Tutti, Zungeneinzelabsteller


Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Echowerk[1] Pedal
Coppel 8' H [2]

Weidenpfeife 8' S[3]

Prinzipal 4' H

Gedacktflöte 4' H

Kleinpommer 2'

Sifflöte 11/3'

Cymbel 1/2'

Krummhorn 8’

Tremulant

Gedackt 16' H

Prinzipal 8' H

Holzpfeife 8' H

Spitzflöte 8'

Octav 4'

Rohrflöte 4'

Spitzquinte 22/3'

Octav 2'

Mixtur 6f 11/3'

Trompete 8'

Gemsflöte 8' H

Quintade 8'

Spitzgambe 8'

Ital. Principal 4'

Holzflöte 4' H

Nasat 2 2/3'

Blockflöte 2'

Terz 13/5'

Septime 11/7'

Kleinoctav 1'

None 8/9'

Scharf 5f 1’

Dulcian 16'

Oboe 8'[4]

Tremulant

Principal 16' H

Subbaß 16' H

Großquinte 102/3'

Octav 8’

Baßflöte 8' S

Pommer 4'

Nachthorn 2'

Rauschbaß 4f 2 2/3' Posaune 16'

Trompete 8' [5]

Dulcian 4' S [6]

Anmerkungen

  1. schwellbar
  2. Hörterich 1757
  3. Siemann 1927
  4. 1980 erneuert
  5. 1980 hinzugefügt
  6. aus Fagott 8' (1928)

Siemann-Orgel 1927–1959

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Willibald Siemann
Baujahr: 1927
Geschichte der Orgel: Die Siemann-Orgel wurde unter Verwendung vieler Pfeifen der Vorgängerorgel erbaut. Die Festschrift bemerkt dazu: “Siemann tradiert die barocke Klangstruktur der Hörterich-Orgel und verzichtet – auch wenn er die Orgel um zwei Register erweitert - bewusst auf die Realisierung einer modernen Disposition. Neben den Orgelgehäusen wird auch das repräsentative barocke Spieltischgehäuse in den Neubau integriert.“

In der Tat scheint die Siemann-Disposition wesentlich näher am ursprünglichen Konzept von Hörterich zu sein als der 1921 dokumentierte Zustand.

Das Werk von Siemann wird dennoch 1959 abgebaut und durch die Schmid-Orgel ersetzt.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 26
Manuale: 2


Disposition 1946[1]

I. Manual II. Manual Pedal
Principal 8'

Gamba 8'

Gedackt 8'

Holzflöte 8‘

Octav 4'

Flöte 4'

Rohrflöte 4‘

Quint 22/3'

Superoctav 2'

Cornett-Mixtur 5f 2‘

Principal 8‘

Gedeckt 8'

Quintatön 8'

Salicional 8‘

Octav 4‘

Kleingedackt 4'

Feldflöte 2'

Quint 11/3'

Cimbel 3f 1‘

Principalbaß 16‘

Subbaß 16'

Octav-Baß 8'

Violon-Baß 8‘

Quintbaß 51/3'

Mixturbaß 5f 4‘

Fagott 8‘

Anmerkungen

  1. nach Aufzeichnung Archiv Steinmeyer

Hörterich-Orgel 1759–1927

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Georg Hörterich (Dirlewang)
Baujahr: 1757–1760
Umbauten: 1824 Reparaturen und Erweiterung um 1 Register durch Joseph Pröbstl, Orgelmacher von Bronnen, der „einen ganz neuen Clarin-Baß dazu gemacht hat“.

In der Folgezeit kommt es zu diversen Reparaturen, so daß letztlich über einen Um- bzw. Neubau nachgedacht wird (beispielsweise unterbreitet Roman Georg Beer ein Angebot »über Umbauung des gänzlich schadhaften Orgelwerkes in der Wahlfartskirche zu Wies«). Die Festschrift von 2010 berichtet: „Mit Schreiben vom 11. Mai 1916 regt die Werkstätte Gebrüder Hindelang auf Grund des schadhaften Zustands der Orgel und »einem ganz besonderen Mangel, nemlich dass (die Orgel) sogenannte kurze Oktave hat«, einen technischen Neubau mit 9 klingenden Registern auf einem Manual und Pedal unter Beibehaltung der historischen Orgelgehäuse an. Das Projekt scheitert an der Finanzierung.“

Schließlich wird „die Orgelbau-Firma von Willibald Siemann GmbH&Co in München und Regensburg“ mit einem „kompletten technischer Neubau mit vollpneumatisch traktierten Kegelladen im Umfang von 26 Registern unter Erhaltung und Einbeziehung der historischen Orgelgehäuse, des gesamten alten Holz- und Metallpfeifenwerks sowie des barocken Spieltischgehäuses“ beauftragt.

Gehäuse: 1760 Fassung der Orgelgehäuse durch den Maler Judas Thaddäus Ramis von Steingaden.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 23 [1]
Manuale: CDEFGA–c3
Pedal: CDEFGA–a0


Disposition 1921[2]

I. Manual II. Manual Pedal
Principal 8'

Gamba 8'

Gedackt 8'

Octav 4'

Travers-Flöte 4'

Rohrflöte 4‘

Quint 22/3'

Octav 2'

Mixtur 22/3'

Gedeckt 8'

Quintatön 8'

Principal 4‘

Flaut 4'

Piccolo 2'

Mixtur

Principalbaß 16‘

Subbaß 16'

Quint 102/3'

Octav-Baß 8'

Violon-Baß 8‘

Pedalcornett


Anmerkungen

  1. Zustand 1921: 21 Register
  2. die ursprüngliche Disposition von Hörterich ist laut der Festschrift 2010 nicht überliefert

Verweise

Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Webseite des Orgelbauers Winterhalter - Oktober 2017
Literatur: Orgeldatenbank Bayern (v3) 2009

Brenninger: Orgeln in Altbayern. München 1982

Markus Zimmermann: Die Winterhalter-Orgel der Wieskirche. Ars Organi 58 (2010), S. 232–237.

Weblinks: Website der Kirchengemeinde

Wikipedia

Beschreibung der Orgel von 1959 auf orgbase.nl

Festschrift zur Weihe der Orgel 2010 mit detallierten Angaben zur Disposition (Memento)

Presseartikel des Bistums Augsburg

Videos

Video betreffend Orgelweihe: