Speyer, Dreifaltigkeitskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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==Videographie==
 
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https://youtu.be/RC3VWoiomzU</youtube>
 
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Version vom 10. November 2022, 16:48 Uhr


Steinmeyer-Orgel der Dreifaltigkeitskirche
Speyer, Dreifaltigkeitskirche (1).jpg
Speyer, Dreifaltigkeitskirche (3).jpg
Spieltisch von 1964
Orgelbauer: G. F. Steinmeyer GmbH&Co. KG; unter Verwendung von Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel von 1812 (Johann Georg Geib & Sohn)
Baujahr: 1929 / op.
Geschichte der Orgel: 1715-17 Neubau durch Georg Anton Ignatius Will (I/16)

1790 Umbau durch Johann Georg Geib (Frankenthal)

1812 Neubau durch Geib (II/28)

1861 Umbau durch Johannes Eichenauer (Speyer)

1880 Umbau/Erweiterung durch Johann Jelacic (Speyer)

1928/29 Neubau durch Steinmeyer nach Entwürfen von Hermann Poppen (Heidelberg). Ein großer Teil des Pfeifenwerks aus der Vorgängerorgel wird übernommen. Zum großen Fest der 400 Jahr-Feier der Protestation am 20. Mai 1929 ist allerdings nur ein Manual spielbar. Die offizielle Einweihung findet im November 1929 mit einem Konzert unter Aufführung vornehmlich barocker Komponisten (Bach, Händel) statt.

Umbauten: 1952 Umbau und Umdisponierung im neobarocken Sinne durch Oberlinger nach Plänen von LKMD Adolf Graf

1964 neuer Spieltisch durch Wolfgang Scherpf

Gehäuse: Christian Dathan 1716
Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 41 (44)
Manuale: 3 C-a3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P;

Oktavkoppeln[1] Ok III, Ok III/I, Uk III, Uk III/I; 2 freie Kombinationen, Walze, Generaltutti, HR ab, Rohrwerke ab, Pianopedal II. Manual, Pianopedal III. Manual.



Disposition seit 1952

I Hauptwerk II Rückpositiv III Schwellwerk Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Gedeckt 8'

Quintade 8'[2]

Octave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Mixtur IV 2'

Cornett IV 4'

Trompete 8'

Gedeckt 8'

Prästant 4'

Traversflöte 4'

Blockflöte 2'

Quinte 11/3'[3]

Zimbel IV 1/2'[4]

Tremulant

Zimbelstern

Rohrflöte 16'

Principal 8'

Flöte 8'

Salicional 8'

Octave 4'

Nachthorn 4'[5]

Nasat 22/3'[6]

Superoctave 2'[7]

Spitzflöte 2'[8]

Terz 13/5'

Sifflöte 1'[9]

Scharff V 1'[10]

Rankett 16'

Krummhorn 8'

Regal 4'

Tremulant

Violonbass 16'

Subbass 16'

Zartbass 16'[11]

Quintbass 102/3'

Octavbass 8'

Violoncello 8'

Octave 4'

Waldflöte 2'

Rauschpfeife 3f 22/3'

Posaune 16'

Rankett 16'[11]

Krummhorn 8'[11]


Anmerkungen
  1. 1952 entfernt
  2. 1952 statt Viola di Gamba 8' (1929)
  3. 1952 statt Nasard 22/3' (1929)
  4. 1952 Zusammensetzung geändert
  5. 1952 aus Nachthorn 8' (1929)
  6. 1952 statt Superquinte 11/3'
  7. 1952 statt Piccolo 2' (1929)
  8. 1952 aus Spitzflöte 4' (1929)
  9. 1952 statt Vox coelestis 8' (1929)
  10. 1952 statt Fourniture III 1' (1929)
  11. 11,0 11,1 11,2 Transmission aus dem III. Manual
originaler Spieltisch von 1929

Disposition 1929-1952[1]

I Hauptwerk II Rückpositiv III Schwellwerk Pedal
Bordun* 16'

Principal* 8'

Gedeckt* 8'

Viola di Gamba* 8'

Octave* 4'

Rohrflöte* 4'

Quinte* 22/3'

Octave* 2'

Mixtur* IV 2'

Cornett* II-IV 4'

Trompete 8'

Gedeckt 8'

Prästant* 4'

Traversflöte* 4'

Nasard 22/3'

Blockflöte 2'

Zimbel IV 1/2'

Tremulant

Zimbelstern

Rohrflöte 16'

Principal* 8'

Flöte 8'

Nachthorn 8'

Salicional* 8'

Vox coelestis* 8'

Octave 4'

Gemshorn* 4'

Piccolo 2'

Superquinte 11/3'

Terz 13/5'

Sifflöte 1'

Fourniture III 1'

Rankett 16'

Krummhorn 8'

Regal 4'

Tremulant

Violonbass* 16'[2]

Subbass* 16'

Zartbass 16'[3]

Quintbass* 102/3'

Octavbass* 8'

Violoncello 8'[4]

Octave 4'

Waldflöte 2'

Rauschpfeife 3f 22/3'

Posaune 16'

Rankett 16'[3]

Krummhorn 8'[3]


Anmerkungen
  1. (*)= aus der Vorgängerorgel von Geib/Jelacic
  2. Barbey (1929) berichtet, dass Steinmeyer die 4 tiefsten Töne in voller Länge (d.h. offener Bauweise) neu gefertigt hatte. Ursprünglich waren diese gedeckte Pfeifen.
  3. 3,0 3,1 3,2 Transmission aus dem III. Manual
  4. Barbey (1929) berichtet, das Register (ursprünglich aus der alten Orgel) sei kostenlos von Steinmeyer gänzlich neu gefertigt worden, da es nicht mehr brauchbar war.


Die Geib-Orgel 1812-1929

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Georg Geib (Vater u. Sohn); unter Verwendung von Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel
Baujahr: 1812
Geschichte der Orgel: Beim Bau der Orgel "zum Preis von 3000 fl" verwendete Geib einen Teil der Pedalpfeifen aus der Will-Orgel wieder.
Umbauten: 1880 Umbau und Erweiterung durch Johann Jelacic
Gehäuse: Christian Dathan 1716
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Manualcoppel, Pedalcoppel



Disposition 1880-1929 nach Bonkhoff[1]

I. Manual II Rückpositiv Pedal
Bourdon* 16'

Principal* 8'

Gedeckt* 8'

Viola di Gamba* 8'

Octave* 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Mixtur IV 2'

Cornett IV 4'

Trompete 8'

Geigenprincipal 8'

Gemshorn 8'

Liebl. Gedeckt 8'

Dolce 8'

Vox coelestis 8'

Principal* 4'

Traversflöte 4'

Violonbass 16'

Subbass* 16'

Octavbass* 8'

Quintbass* 51/3'

Posaune 16'


Disposition 1812-1880 nach Bonkhoff

Hauptwerk Rückpositiv Pedal
Gros-Gedakt 16'

Principal 8'

Solicinal 8'

Viol di Gamb 8'

Octav 4'

Klein Gedakt 4'

Spitz Flöt 4'

Solicinal 4'

Quint 3'

Octav 2'

Mixtur 4f. 1'

Cornett 5f. 8'

Trompette B/D 8'

Gedakt 8'

Flöt travers D 8'

Principal 4'

Rohrflöte 4'

Quint 3'

Octav 2'


Terz 13/5'

Flageoleth 1'

Kromhorn B/D 8'

Vox humana B/D 8'

Tremulant

Subbass 16'

Octav-Bass 8'

Principal-Bass 8'

Quint-Bass 6'

Octav-Bass 4'


Posaun-Bass 16'

Anmerkung
  1. (*)= aus der Vorgängerorgel von Geib

Die Will-Orgel 1716-1812

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Georg Ignatius Will (Mainz)
Baujahr: 1716
Geschichte der Orgel: Das Werk war anno 1770 "dem Verderben nahe"; man holte von Andreas Silbermann aus Straßburg ein Angebot ein, dieser schlug den Einbau eines Rückpositivs mit 8 Registern vor. 1789 wird jedoch Geib dem Rat empfohlen, als "ein Mann von entschiedener Geschicklichkeit und Rechtschaffenheit" und auf sein ausgezeichnetes Werk in Freisbach wird hingewiesen, sodass er im gleichen Jahr das alte Werk von Will herrichtete und umbaute. Kirche und Orgel wurden von den Revolutionswirren stark in Mitleidenschaft gezogen; Geib reichte 1812 einen Neubauvorschlag ein. [1]
Gehäuse: Christian Dathan 1716
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 16
Manuale: 1
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Cymbelstern





Disposition nach Bonkhoff [1]

Manual Pedal
Principal 8'

Sollicionale 8'

Grosgedact 8'

Gemshorn 8'

Octav 4'

Flöt 4'

Quint 3'

Superoctav 2'

Waldflötlein 2'

Mixtur 6f. 2'

Sesquialtera (B) 2f.

Cornett (D) 4f.

Sub Bass 16'

Octav Bass 8'

Nachthorn 4'

Posaun-Bass 8'


Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Das Werk besitzt nach Bonkhoff [1] als eine der wenigen erhaltenen "Reformorgeln" trotz der späteren Umbauten Denkmalwert.

Beim Bau der Steinmeyer-Orgel entdeckte man in der Windlade des Rückpositiv einen Zettel (vgl. [1]): Dieses Werk wurde von beyden Geib, Vater und Sohn, nach Speyer in die luth. Kirche gefertigt, der Vater fertigte die Windladen allhie im 72. Jahre seines Alters in Frankenthal im Monat: May 1812. J.G. Geib." Wegen technischer Defekte im Sommer 2020 wurde es stillgelegt; eine Restaurierung wurde trotz der erwähnten Alleinstellungsmerkmale und der erhaltenen historischen Substanz als nicht sinnvoll erachtet. Ein Orgelneubau im barocken Stil ist geplant. Zwischenzeitlich wird ein elektronisches Interims-Instrument verwendet. Die Entscheidung des Presbyteriums, den Auftrag für einen Neubau im barocken Stil an eine nicht auf Barockorgelbau spezialisierte Firma zu vergeben, sorgte im Jahr 2020 für vehemente Diskussionen (vgl. [5]).

Literatur: [1] Bernhard H. Bonkhoff, Die Orgelbauerfamilie Geib und ihre Werke. MittAGm Nr. 33 (1976), S. 202-205

[2] Gero Kaleschke, in: C. Brodersen, K. Bümleon, C. Lauer, 300 Jahre Dreifaltigkeitskirche Speyer. Llux Agentur&Verlag, Ludwigshafen/Rh. und Speyer (2017).

[3] Rudolf Barbey, Die neue Orgel der Dreifaltigkeitskirche zu Speyer. In: Carl Cantzler, Aufsätze und Reden zur Eröffnung der Dreifaltigkeitskirche Speyer (1929)

[4] Bernhard H. Bonkhoff, Historische Orgeln in der Pfalz. Regensburg: Schnell&Steiner (1984)

[5] Pressemeldung "Die Rheinpfalz", 6. Juni 2020

Weblinks: Webseite der Kirchengemeinde


Videographie