Lichtenstein (Sachsen), St. Laurentius: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Dezember 2019, 11:51 Uhr


Orgelbauer: Gebrüder Jehmlich (Emil & Bruno), op.177
Baujahr: 1902
Geschichte der Orgel: 1261 Erstmalige Erwähnung der Kirche St. Laurentius.

1603 Die Kirche erhielt einen neuen Turm.

1678 Ausbau der Kirche auf Kosten von Graf Otto Albert von Hartenstein.

1750 Planung und Erneuerung der Kirche.

1766 Die Orgel wurde bei einem Blitzschlag in den Turm schwer beschädigt.

1771 fiel die Orgel dem Brand zum Opfer.

1786 neu erbaute Kirche wurde eingeweiht.

1794 Orgelneubau von Johann David Schättlich II Manuale und 30 klingende Register. Schättlich hatte am qualitätvollen Zinn gespart, so waren 1820 und 1846 kostspielige Reparaturen erforderlich. Beim Löschen des Stadtbrandes von1869 drang Löschwasser in die Orgel. Die Orgel diente noch weitere Jahre der Gemeinde als Begleitinstrument. 1902 wurde sie dann abgebrochen.

1902 Es wurde eine neue Orgel von den Gebrüdern Jehmlich aus Dresden wurde auf Betreiben des Kantors und Organisten Friedrich Otto Reuter gebaut. Die Orgelweihe fand am 31. Oktober 1902 statt. Sie hat 55 klingende Stimmen mit 3600 Pfeifen bei 3 Manualen. Das barocke Gehäuse der alten Schättlich-Orgel und 2 Orgelregister wurden übernommen.

Umbauten: 1921 durch Gebrüder Jehmlich

- Einbau einer 20fachen freien Kombination nach einem Patent der Firma Jahn/Dresden (mit Stiften)

- Einbau der Crescendo-Walze

- Einbau einer Schwebeflöte (III. Manual)

- Einbau eines Zinkprospektes (Zinnpfeifen mußten ca.1917 abgegeben werden)

1940 Umdisponierung

  • 1 aus Gedackt 16’; *2 aus Fugara 8’ (Spieltischangabe 4’ist falsch); *3 aus Fugara 4’; *4 neue Chorzusammenstellung; *5 aus Gambe 8’ und Bordun 16’;
  • 6; *7 aus Sesquialter 2fach; *8 aus Bordun 16’; *9 aus Gambe 4’;
  • 10 neue Chorzusammenstellung; *11 aus Vox coelestis 8’; *12 aus Piccolo 2’;
  • 13 neu, anstelle Geigenprinzipal 8’; *14 aus Cello 8’;
  • 15 neu, anstelle Harmonikabaß 16‘

70er Jahre durch Kantor Neubert

- Einbau von drei Registern aus der U. Kreutzbachorgel aus Franken b.Glauchau Spitzflöte 4´ I.; Octave 1´II.; Doppelflöte 8´III.Man. (Bezeichnung jetzt Bordun)

- Erhöhung des Spielwinddruckes des III. Manuals durch zusätzlichen Kanal

- Einbau eines Musizierwerkes 8’ + 2’ (1985)

- Gehäusefassung in weiß/gold (original: braun)

- Einbau Krummhorn 8´(alte Clarinette entfernt)


1973

Das Orgelprospekt der Jehmlich-Orgel wurde restauriert, d.h. es wurde vom alten Farbanstrich befreit und in der ursprünglichen Farbgebung, weiß-gold, wiederhergestellt.

1985

Reinigung; Einbau von neuen Membranen (von E. Mager) (ausgeführt von der „Rochlitzer Orgelbrigade“ unter Herrn Ritsch)

1995 Jehmlich

Generalüberholung; Einbau eines neuen Zinnprospektes

1996 Jehmlich

Überarbeitung Reg. Trompetenbaß 8‘ ( Kehlen, Nüsse, Anlängen einzelner Becher,Nachintonation)

1991 – 1995

Die Prospektpfeifen der Orgel, welche ursprünglich in Zinn gefertigt waren, aber im 1. Weltkrieg zu Rüstungszwecken ausgebaut und durch Zinkpfeifen ersetzt wurden, konnten wieder in Zinn gefertigt und eingebaut werden. 3.11.2002 Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum der Orgel.

(Aus der Webseite der Kirchgemeinde und aus Günter Pohlenz „100 Jahre Jehmlich-Orgel im sächsischen Lichtenstein")

Gehäuse: Altes Gehäuse der Schättlich Orgel (31 Register) mit zwei seitlichen Erweiterungen von 1794.
Stimmtonhöhe: 437 Hz bei 15°
Windladen: Pneumatische Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 55
Manuale: 3
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:III/II; III/I;II/I;III/P; II/P;I/P

Generalkoppel

Tremulant für II. Manual

Octavkoppel für III. Manual

20fache freie Kombination

Crescendowalze

Schwelltritt für II. Manual

Druckregister-Ausschalt.

Zugregister-Einschalt.

Koppel-Ausschalter

Rohrwerk-Ausschalter



Disposition

I. Manual Hauptwerk C-a’’’ II. Manual C-a’’’ III. Manual Schwellwerk C-a’’’ Pedal C-f’
1. Prinzipal 16’

2. Prinzipal 8’

3. Hohlflöte 8’

4. Gemshorn 8’

5. Rohrflöte 8’

6. Salicional 8’

7. Kleingedackt 4’ *1

8. Spitzflöte 4’ °1

9. Octave 4’

10. Quinte 2 2/3’

11. Octave 2’

12. Blockflöte (auf Registerschild 4‘) 2’ *2

13. Schwiegel 1’ *3

14. Mixtur 5fach *4

15. Cornett 3-5 fach

16. Trompete 8’ **

17. Quintadena 16’ *5

18. Principal 8’

19. Gedackt 8’

20. Quintatön 8’

21. Harmonieflöte 8’

22. Octave 4’

23. Rohrflöte 4’

24. Naßat 2 2/3’ *7

25. Octave 2’

26. Nachthorn 2’ *8

27. Terz 1 3/5’ *9

28. Octave 1’ °1

29. Mixtur 4fach *10

30. Krummhorn 8’ °3

31. Gedackt 16’

32. Violine 8’

33. Konzertflöte 8’

34. Bordun 8’

35. Vox coelestis 4’ *11

36. Principal 4’

37. Hohlflöte 4’

38. Sesquialter 2fach °4

39. Schweizer Pfeife 2’ *12

40. Quinte 1 1/3 °5

41. Septime 1 1/7’ °6

42. Cimbel 4fach *13

43. Oboe 8’

44. Principalbass 16’ **

45. Violinbass 16’

46. Subbass 16’

47. Rohrpommer 8’ °7

48. Flötenbass 8’

49. Oktavbass 8’

50. Oktavbass 4'

51. Choralbass 2’ *14

52. Bassmixtur 4fach *15

53. Posaune 16’

54. Trompetenbass 8’

55. Clarinbass 4’

  • Register der 1940 erfolgten Umdisponierung
    • Register aus der Schädlich-Orgel

° Veränderungen unbekannten Datums



Bibliographie

Literatur: Jehmlich-Orgelbau Dresden GmbH, Firmenarchiv

100 Jahre Jehmlich-Orgel im sächsischen Lichtenstein, Polenz, Günther -In: Triangel: Mitteldeutscher Rundfunk, Bd. 7 (2002), 6, S.22-24

Lexikon norddeutscher Orgelbauer Bd.2, Sachsen und Umgebung, Lichtenstein/Sachsen, St. Laurentius, Vorgängerorgel von David Schättlich, 1794, II Manuale / 33 Register, S.332

Klein, Johann Joseph: Lehrbuch der theoretischen Musik in systematischer Ordnung. Bd.71 (Schättlich)

Discographie: Andreas Schröder an der Jehmlich-Orgel in Lichtenstein. Sächsische Orgelakademie 2001. 100 Jahre Jehmlich-Orgel in Lichtenstein
Weblinks: Lichtenstein/Sachsen St. Laurentius, kurze Kirchenhistorie

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