Schönecken, St. Leodegar: Unterschied zwischen den Versionen

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File:Schönecken, alte Kirche Mayer nach Ankauf.jpg|Ansicht der Mayer-Orgel in heller Farbfassung (nach dem Ankauf 1996)
 
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Version vom 7. Mai 2019, 21:36 Uhr


Frontalansicht der Mayer-Orgel nach dem Umbau 2018
Ansicht der Mayer-Orgel von links nach dem Umbau 2018
Ansicht der Mayer-Orgel von rechts nach dem Umbau 2018
Angebauter Spieltisch der Mayer-Orgel
Orgelbauer: Orgelbau Mayer, Heusweiler
Baujahr: 1971
Geschichte der Orgel: Schon 1829 interessierte sich die Pfarrgemeinde für eine gebrauchte Orgel aus dem 18.Jhdt., die in Glaadt (Vulkaneifelkreis) versteigert wurde. Die bischöfliche Behörde verweigerte jedoch auf Drängen des engagierten Pfarrers Herzig, der Zweifel an der Qualität des Orgelwerkes hegte, den erforderlichen Zuschuss.

So kam es erst 1885 zum Bau der ersten Orgel für die Wetteldorfer Pfarrkirche durch den Münsteraner Orgelbauer Fritz Clewing, nachdem die gotische Pfarrkirche 1875 und 1882 um zwei Seitenschiffe erweitert worden war. Schon drei Jahre später, beim Kirchturmbrand von 1888 (Blitzschlag), bei dem der Turmhelm komplett abbrannte und auch die Glocken schmolzen, erlitt auch die Orgel massive Schäden. Sie konnte erst 1898 mit Hilfe eines amerikanischen Wohltäters (Auswanderer) wiederhergestellt werden.

1909 führte dann die Orgelbaufirma Klais aus Bonn Arbeiten an der Orgel durch, deren genauer Inhalt unbekannt ist (Opusliste Klais: Mappenverzeichnis (MV) 370).

1955-1957 wurde die neue Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen, an die Südseite der alten Pfarrkirche St. Leodegar anschließend, erstellt. Ursprünglich sollte Letztere zusammen mit dem Neubau genutzt werden, dazu kam es aber nicht, weil sich der Neubau als groß genug herausgestellt hatte. Als man Teile der alten Orgel für ein Interimsinstrument in der neuen Kirche verwenden wollte, erwiesen sich diese als ungeignet. Die alte Kirche wurde verschlossen und über 35 Jahre nicht mehr benutzt. Für die neue Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen schaffte man 1967 eine Stockmann-Orgel an. Die alte Clewing-Klais-Orgel, deren Holzteile angeblich stark wurmstichig waren, wurde später hingegen entsorgt. Es sind heute nur noch wenige Teile des neogotischen Prospektes vorhanden, die in der neuen Pfarrkirche Unserer Lieben Frauen als Umrandungen / Rahmen für neu beschaffte neogotische Heiligenfiguren bzw. als Bekrönung für eine Muttergottesstatue dienen.

Die heutige Orgel von St. Leodegar wurde zunächst 1971 als Hausorgel in Spay / Rhein aufgestellt. Nach Wiederinbetriebnahme der gotischen Pfarrkirche St. Leodegar 1995 als Werktagskirche und für Gottesdienste mit kleinerer Besucherzahl wurde die zum Verkauf stehende Orgel 1996 von der Pfarrgemeinde Schönecken erworben. Nach der Translozierung durch die Erbauerfirma wurde das dreiteilige Holzgehäuse teilweise dunkel gefasst und durch ergänzende Elemente (Turmbekrönungen) der neugotischen Ausstattung angepasst.

Im Spätsommer 2018 wurde eine Generalüberholung des Instruments vorgenommen. Dabei wurden die seitlichen Prospektfelder höher positioniert, was die Wirkung des Instruments im Raum verbessert. Weiterhin wurde das Gehäuse (bis auf die Spielanlage) neu dunkel lackiert. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen war 2017 eine Spendensammlung bzw. Konzertreihe organisiert worden.

Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleiflade
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: C - c4
Pedal: C - f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln als Einhaktritte, Tremulant Positiv



Mayer-Orgel (1971)

Hauptwerk (I) Positiv (II) Pedalwerk
Rohrflöte 8' [1]

Prästant 4' [2]

Waldflöte 2' [3]

Sesquialter II 22/3' [4]

Mixtur III 1' [5]

Gedackt 8' [6]

Blockflöte 4' [7]

Prinzipal 2' [8]

Nazard 11/3'

Cymbel II 1/3' [9]

Krummhorn 8' [10]

- Tremulant -

Subbass 16' [11]

Pommer 8'

Gemshorn 4'

Anmerkungen

  1. C-H in Holz, abgeführt (linker Seitenturm)
  2. C-Fs (Prospekt) und G-H im linken Seitenturm, c0 bis a0 im Prospekt (Mittelfeld)
  3. C-Fs gedeckt, ab G offen
  4. C - H 11/3' + 4/5', ab c0 22/3' + 13/5'
  5. c0 11/3', c1 2', c2 22/3', c3 4'
  6. C-h2 Holz, C-H abgeführt (linker Seitenturm), c3-c4 Metall gedeckt
  7. C-H gedeckt, ab c offen
  8. Cis-b0 im Prospekt (Mittelfeld)
  9. G 1/2', g0 2/3', d1 1', g1 1 1/3', g2 2'
  10. Holzbecher, ab fis3 labial
  11. A-e im Prospekt (rechter Seitenturm, gedeckte Zinnpfeifen), C-Gs (teils kropf-)gedeckte Kupferpfeifen, übrige Pfeifen Naturguss

Clewing-Klais-Orgel (1885/1898/1909)

Hauptmanual (I) Nebenmanual (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Gamba 8'

Hohlflöte 8'

Oktave 4'

Kleingedackt 4'

Violine 4'

Oktave 2'

Mixtur 22/3'

Trompete 8'

Geigenprincipal 8'

Gedackt 8'

Aeoline 8'

Salicional 4'

Voix celeste 8'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Cello 8'

Anmerkung zur Clewing-Klais-Orgel

Mechanische Schleifladen; Wiedergabe der Disposition nach Orgelmeldebogen 1944 (Bistumsarchiv Trier)


Bibliographie

Weblinks: "Kirchenklänge für St. Leodegar": Informationen rund um die Orgeln und die kirchenmusikalischen Aktivitäten rund um die Pfarrkirche.

Informationen über die Generalüberholung sowie weitere Bilder zu den Fortschritten der Arbeiten (öffentlicher Facebook-Beitrag)

Abbildung der Mayer-Orgel und Beschreibung der Pfarrkirche auf der Kulturdatenbank der Region Trier

YouTube: Erste Klangprobe der renovierten Orgel