Oberschöna/Langhennersdorf, St. Nikolai: Unterschied zwischen den Versionen

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1992 gelang es in Eigeninitiative die Empore 25 cm tiefer zu setzen. Durch weitere Zuwendungen und Spenden konnten die Arbeiten 1993 weitergehen. Eine Fertigstellung der Orgel 1994 war nicht möglich, denn es kam zu einem Baustopp. Es gab statische Mängel am Dachtragwerk. Erst musste noch die Dachsanierung erfolgen. 1995 gab es ein neues Finanzierungskonzept für die Orgel. Denkmalamt, Landeskirchenamt, Kommune und private Spender ermöglichten die Fertigstellung der rekonstruierten Hildebrandt-Orgel.
 
1992 gelang es in Eigeninitiative die Empore 25 cm tiefer zu setzen. Durch weitere Zuwendungen und Spenden konnten die Arbeiten 1993 weitergehen. Eine Fertigstellung der Orgel 1994 war nicht möglich, denn es kam zu einem Baustopp. Es gab statische Mängel am Dachtragwerk. Erst musste noch die Dachsanierung erfolgen. 1995 gab es ein neues Finanzierungskonzept für die Orgel. Denkmalamt, Landeskirchenamt, Kommune und private Spender ermöglichten die Fertigstellung der rekonstruierten Hildebrandt-Orgel.
 
Die Rekonstruktion der fehlenden Pfeifen für die Manuale konnte aus dem vorhandenen Bestand erfolgen. Die fehlenden Pedalregister Subbaß 16‘, Posaune 16‘ und Trompete 8‘ wurden nach den zeitgleich entstandenen Registern der Freiberger Johanneskirchenorgel rekonstruiert.
 
Die Rekonstruktion der fehlenden Pfeifen für die Manuale konnte aus dem vorhandenen Bestand erfolgen. Die fehlenden Pedalregister Subbaß 16‘, Posaune 16‘ und Trompete 8‘ wurden nach den zeitgleich entstandenen Registern der Freiberger Johanneskirchenorgel rekonstruiert.
Die originale Stimmtonhöhe konnte an den Prospektpfeifen noch abgenommen werden. Sie liegt genau einen halben Ton über unserer heutigen normalen Tonhöhe. Alle Originalpfeifen waren leider von Johannes Jahn 1910 gekürzt worden. Sie wurden wieder auf die entsprechende Tonhöhe angelangt. Für die von Hildebrandt verwendete Stimmungsart gab es keine Anhaltspunkte, deshalb wurde die wohltemperierte Stimmungsart mit leicht mitteltöniger Charakteristik verwendet. Der Winddruck der Orgel wurde mit 80 mm Wassersäule festgelegt. Als Pedalkoppel wurde eine schaltbare Koppel eingebaut, ohne dass die originale Tontraktur verändert werden musste.
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Die originale Stimmtonhöhe konnte an den Prospektpfeifen noch abgenommen werden. Sie liegt genau einen halben Ton über unserer heutigen normalen Tonhöhe. Alle Originalpfeifen waren leider von Johannes Jahn 1910 gekürzt worden. Sie wurden wieder auf die entsprechende Tonhöhe angelängt. Für die von Hildebrandt verwendete Stimmungsart gab es keine Anhaltspunkte, deshalb wurde die wohltemperierte Stimmungsart mit leicht mitteltöniger Charakteristik verwendet. Der Winddruck der Orgel wurde mit 80 mm Wassersäule festgelegt. Als Pedalkoppel wurde eine schaltbare Koppel eingebaut, ohne dass die originale Tontraktur verändert werden musste.
  
 
Im Frühjahr 1996 wurden alle Teile wieder eingebaut. Mitte August begann die erste Etappe der Intonation und im Oktober die zweite. Am Reformationstag 1996 wurde die Orgel fertig übergeben.
 
Im Frühjahr 1996 wurden alle Teile wieder eingebaut. Mitte August begann die erste Etappe der Intonation und im Oktober die zweite. Am Reformationstag 1996 wurde die Orgel fertig übergeben.
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Posaunen Baß 16′
 
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 18:41 Uhr


Langhennersdorf, St. Nikolai Hildebrand-Orgel im Kirchenraum.
Langhennersdorf, St. Nikolai Hildebrand-Orgel Prospektansicht.
Langhennersdorf, St. Nikolai Hildebrand-Orgel Spielschrank.
Langhennersdorf, St. Nikolai, Kirche
Orgelbauer: Hildebrandt, Zacharias (1688-1757); 1989-1996 Rekonstruktion der Orgel durch die Orgelwerkstatt Kristian Wegscheider, Dresden.
Baujahr: 1722
Geschichte der Orgel: Die ältesten erhaltenen Bauteile der Kirche sind aus dem 14. Jahrhundert. Damals entstand die nach dem Heiligen Wendelin benannte Kapelle. 1530 wurde die Kirche vollendet, die dem heiligen Nikolaus geweiht wurde.

Die umfangreichsten Veränderungen des Innenraumes fanden 1595 mit dem Einbau zwei umlaufender Emporen um 1721/22 mit dem Bau der Hildebrandt-Orgel und dem neuen Altar statt. In der Zeit des Orgelbaus war Hildebrandt noch Geselle bei Silbermann. Die Einweihung der Orgel fand am 14. Juni 1722 statt. Nach dem gelungenen Meisterstück forderte Hildebrandt von Gottfried Silbermann ein höheres Gehalt. Silbermann gab seinen Forderungen nicht statt. So trennte sich Hildebrandt von Silbermann und übernahm eigenverantwortlich den Bau von Orgeln in Sachsen.

Nach der Erbauung der Orgel fanden laut Dähnert folgende Reparaturen und Veränderungen statt:

1740 Johann Ernst Hähnel, Meißen, Reinigung der Orgel, Neubelederung der Bälge, neue Ventilfedern und anderes.

1797 Johann Christian Knöbel, Freiberg: Reinigung der Orgel, Instandsetzungsarbeiten an Mechanik und Bälgen.

1845 Wilhelm Gottlob Knöbel, Freiberg; Stimmung und Reinigung der Orgel. Erneuerung der stark vom Wurm befallenen Holzpfeifen der Orgel, der Windstöcke von Principal 8‘, der Bedeckung (Windstöcke?) der Manualwindladen, der Anhängestangen (Koppelhölzer?) der Registerschleifen und der Verführungsstöcke der Holzpfeifen des Gedackten und der Rohrflöte von „Waldeichenholz“ sowie der Windkanäle „von guten tännenden Holze“, Neubelederung der Bälge „dreimal mit guten Schaafleder“ und Schnüren „ringsherum mit Roßsehnen“, Erneuerung der Pedalklaviatur, Einstimmung in gleichschwebender Temperatur. Auf Verlangen des Kirchenvorstandes baute Knöbel im Hauptwerk ein Bordun 16‘ „von guten tännenen Holz“ statt Cymbeln 2fach ein. Prüfung durch den Freiberger Domkantor August Ferdinand Anacker am 13.1.1846.

1910 Johannes Jahn, Dresden: Umbau auf pneumatische Kegelladen.

1917 Abgabe der Prospektpfeifen

Historischer Bestand der Hildebrandt-Orgel nach Dähnert:

Gehäuse, Manualklaviaturen mit Rahmen, Bälge und folgende Stimmen: Hauptwerk: Principal 8‘, 6 Pfeifen; Quintadena 8‘, vollständig; Rohrflöte 8‘, 17 Pfeifen; Praestant 4‘, 19 Pfeifen; Spitzflöte 4‘, 40 Pfeifen; Quinta 3‘, vollständig (?); Octava 2‘ vollständig (?); Mixtur 3fach, vollständig (?); Cornett 3fach, vollständig (?); Hinterwerk: Gedackt 8‘, c-c³; Rohrflöte 4‘, Dis-c³; Nasat 3‘; Dis-c³; Octava 2‘, e-c³; Waldflöte 2‘, E-c³ Bereits 1954 forderte Ulrich Dähnert die Wiederherstellung der Hildebrandt-Orgel. Mehrere Gutachten wurden erstellt. Eine Reparatur der Jahn-Orgel von 1910 wurde ausgeschlossen.

1965 erfolgte eine Durchsicht der Orgel durch Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden.

1988 gab das Landeskirchenamt dann grünes Licht für die Rekonstruktion der Hildebrandt-Orgel. Den Auftrag erhielt die Orgelwerkstatt von Kristian Wegscheider aus Dresden, der gerade dabei war eine eigene Werkstatt aufzubauen, zuvor war er Mitarbeiter vom VEB Jehmlich Orgelbau Dresden. 1989 wurde die alte Orgel abgerissen. Lange Zeit stand das Orgelgehäuse leer auf der Empore. Als Ersatz für die große Orgel wurde 1988 ein kleines Positiv angeschafft. Die Rekonstruktion der Orgel fand von 1989-1996 statt. Die Finanzierung erfolgte über Denkmalmittel der DDR und kirchliche Mittel. Der politische Umsturz in der DDR und die Währungsreform 1990 halbierten die Mittel und der Betriebsstundensatz verdoppelte sich. Ein anfangs gesicherter Orgelumbau wurde zu einem verwegenen Unterfangen. Der Abbau der Orgel erfolgte 1990. Beim Gehäuseabbau wurden zahlreiche Veränderungen durch den Orgelbau Jahn erst richtig sichtbar. Sämtliche vertikalen Gehäuseteile im Untergehäuse waren gekürzt. Die originalen Keilgratzapfen waren verstümmelt. So musste das gesamte Gehäuse wieder verlängert und die Empore wieder runtergesetzt werden. Das ergab einen Mehraufwand für die Rekonstruktion des Gehäuses. 1991 kam dann aber die Hiobsbotschaft, dass alle zugesagten Fördermittel gestrichen waren. Was nun? Die alte Orgel war demontiert und die Rekonstruktion der Hildebrandt-Orgel war zu teuer geworden. Nun war selbst die Existenz der jungen Wegscheider-Firma gefährdet. 1992 gelang es in Eigeninitiative die Empore 25 cm tiefer zu setzen. Durch weitere Zuwendungen und Spenden konnten die Arbeiten 1993 weitergehen. Eine Fertigstellung der Orgel 1994 war nicht möglich, denn es kam zu einem Baustopp. Es gab statische Mängel am Dachtragwerk. Erst musste noch die Dachsanierung erfolgen. 1995 gab es ein neues Finanzierungskonzept für die Orgel. Denkmalamt, Landeskirchenamt, Kommune und private Spender ermöglichten die Fertigstellung der rekonstruierten Hildebrandt-Orgel. Die Rekonstruktion der fehlenden Pfeifen für die Manuale konnte aus dem vorhandenen Bestand erfolgen. Die fehlenden Pedalregister Subbaß 16‘, Posaune 16‘ und Trompete 8‘ wurden nach den zeitgleich entstandenen Registern der Freiberger Johanneskirchenorgel rekonstruiert. Die originale Stimmtonhöhe konnte an den Prospektpfeifen noch abgenommen werden. Sie liegt genau einen halben Ton über unserer heutigen normalen Tonhöhe. Alle Originalpfeifen waren leider von Johannes Jahn 1910 gekürzt worden. Sie wurden wieder auf die entsprechende Tonhöhe angelängt. Für die von Hildebrandt verwendete Stimmungsart gab es keine Anhaltspunkte, deshalb wurde die wohltemperierte Stimmungsart mit leicht mitteltöniger Charakteristik verwendet. Der Winddruck der Orgel wurde mit 80 mm Wassersäule festgelegt. Als Pedalkoppel wurde eine schaltbare Koppel eingebaut, ohne dass die originale Tontraktur verändert werden musste.

Im Frühjahr 1996 wurden alle Teile wieder eingebaut. Mitte August begann die erste Etappe der Intonation und im Oktober die zweite. Am Reformationstag 1996 wurde die Orgel fertig übergeben.

Im Jahr 2022 feierte die Gemeinde Langhennersdorf 300 Jahre Zacharias Hildebrandt Orgel.

Gehäuse: Restaurierung/ Rekonstruktion der Farbfassung und Vergoldung am Orgelprospekt wurde von den Restauratoren Hilke Frach-Renner, Hans Riedel und Peter Taubert ausgeführt.
Stimmtonhöhe: a1=463 Hz
Temperatur (Stimmung): modifizierte mitteltönige Stimmung
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 21
Manuale: 2, C, D bis c³
Pedal: C, D bis c1
Spielhilfen, Koppeln: Tremulant, Manualschiebekoppel, Pedalkoppel HW/P



Disposition nach der Rekonstruktion

HAUPTWERK C,D bis c³ (obere Klaviatur) HINTERWERK C, D bis c³ (untere Klaviatur) PEDAL C, D bis c1
Principal 8′ [1]

Rohrflöthe 8′ [2]

Qvintadena 8′ [3]

Praestant 4′ [4]

Spitz-Flöthe 4′ [5]

Qvinta 3′ [6]

Octava 2′ [7]

Mixtur III [8]

Cornet III (ab c1) [9]

Gedackt 8′ [10]

Rohrflöthe 4′ [11]

Nasat 3′ [12]

Octava 2′ [13]

Waldflöthe 2′ [14]

Qvinta 1 1⁄2′

Sufflöth 1′

Cymbeln II

Sub-Baß 16′

Posaunen Baß 16′

Trompeta 8′

  1. (H) Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  2. (H) Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  3. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  4. (H) Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  5. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  6. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  7. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  8. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  9. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  10. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  11. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  12. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  13. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt
  14. H Pfeifenbestand ganz oder teilweise von Hildebrandt


Bibliographie

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S.172-174.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Greß, Frank-Harald: Zacharias Hildebrandt-Orgelhistorische Standortbestimmung: (Hauptreferat auf dem Wissenschaftlichen Symposium „Der Orgelbauer Zacharias Hildebrandt“ der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V. am 25.April 1998 in Freiberg). In: Freiberger Studien zur Orgel; 8(2004), S.7-38. Hildebrandt-Orgel Langhennersdorf. Kirchgemeinde. Druckerei der Behindertenwerkstatt des Diakonischen Werkes Freiberg. [1996]

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.148 Langhennersdorf.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.161 Disposition. Restaurierung des Werkes 1842.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.142 Erbauer Z. Hildebrandt 1722, UB 1910 Jahn (pneumatische Kegellade).

Weblinks: Wikipedia, Langhennersdorf, St. Nikolai

Kirchenbezirk Freiberg, Langhennersdorf, St. Nikolai

Kirchenbezirk Freiberg, Langhennersdorf, 300 Jahre Hildebrandt- Orgel

Ann-Helena Schlüter Orgelinformationen, Langhennersdorf, St. Nikolai