Tübingen/Bebenhausen, Klosterkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 15. November 2024, 10:16 Uhr


Oesterle-Orgel in Bebenhausen
Asymmetrische Prospektgestaltung
Klosterkirche Bebenhausen innen 11. November 2018 43.jpg
Kloster Bebenhausen in Tübingen 01.jpg
Orgelbauer: Kurt Oesterle (Reichenbach/Fils)
Baujahr: 1970
Geschichte der Orgel: 1623 Neubau durch Jacob Ganßer, Cannstatt (I/7)

1672 Neubau durch J. J. Fesenbekh (auch: Fesenbeckh), Tübingen

1885 Neubau durch E.F. Walcker

1970 Neubau durch Kurt Oesterle

2017 Überholung durch Andreas Schmutz

Umbauten: 2017 Renovierung, Umdisponierung und Erweiterung um Vorabzüge durch Andreas Schmutz
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 12 (14)
Manuale: 2 C-g3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln



Disposition

I. Manual II. Manual[1] Pedal
Gemsflöte 8'

Prinzipal 4'

Waldflöte 2'

Oktav 2' [2]

Mixtur 4f 2'

Gedeckt 8'

Rohrflöte 4'

Kleinprinzipal 2'

Sifflöte 11/3'

Oktav 1' [3]

Terzcymbel 3f 1' [4]

Subbass 16'

Schwiegel 4'

Fagott 8'

Anmerkungen
  1. schwellbar
  2. 2017 Vorabzug aus Mixtur (zusätzl. eingerichtet)
  3. 2017 Vorabzug aus Terzcymbel (zusätzl. eingerichtet)
  4. 2017 durch Änderung von Terzcymbel 1/2' (1970)

Walcker-Orgel 1885-1970

Orgelbeschreibung

Die Klosterkirche im Jahr 1923 - Blick zur Empore mit der Walcker-Orgel
Orgelbauer: E.F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg)
Baujahr: 1885 • op.449
Geschichte der Orgel: Die Walcker-Orgel ersetzte die das Instrument von Ganßer. Sie wurde 1970 abgebrochen, da sie dem Neubau weichen musste.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 6
Manuale: 1 C-f3
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalcoppel, Collectivpedal für Tutti





Disposition

Manual Pedal
Principal 8'[1]

Gedeckt 8'

Salicional 8'

Octav 4'

Mixtur 3f 22/3'[2]

Subbaß 16'
Anmerkungen
  1. "Untere Octav Holz. Forts. Zinn mit Expressionen."
  2. "Octav 2' vorrätig von Riga. Also nur Quint und Terz zu machen."

Ganßer-Orgel 1623-1672

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Jacob Ganßer (Cannstatt)
Baujahr: 1623
Geschichte der Orgel: (nach Kleemann): Der aus dem Schwarzwald stammende Orgelmacher Jacob Ganßer, der bei dem berühmten blinden Konrad Schott (1562-1638) gelernt hatte, „will die Orgel des Handwerkszeugs und der Materialien wegen" in seiner Werkstatt zu Cannstatt verfertigen. Er versicherte, dieses Werk mit „Zinn, eichen und tannin Holz, Leim, Leder, Pergament, Messing, Eisendraht, eisernen Winkelhaken und Schrauben zu guter Währschaft und wie es der Kirche wohl ansteht, zu machen, dieweil die Materialia bei dem Kloster nicht zugegen" sind.

An Kosten entstehen für die Orgel 650 Gld., dazu kommen Ausgaben für Empore und Stiege 144, für den Schlosser 15, für den Maler 130 Gld. usw., Gesamtkosten 975 Gld. Der Transport von Cannstatt nach Bebenhausen geht auf des Klosters Kosten, Lieferzeit in sechs Wochen, Aufstellung erfolgt im Chor. Auf sein Bitten erhält Ganßer, da Teuerung und Lebensmittelknappheit des 1618 begonnenen 30jährigen Kriegs sich schon sehr bemerkbar machen „4 Scheffel Dinkel gegen Bezahlung, weil er aus Mangel der Früchte auf dem Markt oder bei Bauersleuten nichts bekommen könne, es aber zur Beförderung des Werks brauche". Die Orgelabnahme fand im April 1623 durch Konrad Schott statt und den hzgl. Baumeister Heinrich Schickhardt.

Die Ganßer-Orgel wurde vermutlich durch ein Positiv ersetzt, das um 1660 nach Bebenhausen gelangt. 1672 baut Johann Fesenbeckh eine neue Orgel.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 7
Manuale: 1
Pedal: vermutlich keines





Werk

Principal 8'

Principal 4'

Gedeckt 4'

Quint 3'

Superoctav 2'

Mixtur 4fach

Posaunen

Verweise

Bibliographie

Anmerkungen: Das Organistenamt in Bebenhausen wurde bis in den Zweiten Weltkrieg hinein von den Lehrern an der Bebenhäuser Schule ausgeübt. Anschließend wurde es über vierzig Jahre lang sehr pflichtbewusst von der blinden Organistin Erika Pfeiffer übernommen. Frau Pfeiffer starb im Jahre 1993. Einige Klangdokumente sind auf den Seiten des Klosters verfügbar (s.u.).
Literatur: Kleemann, Gotthilf: Von ehemaligen Orgeln im Kloster Bebenhausen. Der Sülchgau: Jahresgabe des Sülchgauer Altertumsverein e.V., Rottenburg am Neckar 1974 (18) 97-99.

Walcker-Opusbuch N°.9, S.400-402, via WA-BW

Weblinks: Beschreibung auf den Seiten des Orgelbauers (nicht mehr verfügbar)

Homepage des Klosters

Detaillierte Orgelgeschichte