Auenwald/Unterbrüden, Neuapostolische Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | '''Zur Konzeption:'''<br> | ||
+ | Die Konzeption der Orgel sah vor, zwei gebrauchte Positive (Firma Sauer, ca. 1970er) aus der NAK Berlin-Brandenburg mit je 4 Registern und angehängtem Pedal zu einer Orgel mit 13 Registern zu verbinden. | ||
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+ | Das Instrument wurde auf die oberste Stufe der Empore geplant, vor dem Abschluß des Raums zum Treppenhaus. Die beiden vorhandenen Zugangstüren führen nun am Orgelgehäuse vorbei. Das Schwellwerk sitzt hinten im Orgelgehäuse leicht höher als das Hauptwerk. Aus Platzgründen waren keine Lamellen möglich, daher wurde ein Schiebeschweller gebaut, der zur Stimmung des Bourdon als hinterstem Register abnehmbar ist. Die übrigen Register können durch die Öffnungen gestimmt werden. | ||
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+ | Im Instrument wurde Material aus zwei Brandenburger Positiven der Firma Sauer wie schon in [[Oberstenfeld, Neuapostolische Kirche|Oberstenfeld]] und [[Korb (Württemberg), Neuapostolische Kirche|Korb]] verwendet. Nach Erfahrungen in diesen beiden Projekten wurden außer Gehäuse, zweimanualiger Spielanlage samt Registertraktur und Spieltraktur auch die Windladen neu gebaut, die Windanlage mit massiven Holzkanälen ebenso. Principal 8' (Prospekt), Octave 4', Salicional 8', Traversflöte, die Aliquoten und der Subbaß sind neu. Hervorzuheben ist v.a. die Traversflöte, die aus Holz mit runden Labien (nach Vorbildern von Firma Link, Ende 19. Jahrhundert) gebaut ist. Bei allen anderen Registern wurde vollständig oder zum Teil auf Material der Brandenburger Positive zurückgegriffen. | ||
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+ | Klangliche Grundlage bildet der tragfähige Principal 8', der zusammen mit der Octave 4' eine gesunde Basis des Gemeindegesangs bildet. Der niedrige Winddruck von 63 mm WS erlaubt einen sehr entspannten Klang. Der Italienisch Principal 2' (Altmaterial) ist recht eng mensuriert, dennoch konnte er so weit in der Schärfe gemildert werden, daß der Namenszusatz "Italienisch" berechtigt schien. Die Mixtur bringt weiteren Glanz, auch wenn die alten Pfeifen der Sauerorgeln dieses Mal qualitativ Einschränkungen bedeuten. Die Flöten wurden in der Intonation sehr farbig und differenzierend ausgestaltet, was insbesondere bei Rohrflöte 8' (aus altem Gedeckt im Baß und alter Rohrflöte 4' im Diskant), dem Bourdon 8' im Schwellwerk und dem Kleingedeckt 4' (aus alten Pfeifen, der 4' leicht rund nachgeschnitten) gut gelungen ist. Die Traversflöte 4' aus Holz ist nach Vorbildern des 19. Jahrhunderts neu gebaut und bereichert die Farbpalette. Das Salicional ist als Echo des Principals angelegt. Der zerlegte Sesquialter mit Quinte (im Baß 1 1/3', ab c 2 2/3') und Terz bringt Solomöglichkeiten, aber auch kräftige Färbung im akkordischen Spiel. | ||
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+ | Insgesamt wurden bei Disposition und Intonation eine größtmögliche Farbvielfalt und Mischbarkeit erreicht und trotz teils sehr enger Mensuren und früherer Schärfe der alten Pfeifen ein weiches Klangbild erzielt. | ||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2022, 07:51 Uhr
Adresse: Lippoldsweiler Straße 57, Unterbrüden, 71549 Auenwald, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebäude: Neuapostolische Kirche
Orgelbauer: | Andreas Schmutz |
Baujahr: | 2021 |
Geschichte der Orgel: | Verwendung zweier Sauer-Positive (jeweils I/4) ungefähr der 1970er Jahre |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 13 |
Manuale: | 2 C-g3 |
Pedal: | 1 C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | II/I, II/P, I/P |
Disposition
I Hauptwerk | II Schwellwerk | Pedal |
Principal 8'
Rohrflöte 8' Octave 4' Kleingedeckt 4' Ital. Principal 2' Mixtur 3f 11/3' |
Bourdon 8'
Salicional 8' Traversflöte 4' Quinte 22/3' Flautino 2' Terz 13/5' |
Subbaß 16' |
Bibliographie
Anmerkungen: | Angaben: OSV Andreas Ostheimer - November 2021
Zur Konzeption: Das Instrument wurde auf die oberste Stufe der Empore geplant, vor dem Abschluß des Raums zum Treppenhaus. Die beiden vorhandenen Zugangstüren führen nun am Orgelgehäuse vorbei. Das Schwellwerk sitzt hinten im Orgelgehäuse leicht höher als das Hauptwerk. Aus Platzgründen waren keine Lamellen möglich, daher wurde ein Schiebeschweller gebaut, der zur Stimmung des Bourdon als hinterstem Register abnehmbar ist. Die übrigen Register können durch die Öffnungen gestimmt werden. Im Instrument wurde Material aus zwei Brandenburger Positiven der Firma Sauer wie schon in Oberstenfeld und Korb verwendet. Nach Erfahrungen in diesen beiden Projekten wurden außer Gehäuse, zweimanualiger Spielanlage samt Registertraktur und Spieltraktur auch die Windladen neu gebaut, die Windanlage mit massiven Holzkanälen ebenso. Principal 8' (Prospekt), Octave 4', Salicional 8', Traversflöte, die Aliquoten und der Subbaß sind neu. Hervorzuheben ist v.a. die Traversflöte, die aus Holz mit runden Labien (nach Vorbildern von Firma Link, Ende 19. Jahrhundert) gebaut ist. Bei allen anderen Registern wurde vollständig oder zum Teil auf Material der Brandenburger Positive zurückgegriffen. Klangliche Grundlage bildet der tragfähige Principal 8', der zusammen mit der Octave 4' eine gesunde Basis des Gemeindegesangs bildet. Der niedrige Winddruck von 63 mm WS erlaubt einen sehr entspannten Klang. Der Italienisch Principal 2' (Altmaterial) ist recht eng mensuriert, dennoch konnte er so weit in der Schärfe gemildert werden, daß der Namenszusatz "Italienisch" berechtigt schien. Die Mixtur bringt weiteren Glanz, auch wenn die alten Pfeifen der Sauerorgeln dieses Mal qualitativ Einschränkungen bedeuten. Die Flöten wurden in der Intonation sehr farbig und differenzierend ausgestaltet, was insbesondere bei Rohrflöte 8' (aus altem Gedeckt im Baß und alter Rohrflöte 4' im Diskant), dem Bourdon 8' im Schwellwerk und dem Kleingedeckt 4' (aus alten Pfeifen, der 4' leicht rund nachgeschnitten) gut gelungen ist. Die Traversflöte 4' aus Holz ist nach Vorbildern des 19. Jahrhunderts neu gebaut und bereichert die Farbpalette. Das Salicional ist als Echo des Principals angelegt. Der zerlegte Sesquialter mit Quinte (im Baß 1 1/3', ab c 2 2/3') und Terz bringt Solomöglichkeiten, aber auch kräftige Färbung im akkordischen Spiel. Insgesamt wurden bei Disposition und Intonation eine größtmögliche Farbvielfalt und Mischbarkeit erreicht und trotz teils sehr enger Mensuren und früherer Schärfe der alten Pfeifen ein weiches Klangbild erzielt. Andreas Ostheimer |
Weblinks: | Website der Kirchengemeinde
YouTube: Vorstellung der Orgel in der Neuapostolischen Kirche Auenwald-Unterbrüden, Andreas Ostheimer |