Nürnberg, St. Lorenz (Laurentiusorgel): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 14. August 2019, 18:22 Uhr
Adresse: Lorenzer Platz, Nürnberg, Mittelfranken, Bayern, Deutschland
Gebäude: Evangelisch-Lutherische Bischofskirche St. Lorenz
Weitere Orgeln: Hauptorgel, Laurentiusorgel, Stephanusorgel
Orgelbauer: | Johannes Klais Orgelbau; Opus: 1812 |
Baujahr: | 2005 |
Geschichte der Orgel: | Die Laurentiusorgel ist die jüngste Orgel in St. Lorenz, denn sie wurde erst 2005 erbaut und hängt nun im Obergaden an der Nordseite. An diesem Standort befand sich bereits im 12. Jahrhundert eine Orgel. Im Krieg ging die 1937 von Steinmeyer gebaute Laurentiusorgel verloren und wurde von dieser Firma 1962 ersetzt, war aber akustisch zu schwach dimensioniert. Der derzeitige Neubau von Klais bildet das Bindeglied zwischen der Hauptorgel im Westen und der Stephanusorgel im Osten. 33 Register verteilen sich auf drei Manuale und Pedal. Mit einem Konzert am 13. März 2010 wurde das sogenannte „Hans-Sachs-Spiel“ in der Laurentiusorgel eingeweiht. In einem Kasten im Bodenbereich der Orgel befindet sich eine Holzfigur des Meistersingers Hans Sachs, die auf Knopfdruck des Organisten aus einer sich öffnenden Klappe heraus in Richtung der Kanzel der Kirche blickt. Dabei ertönt ein Zimbelstern.[1] |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch und elektrisch |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 32 |
Manuale: | 3 C-c4 |
Pedal: | C-g1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P, III/P (Super)
Spielhilfen: 5120 Setzerkombinationen Nebenregister: Cymbelstern, Rossignol |
Disposition
I Rückpositiv | II Hauptwerk | III Oberwerk | Pedal |
Gedackt 8'
Praestant 4' Gedacktflöte 4' Nazard 22/3' Flageolett 2' Terz 13/5' Mixtur 3f 1' Bärpfeife 8' Tremulant |
Grossgedackt 16'
Principal 8' Bordun 8' Viola 8' Octave 4' Rohrflöte 4' Quinte 22/3' Superoctave 2' Mixtur V 2' Trompete 8' |
Rohrflöte 8'
Salicional 8' Spitzflöte 4' Gemshorn 2' Larigot 11/3' Cornet 2f 22/3' Cromhorn 8′ Tremulant Glockenspiel |
Principal 16'
Großgedackt 16' Octave 8' Bordun 8' Octave 4' Posaune 16' Trompete 8' |
Steinmeyer-Orgel 1962-2004
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | G. F. Steinmeyer & Co. |
Baujahr: | 1962 |
Geschichte der Orgel: | Diese Orgel ersetzte die bereits 1945 zerstörte Steinmeyer-Orgel an dieser Stelle. Die Werke waren übereinander angeordnet und hingen in großer Höhe an der Nordwand des Langhauses. Der zweimanualige Spieltisch der Laurentiusorgel (wie das Instrument genannt wurde) befand sich unten im Kirchenschiff. Als Teil der großen Orgelanlage von St. Lorenz war die Orgel auch über den fünfmanualigen Generalspieltisch spielbar.
Im Zuge der großen Orgelsanierung in St. Lorenz im Jahr 2004/05 wurde die Laurentiusorgel abgebaut und durch einen Neubau der Firma Klais ersetzt. 2008 erfolgte der Verkauf des Instruments nach Marktoberdorf, wo sie in der heutigen Aufstellung auf der Empore der Pfarrkirche St. Magnus wiederaufgebaut wurde. Der originale fünfmanualige Generalspieltisch der Gesamtanlage befindet sich heute im Orgelzentrum Valley bei Miesbach. 2015 wurde die Orgel in Marktoberdorf gesampelt und ist nun auch in Valley vom originalen midifizierten Generalspieltisch digital zu hören. |
Umbauten: | 1974, 1985 jeweils Erweiterungen durch die Firma Steinmeyer; 2008 Einbau in Marktoberdorf, dabei räumliche Umstellung der Teilwerke sowie geringfügige Umdisponierung. |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | elektrisch |
Registertraktur: | elektrisch |
Registeranzahl: | 31 (37) |
Manuale: | 2 C-c4 |
Pedal: | 1 C-g1 |
Spielhilfen, Koppeln: | 2 freie Kombinationen, 1 freie Pedalkombination, Tutti, Generaltutti I, Generaltutti II, Crescendowalze, Zimbelstern |
Disposition 1985-2004 in Nürnberg
I Hauptwerk | II Positiv | Pedal |
Harfenprinzipal 16'
Praestant 8' Rohrflöte 8' Oktave 4' Gemshorn 4' Nasat 22/3' Schwegel 2' Mixtur 6-8f 11/3' Cornet 5f (ab c0) Trompete 16' [2] Trompete 8' Clarine 4' [2] Tremulant |
Koppelflöte 8'
Quintadena 8' Praestant 4' Rohrflöte 4' Quinte 22/3' Flageolet 2' Terz 13/5' Sifflöte 1' Quintcymbel 3-4f 2/3' Dulzian 16' Schalmei 8' Bärpfeife 8' Clarine 4' [2] Tremulant |
Harfenprinzipal 16' [3]
Subbass 16' Zartbass 16' [4] Gotischer Prinzipal 8' Pommer 8' Italienischer Prinzipal 4' Bauernpfeife 2' Piffaro 4f 22/3' Mixturbass 3f 1' Posaune 16' Bombarde 8' Trompete 8' [2] Clarine 4' [2] Singend Kornett 2' [2] Tremulant |
Anmerkungen:
Steinmeyer-Orgel 1937-1945
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | G. F. Steinmeyer & Co. |
Baujahr: | 1937 |
Geschichte der Orgel: | Diese Orgel ersetzte die bereits 1945 zerstörte Steinmeyer-Orgel an dieser Stelle. Als Teil der großen Orgelanlage vom St. Lorenz war die Orgel auch über den fünfmanualigen Generalspieltisch spielbar. Durch einen Bombenangriff wurde das Instrument 1945 zerstört. Fotos der zerstörten Orgel existieren noch in der Festschrift über die heutige Orgelanlage. |
Windladen: | Taschenladen |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 23 (30) |
Manuale: | 1 C-c4 |
Pedal: | 1 C-g1 |
Disposition
I Hauptwerk | Pedal |
Rohrgedackt 16'
Prästant 8' Harfenprincipal 8' Koppelflöte 8' Salicional 8' Quintade 8' Oktave 4' Rohrflöte 4' Spillflöte 2' Sesquialter 2f Mixtur 6-9f Cymbel 3f Dulcian 16' Trompete 8' Bärpfeife 8' Geigend Regal 4' |
Italienisch Prästant 16'
Italienisch Prästant 8' [1] Spitzflöte 8' Gedackt 8' [2] Rohrgedackt 4' Bauernflöte 2' Mixtur 5f Dudelsack 32' Lieblich Posaune 16' Dulcian 16' [3] Trompete 8' [4] Bärpfeife 8' [5] Trompete 4' [4] Bärpfeife 4' [5] Regal 2' [6] |
Anmerkungen:
- ↑ Extension aus dem Italienisch Prästant 16'
- ↑ Transmission aus dem Hauptwerk (I), Koppelflöte 8'
- ↑ Transmission aus dem Hauptwerk (I), Dulcian 16'
- ↑ 4,0 4,1 Transmission aus dem Hauptwerk (I), Trompete 8'
- ↑ 5,0 5,1 Transmission aus dem Hauptwerk (I), Bärpffeife 8'
- ↑ Transmission aus dem Hauptwerk (I), Geigend Regal 4'
Bibliographie
Literatur: | Göttert / Isenberg: Orgelführer Deutschland (S. 209 ff) |
Weblinks: | - Homepage der evangelisch-lutherischen Gemeinde St. Lorenz
- ION Internationale Orgelwoche Nürnberg Musica Sacra - Bericht auf der Homepage des Orgelbauers Klais zur Restaurierung der Orgeln in St. Lorenz |