Lehrte/Steinwedel, St. Petri: Unterschied zwischen den Versionen

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1883 Neubau durch Philipp Furtwängler & Söhne (Elze) mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Kegelladen hinter dem historischen Prospekt (Op. 208). Wiederverwendung zahlreicher Pfeifen der alten Zuberbier-Orgel. Die neuen großen Hauptwerks-Windaden fanden in den Pedaltürmen und teilweise an der Stelle des alten Brustwerks Platz, die originalen Prospektpfeifen wurden dadurch stumm. Das zweite Manual wurde oben hinter dem Hauptwerk aufgestellt. Die Orgel erhielt ein hinter der Orgel stehendes Pedalwerk und einen seitlich stehenden neuen Doppelfaltenmagazinbalg sowie einen neuen Anstrich.  
 
1883 Neubau durch Philipp Furtwängler & Söhne (Elze) mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Kegelladen hinter dem historischen Prospekt (Op. 208). Wiederverwendung zahlreicher Pfeifen der alten Zuberbier-Orgel. Die neuen großen Hauptwerks-Windaden fanden in den Pedaltürmen und teilweise an der Stelle des alten Brustwerks Platz, die originalen Prospektpfeifen wurden dadurch stumm. Das zweite Manual wurde oben hinter dem Hauptwerk aufgestellt. Die Orgel erhielt ein hinter der Orgel stehendes Pedalwerk und einen seitlich stehenden neuen Doppelfaltenmagazinbalg sowie einen neuen Anstrich.  
  
1910 und 1919 Umbau der Orgel, Hinzufügung der Register Gambe, Salicional, Dolce, Gemshorn und Violon 16’, Entfernung der Register Trompete 8’ im Hauptwerk, Principal 4' im zweiten Manual und Octave 4' im Pedal.
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1910 und 1919 Umbau der Orgel, Hinzufügung der Register ''Gambe, Salicional, Dolce, Gemshorn'' und ''Violon 16’'', Entfernung der Register ''Trompete 8’'' im Hauptwerk, ''Principal 4’'' im zweiten Manual und ''Octave 4’'' im Pedal.
  
 
Nach 1958 Umbau und Dispositionsänderung nach neobarocken Klangidealen.
 
Nach 1958 Umbau und Dispositionsänderung nach neobarocken Klangidealen.
  
1995 Neubau unter Verwendung der historischen Teile von Zuberbier und Furtwängler durch Kristian Wegscheider (Dresden) mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Schleifladen (Op. 18). 2 Register vakant (Trompetenbass 8’ im Pedal und Regal 8’ im Brustwerk). Aufteilung des Hauptwerks auf 3 Windladen: Zwei schmalere Windladen mit je 8 Kanzelen (zuzüglich Pedalkoppelkanzellen) in den Pedaltürmen, dritte Lade für die Töne e bis f<sup>3</sup> an der Stelle der früheren Hauptwerkslade. Die alten Prospektpfeifen in den Pedaltürmen sind nun Teil des Principal 8’ des Hauptwerks. Aufstellung des Pedalwerks hinter der Orgel unter Beibehaltung der Furtwänglerregister Subbass 16’, Principalbass 8’ und Oktavbass 4’, sowie der Becher der Posaune 16’. Erweiterung des Tonumfangs im Manual auf C-f<sup>3</sup> und im Pedal auf C-f<sup>1</sup> aufgrund der neuen Platzverhältnisse. Wiederherstellung der historischen Farbgebung in Kaseintempera und Versilberung und Vergoldung der Prospektpfeifen.  
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1995 Neubau unter Verwendung der historischen Teile von Zuberbier und Furtwängler durch Kristian Wegscheider (Dresden) mit 20 Registern (geplant waren 22) auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Schleifladen (Op. 18). Zwei Register blieben, vermutlich aus Kostengründen zunächst vakant (''Trompetenbass 8’'' im Pedal und ''Regal 8’'' im Brustwerk). Aufteilung des Hauptwerks auf drei Windladen: Zwei schmalere Windladen mit je acht Kanzellen (zuzüglich Pedalkoppelkanzellen) in den Pedaltürmen, dritte Lade für die Töne e-f<sup>3</sup> an der Stelle der früheren Hauptwerkslade. Die alten Prospektpfeifen in den Pedaltürmen sind nun Teil des ''Principal 8’'' des Hauptwerks. Aufstellung des Pedalwerks hinter der Orgel unter Beibehaltung der Furtwänglerregister ''Subbass 16’'', ''Principalbass 8’'' und ''Oktavbass 4’'', sowie der Becher der ''Posaune 16’''. Erweiterung des Tonumfangs im Manual auf C-f<sup>3</sup> und im Pedal auf C-f<sup>1</sup> aufgrund der neuen Platzverhältnisse. Wiederherstellung der historischen Farbgebung in Kaseintempera und Versilberung und Vergoldung der Prospektpfeifen.  
  
2020 Ergänzung des vakanten Registers Regal 8' im Brustwerk durch Kristian Wegscheider (Dresden).
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2020 Ergänzung des vakanten Registers ''Regal 8''' im Brustwerk durch Kristian Wegscheider (Dresden).
  
2021 Ergänzung des vakanten Registers Trompetenbass 8’ im Pedal durch Kristian Wegscheider (Dresden).
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2021 Ergänzung des vakanten Registers ''Trompetenbass 8’'' im Pedal durch Kristian Wegscheider (Dresden).
  
 
|STIMMTONHÖHE    =a<sup>1</sup> = 440 Hz bei 20 °C
 
|STIMMTONHÖHE    =a<sup>1</sup> = 440 Hz bei 20 °C

Aktuelle Version vom 9. August 2025, 09:48 Uhr


Prospekt
Spieltisch
Orgel im Raum
Prospektpfeifen mit vergoldeten Labien
Orgelbauer: Kristian Wegscheider (Dresden)
Baujahr: 1995 (Op. 18)
Geschichte der Orgel: 1769 Neubau durch Johann Andreas Zuberbier (Rinteln) mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Schleifladen. Dabei Verwendung eines bereits bestehenden, ca. 50 Jahre älteren Gehäuses der Vorgängerorgel oder einer anderen Orgel. Ursprünglich standen die Pedaltürme separat neben dem Hauptgehäuse oder waren in die Emporenbrüstung integriert. Johann Andreas Zuberbier fügte die einzelnen Gehäuseteile zusammen. Der Tonumfang war C,D-c3 im Manual und C,D-c1 im Pedal.

1841 Grundlegende Instandsetzung und einige Änderungen durch Heinrich de Berger (Peine).

1883 Neubau durch Philipp Furtwängler & Söhne (Elze) mit 20 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Kegelladen hinter dem historischen Prospekt (Op. 208). Wiederverwendung zahlreicher Pfeifen der alten Zuberbier-Orgel. Die neuen großen Hauptwerks-Windaden fanden in den Pedaltürmen und teilweise an der Stelle des alten Brustwerks Platz, die originalen Prospektpfeifen wurden dadurch stumm. Das zweite Manual wurde oben hinter dem Hauptwerk aufgestellt. Die Orgel erhielt ein hinter der Orgel stehendes Pedalwerk und einen seitlich stehenden neuen Doppelfaltenmagazinbalg sowie einen neuen Anstrich.

1910 und 1919 Umbau der Orgel, Hinzufügung der Register Gambe, Salicional, Dolce, Gemshorn und Violon 16’, Entfernung der Register Trompete 8’ im Hauptwerk, Principal 4’ im zweiten Manual und Octave 4’ im Pedal.

Nach 1958 Umbau und Dispositionsänderung nach neobarocken Klangidealen.

1995 Neubau unter Verwendung der historischen Teile von Zuberbier und Furtwängler durch Kristian Wegscheider (Dresden) mit 20 Registern (geplant waren 22) auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur und Schleifladen (Op. 18). Zwei Register blieben, vermutlich aus Kostengründen zunächst vakant (Trompetenbass 8’ im Pedal und Regal 8’ im Brustwerk). Aufteilung des Hauptwerks auf drei Windladen: Zwei schmalere Windladen mit je acht Kanzellen (zuzüglich Pedalkoppelkanzellen) in den Pedaltürmen, dritte Lade für die Töne e-f3 an der Stelle der früheren Hauptwerkslade. Die alten Prospektpfeifen in den Pedaltürmen sind nun Teil des Principal 8’ des Hauptwerks. Aufstellung des Pedalwerks hinter der Orgel unter Beibehaltung der Furtwänglerregister Subbass 16’, Principalbass 8’ und Oktavbass 4’, sowie der Becher der Posaune 16’. Erweiterung des Tonumfangs im Manual auf C-f3 und im Pedal auf C-f1 aufgrund der neuen Platzverhältnisse. Wiederherstellung der historischen Farbgebung in Kaseintempera und Versilberung und Vergoldung der Prospektpfeifen.

2020 Ergänzung des vakanten Registers Regal 8' im Brustwerk durch Kristian Wegscheider (Dresden).

2021 Ergänzung des vakanten Registers Trompetenbass 8’ im Pedal durch Kristian Wegscheider (Dresden).

Gehäuse: um 1700, evtl. Schnitgerschule
Stimmtonhöhe: a1 = 440 Hz bei 20 °C
Temperatur (Stimmung): wohltemperiert Wegscheider (Details siehe unter Weblinks)
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 22
Manuale: 2, C-f3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: II-I (als Registerzug, Wippenkoppel zwischen den Manualtasten)

I-P (als Registerzug, separate Koppelventile im Hauptwerk)

Tremulant für beide Manualwerke



Disposition

I Hauptwerk II Brustwerk Pedal
Bordun 16' [1]

Principal 8' [2]

Flöte 8' [3]

Viola di Gamba 8' [4]

Octave 4' [5]

Gedackt 4' [6]

Quinte 3' [7]

Superoctave 2' [8]

Mixtur V 11/3' [9]

Trompete 8' [10]

Gedackt 8' [11]

Principal 4' [12]

Flöte 4' [13]

Nasat 3' [14]

Blockflöte 2' [15]

Tertia 13/5' [16]

Regal 8' [17]

Subbass 16' [18]

Principalbass 8' [19]

Octavbass 4' [20]

Posaunenbass 16' [21]

Trompetenbass 8' [22]


Anmerkungen
  1. C-h0 Eichenholz, ab c1 Blei, neu, Wegscheider 1995
  2. Prospektpfeifen, Blei, Zuberbier 1769
  3. Eichenholz, Zuberbier 1769
  4. neu, Wegscheider 1995, C-H aus Flöte 8'
  5. Blei, neu Wegscheider 1995
  6. Blei, Zuberbier 1769, einige Ergänzungen neu
  7. z. T. Zuberbier 1769, Rest neu
  8. Blei, Zuberbier 1769, einige Ergänzungen neu
  9. Blei, z. T. Zuberbier 1769, Rest neu
  10. Zinnbecher, neu, Wegscheider 1995
  11. Eichenholz, Zuberbier 1769
  12. C-Gis Holz, ab A Blei, neu, Wegscheider 1995
  13. Blei, gedeckt, Zuberbier 1769, einige Ergänzungen neu
  14. Blei, als Rohrflöte, neu, Wegscheider 1995
  15. Blei, konisch, neu, Wegscheider 1995
  16. Blei, C-fis0 gedeckt, ab g0 offen, neu, Wegscheider 1995
  17. neu, Wegscheider 2020
  18. Nadelholz, Furtwängler 1883, dis1-f1 neu
  19. Nadelholz, Furtwängler 1883, dis1-f1 neu
  20. Zinn, Furtwängler 1883
  21. Messingkehlen und Zungen von Zuberbier 1769, einige Ergänzungen neu, Stiefel, Köpfe neu, Becher Furtwängler 1883, dis1-f1 neu
  22. neu, Wegscheider 2021




Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Eigene Besichtigung am 7. August 2025.
Literatur: Festschrift zur Orgeleinweihung 1995
Weblinks: Ev.-luth. Gesamtkirchengemeinde Lehrter Land (Website der Kirchengemeinde)

St.-Petri-Kirche Steinwedel (Wikipedia)

kirchengemeindelexikon.de

Orgel auf der Website von Orgelbau Wegscheider

Details zur Stimmung der Orgel