Dresden/Seidnitz, Nazareth-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Für den Kirchenbau wurde ein alter Bauernhof erworben und die dortige Scheune zu einer Kirche umgebaut und weitere Nebengebäude zu Gemeinderäumen. Baubeginn war der 9. Juni 1951. Gebaut wurde nach Plänen des Architekten Dr. Rauda (1907-1971) unter Leitung von Architekt Burckhardt. Am 26. September konnte das Richtfest und am 9. Dezember 1951 durch Landesbischof Dr. Hugo Hahn die Weihe gefeiert werden.
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Mit Spendengeldern erwarb man 1953 eine Orgel vom Zittauer Orgelbau A. Schuster & Sohn, die mit 14 Registern auf zwei Manualen und Pedal als die erste größere mechanische Orgel des Unternehmens gilt.
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Disposition wurde einer Schrift von Helmut Bornefeld entnommen (Orgelbau und neue Orgelmusik, Beiheft zur Zeitschrift ‚Musik und Kirche’, Jg. 22, 1952, H. 2, Kassel/Basel 1952). Die Disposition stammt also nicht „vom damaligen Kirchenmusikdirektor [Christoph] Albrecht“, wie fälschlich in der „Orgeldatenbank Sachsen“ angegeben.
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Frank-Harald Greß schreibt:
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„Typisch für Bornefeld ist ja die Obertonlastigkeit seiner Dispositionen und das meist schwache Fundament. Hauptwerk-Prinzipal 4' in Holzbauweise hielt Bornefeld für vielseitiger brauchbar. Doppelchöre in Mixturen wurden als kaum wirksam im Orgelbau der Gegenwart wieder aufgegeben. Und das für Bornefeld charakteristische Register Aliquot mit Septime und None wurde ja nachträglich bereits durch das Krummhorn ersetzt. Basszink IIIfach kann eine 16'-Pedalzunge nicht vollgültig ersetzen.
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Siegfried Schuster bemühte sich seinerzeit bei der Intonation, einen "gesunden" Gesamtklang zu erreichen. Allerdings wirkt der Kirchenraum wenig klang-veredelnd. Trotzdem ist die Orgel ein erhaltenswertes Beispiel für die Neobarock-Mode ihrer Entstehungszeit.“
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Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA
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Informationen zur Orgel von Frank-Harald Greß 2024
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Aktuelle Version vom 14. November 2024, 13:12 Uhr


Eingang Nazarethkirche Dresden/Seidnitz.
Orgelbauer: A. Schuster & Sohn, Zittau
Baujahr: 1953
Geschichte der Orgel: Für den Kirchenbau wurde ein alter Bauernhof erworben und die dortige Scheune zu einer Kirche umgebaut und weitere Nebengebäude zu Gemeinderäumen. Baubeginn war der 9. Juni 1951. Gebaut wurde nach Plänen des Architekten Dr. Rauda (1907-1971) unter Leitung von Architekt Burckhardt. Am 26. September konnte das Richtfest und am 9. Dezember 1951 durch Landesbischof Dr. Hugo Hahn die Weihe gefeiert werden.

Mit Spendengeldern erwarb man 1953 eine Orgel vom Zittauer Orgelbau A. Schuster & Sohn, die mit 14 Registern auf zwei Manualen und Pedal als die erste größere mechanische Orgel des Unternehmens gilt. Disposition wurde einer Schrift von Helmut Bornefeld entnommen (Orgelbau und neue Orgelmusik, Beiheft zur Zeitschrift ‚Musik und Kirche’, Jg. 22, 1952, H. 2, Kassel/Basel 1952). Die Disposition stammt also nicht „vom damaligen Kirchenmusikdirektor [Christoph] Albrecht“, wie fälschlich in der „Orgeldatenbank Sachsen“ angegeben.

Frank-Harald Greß schreibt: „Typisch für Bornefeld ist ja die Obertonlastigkeit seiner Dispositionen und das meist schwache Fundament. Hauptwerk-Prinzipal 4' in Holzbauweise hielt Bornefeld für vielseitiger brauchbar. Doppelchöre in Mixturen wurden als kaum wirksam im Orgelbau der Gegenwart wieder aufgegeben. Und das für Bornefeld charakteristische Register Aliquot mit Septime und None wurde ja nachträglich bereits durch das Krummhorn ersetzt. Basszink IIIfach kann eine 16'-Pedalzunge nicht vollgültig ersetzen. Siegfried Schuster bemühte sich seinerzeit bei der Intonation, einen "gesunden" Gesamtklang zu erreichen. Allerdings wirkt der Kirchenraum wenig klang-veredelnd. Trotzdem ist die Orgel ein erhaltenswertes Beispiel für die Neobarock-Mode ihrer Entstehungszeit.“

Stimmtonhöhe: a1: 440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: 2, C-g³
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel I/II (!), Pedalkoppel I/P, Pedalkoppel II/P, Tremulant Rückpositiv



Disposition nach Bornefeld

I.MANUAL, RÜCKPOSITIV II.MANUAL, HAUPTWERK PEDAL
Gedackt 8'

Rohrflöte 4'

Prinzipal 2'

Gemsquinte 1 1/3'

Zimbel 2fach

Krummhorn 8'

Rohrpommer 8'

Holzprinzipal 4'

Sesquialtera 1-2fach

Mixtur 3-5fach

Untersatz 16'

Prinzipal/Holz 8'

Choralbass 2fach

Zink 3fach



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Bornefeld, Helmut: Orgelbau und neue Orgelmusik, Beiheft zur Zeitschrift „Musik und Kirche, Jg.22, 1952, H.2, Kassel/Basel 1952.

Informationen zur Orgel von Frank-Harald Greß 2024

Weblinks: Wikipedia, Dresden-Seidnitz, Nazareth-Kirche

evlks, Dresden-Seidnitz, Nazareth-Kirche

stiftung-kiba, Dresden-Seidnitz, Nazareth-Kirche

Orgelforum-Sachsen, Dresden-Seidnitz, Nazareth-Kirche

Wikipedia, A. Schuster & Sohn, Zittau