Pockau-Lengefeld/Forchheim, Evangelisch-Lutherische Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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1784 erfolgte die erste Reparatur nach 58 Jahren.  
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1784 erfolgte die erste nachweisbare Reparatur nach 58 Jahren, vermutlich durch Adam Gottfried Oehme, Freiberg.  
  
 
1843 Reinigung, Stimmung und Ausbesserung durch Christian Friedrich Göthel aus Borstendorf.  
 
1843 Reinigung, Stimmung und Ausbesserung durch Christian Friedrich Göthel aus Borstendorf.  
  
1910 baute Ernst Louis Lohse aus Höckendorf eine Aeoline 8‘ ohne Registerzug ein.
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1869 Reinigung und Stimmung durch Guido Hermann Schäf aus Grünhainichen.
  
Die 1917 beschlagnahmten stummen Prospektpfeifen der beiden oberen Zwischenfelder wurden 1934 ersetzt.
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1910 baute Ernst Louis Lohse aus Dippoldiswalde eine Aeoline 8‘ ein.
  
Neben anderen Arbeiten stimmten 1936 Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, die Orgel tiefer (durch Umhängen der Traktur und Einfügen neuer C-Pfeifen auf pneumatische Kegelladen) und setzten eine neue Pedalklaviatur ein (siehe „Klaviaturumfänge“).
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1917 Abgabe der stummen Prospektpfeifen, die 1934 rekonstruiert wurden.
  
1958 Pflegevertrag mit Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf).
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1936 Tieferstimmung um 1 HT durch Umhängen der Traktur, C mit pneumatisch gesteuerten Zusatzpfeifen, neue Pedal-klaviatur bis e<sup>1</sup> (Taste cis<sup>1</sup> = altes c<sup>1</sup>, d<sup>1</sup> – e<sup>1</sup> nur an Hauptwerk gekoppelt), Veränderung der Balganlage, Einbau  eines elektri-schen Winderzeugers: Gebrüder Jehmlich, Dresden.
  
1975 entfernte die Firma Jehmlich Orgelbau Dresden die Aeoline und legte eine mechanische Pedalkoppel an.
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1975 Veränderung der Windanlage (zusätzlicher Ausgleichsbalg), Einbau einer schaltbaren Pedalkoppel: Gebrüder Jehmlich, Dresden.
 
 
2001 erfolgte eine umfassende Restaurierung durch die Orgelbauwerkstatt Wilhelm Rühle, Moritzburg. Die Mängel, die das Instrument aufwies und wegen derer eine Restaurierung erforderlich wurde, sind nach Aussage von Wieland Rühle weniger auf Verschleiß einiger Teile, kaum auf Materialermüdung und gar nicht auf Konstruktionsmängel zurückzuführen, sondern auf willkürliche Eingriffe späterer Orgelbauer-Generationen.  
 
  
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2001 Rekonstruktion, Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes unter Beibehaltung der Pedalkoppel, Neutemperie-rung: Wieland Rühle, Moritzburg.
  
 
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Zur Erinnerung an das Legat befindet sich in der Bekrönung der Orgel Monogramm und Wappen der Familie Schubart.  
 
Zur Erinnerung an das Legat befindet sich in der Bekrönung der Orgel Monogramm und Wappen der Familie Schubart.  
 
   
 
   
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|STIMMTONHÖHE    = 464,8 Hz für a1 („Chorton“).
 
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|TEMPERATUR      =sog. „Silbermann-Sorgestimmung“ leicht modifiziert.  
Ursprünglich Chorton (a<sup>1</sup>; 460 bis 466 Hz); seit 1936 a<sup>1</sup>; 440Hz.
 
 
 
Nach der Restaurierung durch Rühle 2001 beträgt die Chortonstimmung a<sup>1</sup> = 464,8 Hz.  
 
 
 
|TEMPERATUR      =gleichstufig; seit 2001 sog. Silbermann-Sorge-Stimmung mit 8 gering schwebenden Großterzen.  
 
 
|WINDLADEN      =Schleifladen  
 
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|SPIELTRAKTUR    =mechanisch  
 
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|REGISTERTRAKTUR =mechanisch  
 
|REGISTERTRAKTUR =mechanisch  
 
|REGISTER        =20  
 
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|MANUALE        =2  
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|MANUALE        =2, C, D-c³
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|ÜBERSCHRIFT    =
 
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|WERK 1          =Hauptwerk, I. Manual, C, D-c<sup>3</sup>
 
|WERK 1          =Hauptwerk, I. Manual, C, D-c<sup>3</sup>
|REGISTER WERK 1
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Prinzipal 8.Fuß
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Rohrlöte 8.Fuß
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Principal 8.Fuß
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Rohr=Flöte 8.Fuß
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Qvintadena 8.Fuß
 
Qvintadena 8.Fuß
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Octave 4.Fuß
 
Octave 4.Fuß
Spitzflöte 4.Fuß
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Spiz=Flöte 4.Fuß
 +
 
 
Qvinta 3.Fuß
 
Qvinta 3.Fuß
Octave 2.Fuß  
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Cornet 3.Fuß (ab c<sup>1</sup>)  
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Octave 2.Fuß
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Cornett 3F. (ab c<sup>1</sup>)
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Mixtur 4.Fach
 
Mixtur 4.Fach
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|WERK 2          =Oberwerk, II. Manual, C, D-c<sup>3</sup>
 
|WERK 2          =Oberwerk, II. Manual, C, D-c<sup>3</sup>
 
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Gedacktes 8.Fuß
 
Gedacktes 8.Fuß
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Zimbeln 2.Fach.
 
Zimbeln 2.Fach.
  
|WERK 3          =Pedal C-e<sup>1</sup>
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|REGISTER WERK 3 =
 
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Posaunen Baß 16.Fuß
 
Posaunen Baß 16.Fuß
 
 
(Taste C mit pneumatisch gesteuerten Zusatzpfeifen, ohne Koppelmöglichkeit,
 
 
Taste Cis ohne Funktion,
 
 
auf Taste cis<sup>1</sup> erklingen die originalen c<sup>1</sup>-Pfeifen,
 
 
Tasten d<sup>1</sup>-e<sup>1</sup> können nur an das Hauptwerk gekoppelt werden)
 
  
 
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2024, 15:14 Uhr


Forchheim (Pockau-Lengefeld) Kirche Silbermann-Orgel
Alternativer Name: George-Bähr-Kirche
Orgelbauer: Silbermann, Gottfried
Baujahr: 1726
Geschichte der Orgel: Die Orgel Gottfried Silbermanns wurde am 23. April 1726 gemeinsam mit der Kirche, erbaut von dem Dresdner Ratszimmermeister George Bähr, geweiht.

Die Orgelprüfung übernahm Heinrich Raphael Kraus(s)e, Kantor in Olbernhau.

Zur Erinnerung an das Legat befindet sich in der Bekrönung der Orgel Monogramm und Wappen der Familie Schubart.

Umbauten: 1784 erfolgte die erste nachweisbare Reparatur nach 58 Jahren, vermutlich durch Adam Gottfried Oehme, Freiberg.

1843 Reinigung, Stimmung und Ausbesserung durch Christian Friedrich Göthel aus Borstendorf.

1869 Reinigung und Stimmung durch Guido Hermann Schäf aus Grünhainichen.

1910 baute Ernst Louis Lohse aus Dippoldiswalde eine Aeoline 8‘ ein.

1917 Abgabe der stummen Prospektpfeifen, die 1934 rekonstruiert wurden.

1936 Tieferstimmung um 1 HT durch Umhängen der Traktur, C mit pneumatisch gesteuerten Zusatzpfeifen, neue Pedal-klaviatur bis e1 (Taste cis1 = altes c1, d1 – e1 nur an Hauptwerk gekoppelt), Veränderung der Balganlage, Einbau eines elektri-schen Winderzeugers: Gebrüder Jehmlich, Dresden.

1975 Veränderung der Windanlage (zusätzlicher Ausgleichsbalg), Einbau einer schaltbaren Pedalkoppel: Gebrüder Jehmlich, Dresden.

2001 Rekonstruktion, Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes unter Beibehaltung der Pedalkoppel, Neutemperie-rung: Wieland Rühle, Moritzburg.

Gehäuse: Johann Christian Buzäus bemalte und vergoldete das Gehäuse.

1890 wurde das Gehäuse überstrichen.

1967 restaurierten Willi Trede, Dresden, und Klaus Kircheis, Forchheim, das Orgelgehäuse.

Stimmtonhöhe: 464,8 Hz für a1 („Chorton“).
Temperatur (Stimmung): sog. „Silbermann-Sorgestimmung“ leicht modifiziert.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 20
Manuale: 2, C, D-c³
Pedal: C, D-c1
Spielhilfen, Koppeln: Tremulant

Schiebekoppel II/I

(unbeschriftet): Pedalkoppel (seit 1975)

Klengel.



Disposition

Hauptwerk, I. Manual, C, D-c3 Oberwerk, II. Manual, C, D-c3 Pedal C, D-c1
Principal 8.Fuß

Rohr=Flöte 8.Fuß

Qvintadena 8.Fuß

Octave 4.Fuß

Spiz=Flöte 4.Fuß

Qvinta 3.Fuß

Octave 2.Fuß

Cornett 3F. (ab c1)

Mixtur 4.Fach

Gedacktes 8.Fuß

Rohr=Flöte 4.Fuß

Nassat 3.Fuß

Octave 2.Fuß

Tertia. (1 3/5’)

Qvinta 1½.Fuß

Sifflet 1.Fuß

Zimbeln 2.Fach.

Principal Baß 16.Fuß

Octaven Baß 8.Fuß

Posaunen Baß 16.Fuß



Bibliographie

Literatur: Auswahl

Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, (Forchheim, S.100-101).

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Flade, Ernst: Gottfried Silbermann. Leipzig, VEB Deutsche Musikaliendruckerei, (Forchheim, S.118-119).

Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel in Forchheim. SLUB, Manuskript.

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2001 (Forchheim, S.62-63).

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, (Forchheim, S.370).

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, (Forchheim, S.196-200).

Discographie: SLUB Dresden, Ullrich Böhme an den Orgeln in Forchheim, Pfaffroda, Nassau und Ponitz (1 CD), Erschienen: [S.I. Querstand, 2003]
Weblinks: Auswahl

Wikipedia, Evangelische Kirche Forchheim

George-Bähr-Kirche zu Forchheim und die Silbermann-Orgel

Webseite der Gottfried-Silbermann-Geellschaft e.V., Forchheim, Silbermann Orgel von 1726

Musik Medienhaus Daniel Kunert, Die Silbermannorgel der George-Bähr-Kirche zu Forchheim/Erzgebirge

Bilder

SLUB Dresden, Deutsche Fotothek, Forchheim, Silbermann-Orgel, Foto: Reinecke, Hans, 1986