Altenberg (Erzgebirge)/Fürstenwalde, Dorfkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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|GEBÄUDE        =Fürstenwalde (Altenberg), Dorfkirche, Evangelisch-Lutherische Kirche  
 
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Der Ort Fürstenwalde wurde 1324 erstmalig urkundlich erwähnt. Damals gehörte er zu Lauenstein. Im 14. Jh. stand an der Stelle der jetzigen Kirche eine Kapelle. Um 1500 wurde diese zur Dorfkirche erweitert, die seit 1606 in der heutigen Form besteht.
 
Der Ort Fürstenwalde wurde 1324 erstmalig urkundlich erwähnt. Damals gehörte er zu Lauenstein. Im 14. Jh. stand an der Stelle der jetzigen Kirche eine Kapelle. Um 1500 wurde diese zur Dorfkirche erweitert, die seit 1606 in der heutigen Form besteht.
Im Jahr 1673 wurde in die Kirche eine Orgel eingebaut. Der Name des Orgelbauers und die Disposition der Orgel sind nicht bekannt. Das Instrument wurde mehrfach notdürftig repariert. 1811 erneuerte Johann Gotthelf Kunath aus Pirna das Werk und arbeitet die Bälge um. Das Pedal bezeichnet Kunath als Arbeit eines Pfuschers. 1813 wurde die Orgel durch kriegerische Ereignisse beschädigt. 1844 bat die Kirchgemeinde den Orgelbauer Karl Traugott Stöckel aus Dippoldiswalde zu einer Beurteilung des Zustandes der Orgel. Er fand, dass es unnütz sei, dass die alte Orgel in der Kirche in Fürstenwalde repariert würde, der dafür erforderliche Aufwand wäre eine unnötige Verschwendung. Stöckel ließ sich auf eine Reparatur nicht ein, obwohl es die Gemeinde wollte. Nachdem ein neuer Gemeinderat gewählt war, kam die Angelegenheit neu zur Sprache. Man kam zur Einsicht, dass bei der jetzigen Beschaffenheit dieser alten, fast untauglich gewordenen Orgel, ein erbaulicher Gottesdienst nicht mehr gehalten werden könne. 1847 gab es wieder Verhandlungen über die Finanzierung einer Reparatur oder eines Neubaus. Laut eines Berichtes, der in der Kirchturmkugel gefunden wurde, hatte Stöckel mit Unterbrechungen seit Frühjahr 1851 am defekten Werk gebaut. Nachdem Pfarrer Titel am 16. Oktober 1853 anzeigte, dass die Orgel bald gänzlich versstummen wird und wegen ihres Zustandes nicht mehr dem Gottesdienst entspricht, übergab die Gemeinde den Auftrag an Stöckel. Am 6. Februar 1854 erfolgte in Lauenstein der Vertragsabschluss. Die Weihe fand am 10. Oktober 1858 statt. Der Dresdner Organist Pfretzschner übernahm die Prüfung der Orgel.
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Im Jahr 1673 wurde in die Kirche eine Orgel eingebaut. Der Name des Orgelbauers und die Disposition der Orgel sind nicht bekannt. Das Instrument wurde mehrfach notdürftig repariert. 1811 erneuerte Johann Gotthelf Kunath aus Pirna das Werk und arbeitet die Bälge um. Das Pedal bezeichnet Kunath als Arbeit eines Pfuschers. 1813 wurde die Orgel durch kriegerische Ereignisse beschädigt. 1844 bat die Kirchgemeinde den Orgelbauer Karl Traugott Stöckel aus Dippoldiswalde zu einer Beurteilung des Zustandes der Orgel. Er fand, dass es unnütz sei, dass die alte Orgel in der Kirche in Fürstenwalde repariert würde, der dafür erforderliche Aufwand wäre eine unnötige Verschwendung. Stöckel ließ sich auf eine Reparatur nicht ein, obwohl es die Gemeinde wollte. Nachdem ein neuer Gemeinderat gewählt war, kam die Angelegenheit neu zur Sprache. Man kam zur Einsicht, dass bei der jetzigen Beschaffenheit dieser alten, fast untauglich gewordenen Orgel, ein erbaulicher Gottesdienst nicht mehr gehalten werden könne. 1847 gab es wieder Verhandlungen über die Finanzierung einer Reparatur oder eines Neubaus. Laut eines Berichtes, der in der Kirchturmkugel gefunden wurde, hatte Stöckel mit Unterbrechungen seit Frühjahr 1851 am defekten Werk gebaut. Nachdem Pfarrer Titel am 16. Oktober 1853 anzeigte, dass die Orgel bald gänzlich verstummen wird und wegen ihres Zustandes nicht mehr dem Gottesdienst entspricht, übergab die Gemeinde den Auftrag an Stöckel. Am 6. Februar 1854 erfolgte in Lauenstein der Vertragsabschluss. Die Weihe fand am 10. Oktober 1858 statt. Der Dresdner Organist Pfretzschner übernahm die Prüfung der Orgel.
 
Im Ersten Weltkrieg musste auch diese Gemeinde die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgeben. Über Arbeiten an der Orgel zwischen 1920 und 1977 ist nichts bekannt. Vom Juli 1977 bis September 1980 wurde die Orgel in mehreren kürzeren Etappen durch die Orgelbaufirma Wilhelm Rühle, Moritzburg, restauriert. Die Abnahmeprüfung erfolgte am 6. Oktober 1980. Die Hauptarbeiten bestanden in der Herstellung und dem Einbau von 51 Prospektpfeifen aus 70 %tigem Zinn. Darüber hinaus bestand die Restaurierung aus folgenden Arbeiten: Reinigung des Orgelinneren und des Pfeifenwerkes, Imprägnierung gegen Holzwurm, Durchsicht und Reparatur der mechanischen Traktur, Neubelegen der Pedalklaviatur mit Eichenholz, Reparaturen an Holz -und Metallpfeifen, Aufarbeitung zerbrochener Schleierbretter, farbliche Neufassung des Spielschrankes in hellgrünem Ton, Vergoldung der Muscheln unterhalb der Prospekttürme, Arbeiten an der Spielschrankbeleuchtung, Verbesserung der Windversorgung (Neuer Ventus-Winderzeuger), Abdichtung des an den Ventilator angeschlossenen Balges. Es erfolgte außerdem eine Nachintonation aller Register sowie die Stimmung der Orgel auf a<sup>1</sup>=440 Hz
 
Im Ersten Weltkrieg musste auch diese Gemeinde die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgeben. Über Arbeiten an der Orgel zwischen 1920 und 1977 ist nichts bekannt. Vom Juli 1977 bis September 1980 wurde die Orgel in mehreren kürzeren Etappen durch die Orgelbaufirma Wilhelm Rühle, Moritzburg, restauriert. Die Abnahmeprüfung erfolgte am 6. Oktober 1980. Die Hauptarbeiten bestanden in der Herstellung und dem Einbau von 51 Prospektpfeifen aus 70 %tigem Zinn. Darüber hinaus bestand die Restaurierung aus folgenden Arbeiten: Reinigung des Orgelinneren und des Pfeifenwerkes, Imprägnierung gegen Holzwurm, Durchsicht und Reparatur der mechanischen Traktur, Neubelegen der Pedalklaviatur mit Eichenholz, Reparaturen an Holz -und Metallpfeifen, Aufarbeitung zerbrochener Schleierbretter, farbliche Neufassung des Spielschrankes in hellgrünem Ton, Vergoldung der Muscheln unterhalb der Prospekttürme, Arbeiten an der Spielschrankbeleuchtung, Verbesserung der Windversorgung (Neuer Ventus-Winderzeuger), Abdichtung des an den Ventilator angeschlossenen Balges. Es erfolgte außerdem eine Nachintonation aller Register sowie die Stimmung der Orgel auf a<sup>1</sup>=440 Hz
 
1981 wurde mit der Firma Wilhelm Rühle ein Vertrag über Pflege und Stimmung der Orgel abgeschlossen.
 
1981 wurde mit der Firma Wilhelm Rühle ein Vertrag über Pflege und Stimmung der Orgel abgeschlossen.
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Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.103 Stöckel.
 
Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.103 Stöckel.
  
Münzberger, Mandy: Der Orgelbauer Karl Traugott Stöckel (1804-1881) und seine Instrumente. Diplomarbeit an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Band 1: Textteil. Band 2: Heutige Dispositionen und Bildmaterial. Mentor: KMD-Gunter Brückner, Dippoldiswalde. Dresden, den 01.03,1999, zweite, überarbeitete Fassung Neukirch/Lausitz, den 12.10.2007. Dittersdorf bei Zschopau, Bd.1, S.19-22 Text, Bd.2, S.1-3 Disposition und Bilder.
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Münzberger, Mandy: Der Orgelbauer Karl Traugott Stöckel (1804-1881) und seine Instrumente. Diplomarbeit an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Band 1: Textteil. Band 2: Heutige Dispositionen und Bildmaterial. Mentor: KMD-Gunter Brückner, Dippoldiswalde. Dresden, den 01.03,1999, zweite, überarbeitete Fassung Neukirch/Lausitz, den 12.10.2007.
  
 
    
 
    

Aktuelle Version vom 10. August 2023, 16:47 Uhr


Altenberg (Erzgebirge) Fürstenwalde, Dorfkirche, Stöckel-Orgel im Raum
Altenberg (Erzgebirge) Fürstenwalde, Dorfkirche, Stöckel-Orgel Emporenansicht
Altenberg (Erzgebirge) Fürstenwalde, Dorfkirche, Stöckel-Orgelansicht direkt
Altenberg (Erzgebirge) Fürstenwalde, Dorfkirche
Orgelbauer: Stöckel, Karl Traugott (1804-1881) aus Dippoldiswalde
Baujahr: 1857/58
Geschichte der Orgel: Der Ort Fürstenwalde wurde 1324 erstmalig urkundlich erwähnt. Damals gehörte er zu Lauenstein. Im 14. Jh. stand an der Stelle der jetzigen Kirche eine Kapelle. Um 1500 wurde diese zur Dorfkirche erweitert, die seit 1606 in der heutigen Form besteht.

Im Jahr 1673 wurde in die Kirche eine Orgel eingebaut. Der Name des Orgelbauers und die Disposition der Orgel sind nicht bekannt. Das Instrument wurde mehrfach notdürftig repariert. 1811 erneuerte Johann Gotthelf Kunath aus Pirna das Werk und arbeitet die Bälge um. Das Pedal bezeichnet Kunath als Arbeit eines Pfuschers. 1813 wurde die Orgel durch kriegerische Ereignisse beschädigt. 1844 bat die Kirchgemeinde den Orgelbauer Karl Traugott Stöckel aus Dippoldiswalde zu einer Beurteilung des Zustandes der Orgel. Er fand, dass es unnütz sei, dass die alte Orgel in der Kirche in Fürstenwalde repariert würde, der dafür erforderliche Aufwand wäre eine unnötige Verschwendung. Stöckel ließ sich auf eine Reparatur nicht ein, obwohl es die Gemeinde wollte. Nachdem ein neuer Gemeinderat gewählt war, kam die Angelegenheit neu zur Sprache. Man kam zur Einsicht, dass bei der jetzigen Beschaffenheit dieser alten, fast untauglich gewordenen Orgel, ein erbaulicher Gottesdienst nicht mehr gehalten werden könne. 1847 gab es wieder Verhandlungen über die Finanzierung einer Reparatur oder eines Neubaus. Laut eines Berichtes, der in der Kirchturmkugel gefunden wurde, hatte Stöckel mit Unterbrechungen seit Frühjahr 1851 am defekten Werk gebaut. Nachdem Pfarrer Titel am 16. Oktober 1853 anzeigte, dass die Orgel bald gänzlich verstummen wird und wegen ihres Zustandes nicht mehr dem Gottesdienst entspricht, übergab die Gemeinde den Auftrag an Stöckel. Am 6. Februar 1854 erfolgte in Lauenstein der Vertragsabschluss. Die Weihe fand am 10. Oktober 1858 statt. Der Dresdner Organist Pfretzschner übernahm die Prüfung der Orgel. Im Ersten Weltkrieg musste auch diese Gemeinde die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgeben. Über Arbeiten an der Orgel zwischen 1920 und 1977 ist nichts bekannt. Vom Juli 1977 bis September 1980 wurde die Orgel in mehreren kürzeren Etappen durch die Orgelbaufirma Wilhelm Rühle, Moritzburg, restauriert. Die Abnahmeprüfung erfolgte am 6. Oktober 1980. Die Hauptarbeiten bestanden in der Herstellung und dem Einbau von 51 Prospektpfeifen aus 70 %tigem Zinn. Darüber hinaus bestand die Restaurierung aus folgenden Arbeiten: Reinigung des Orgelinneren und des Pfeifenwerkes, Imprägnierung gegen Holzwurm, Durchsicht und Reparatur der mechanischen Traktur, Neubelegen der Pedalklaviatur mit Eichenholz, Reparaturen an Holz -und Metallpfeifen, Aufarbeitung zerbrochener Schleierbretter, farbliche Neufassung des Spielschrankes in hellgrünem Ton, Vergoldung der Muscheln unterhalb der Prospekttürme, Arbeiten an der Spielschrankbeleuchtung, Verbesserung der Windversorgung (Neuer Ventus-Winderzeuger), Abdichtung des an den Ventilator angeschlossenen Balges. Es erfolgte außerdem eine Nachintonation aller Register sowie die Stimmung der Orgel auf a1=440 Hz 1981 wurde mit der Firma Wilhelm Rühle ein Vertrag über Pflege und Stimmung der Orgel abgeschlossen. Am 17. Juli bis 8. August 1995 führte der Orgelbauer Siegfried Creuz (1937-2022) aus Bahretal folgende Arbeiten aus: Erneuerung des Balges (Magazinbalg und Schöpfbalg anstelle der Kastenbälge), eine Betätigung durch Treten ist möglich. Der Winddruck wurde auf 80 mm WS eingestellt.

Stimmtonhöhe: 440 Hz
Temperatur (Stimmung): leicht ungleichsschwebend
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 14
Manuale: 2, C-d³
Pedal: C-c1
Spielhilfen, Koppeln: Manualschiebekoppel, Pedalcoppel, Calcantenruf



Disposition nach Orcasa 2006

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Prinzipal 8'

Flöte 8'

Oktave 4'

Flautino 4'

Quinte 3'

Oktave 2'

Mixtur 3fach

Cornett 3fach ab c'

Gedackt 8'

Rohrflöte 4'

Hohlflöte 2'

Sifflöte 1'

Subbaß 16'

Prinzipalbaß 8'



Bibliographie

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980. S.120.

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.384.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.103 Stöckel.

Münzberger, Mandy: Der Orgelbauer Karl Traugott Stöckel (1804-1881) und seine Instrumente. Diplomarbeit an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Band 1: Textteil. Band 2: Heutige Dispositionen und Bildmaterial. Mentor: KMD-Gunter Brückner, Dippoldiswalde. Dresden, den 01.03,1999, zweite, überarbeitete Fassung Neukirch/Lausitz, den 12.10.2007.

Weblinks: Wikipedia, Fürstenwalde (Altenberg)

Kirche, Fürstenwalde (Altenberg)