Amtsberg/Dittersdorf, Evangelisch-Lutherische Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit 1495 gab es eine Kapelle, diese wurde 1250 umgebaut auf die heute noch vorhandene Größe des Kirchenraumes. Um 1685 erfolgte der Bau der Privatloge für Curt Heinrich I. von Einsiedel (1662-1712). Dieser stiftete 1693 die erste Orgel. 1844 wurde der Innenraum der Kirche grundlegend umgebaut und die Anschaffung einer neuen Orgel war nötig. Am 7. August 1845 kam es zum Vertrag über einen Orgelneubau mit dem Orgelbauer Traugott Stöckel. 1847 wurde mit der Arbeit begonnen. In Dittersdorf, im elterlichen Haus von Stöckel, wurden die Orgelteile hergestellt. In der Jehmlichschen Orgelwerkstatt in Dresden fertigte man die Windladen, Klaviatur, Pedal und die Holzpfeifen. Auch das Zinn wurde dort gehobelt. Am 28. Januar 1849 prüfte Organist Löwe aus Zschopau die Orgel. Superintendent Schlegel aus Chemnitz weihte die Orgel. Bis zum 1. Weltkrieg blieb die Orgel unverändert. 1917 mussten die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgegeben werden. Diese wurden 1925 durch Zinkpfeifen ersetzt und ein elektrisches Gebläse eingebaut. 1924 nahm der Orgelbauer Alfred Schmeisser aus Rochlitz einige Umdisponierungen vor. Das Register Quinte 3‘ wurde entfernt und dafür eine Aeoline 8‘ eingebaut. Das Register Cornett 4fach musste einer Hohlflöte 8‘ weichen. In den 1930er Jahren wurde die Orgel durch die Firma Schmeisser gewartet. 1934 nahm die Firma einen größeren Eingriff in der Orgel vor. Sie wurde umdisponiert und um ein zweites Manual mit einer pneumatischen Kegellade erweitert. Das Ergebnis überzeugte nicht. Ab dem Jahr 1962 plante man die Zurücksetzung des Orgelwerkes zur Stöckelschen Disposition. Inzwischen wurde der technische Zustand der Orgel immer bedenklicher. 1997 erfolgte die Restaurierung der Orgel durch die Firma Ekkehart Groß & Johannes Soldan aus Waditz bei Bautzen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Es erfolgte eine Rekonstruktion des Stöckelschen Werkes auf das erste Manual und Pedal. Das zweiten Manuals wurde erhalten.  
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Seit 1250 gab es eine Kapelle, diese wurde 1495 umgebaut auf die heute noch vorhandene Größe des Kirchenraumes. Um 1685 erfolgte der Bau der Privatloge für Curt Heinrich I. von Einsiedel (1662-1712). Dieser stiftete 1693 die erste Orgel. 1844 wurde der Innenraum der Kirche grundlegend umgebaut und die Anschaffung einer neuen Orgel war nötig. Am 7. August 1845 kam es zum Vertrag über einen Orgelneubau mit dem Orgelbauer Traugott Stöckel. 1847 wurde mit der Arbeit begonnen. In Dittersdorf, im elterlichen Haus von Stöckel, wurden die Orgelteile hergestellt. In der Jehmlichschen Orgelwerkstatt in Dresden fertigte man die Windladen, Klaviatur, Pedal und die Holzpfeifen. Auch das Zinn wurde dort gehobelt. Am 28. Januar 1849 prüfte Organist Löwe aus Zschopau die Orgel. Superintendent Schlegel aus Chemnitz weihte die Orgel. Bis zum 1. Weltkrieg blieb die Orgel unverändert. 1917 mussten die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgegeben werden. Diese wurden 1925 durch Zinkpfeifen ersetzt und ein elektrisches Gebläse eingebaut. 1924 nahm der Orgelbauer Alfred Schmeisser aus Rochlitz einige Umdisponierungen vor. Das Register Quinte 3‘ wurde entfernt und dafür eine Aeoline 8‘ eingebaut. Das Register Cornett 4fach musste einer Hohlflöte 8‘ weichen. In den 1930er Jahren wurde die Orgel durch die Firma Schmeisser gewartet. 1934 nahm die Firma einen größeren Eingriff in der Orgel vor. Sie wurde umdisponiert und um ein zweites Manual mit einer pneumatischen Kegellade erweitert. Das Ergebnis überzeugte nicht. Ab dem Jahr 1962 plante man die Zurücksetzung des Orgelwerkes zur Stöckelschen Disposition. Inzwischen wurde der technische Zustand der Orgel immer bedenklicher. 1997 erfolgte die Restaurierung der Orgel durch die Firma Ekkehart Groß & Johannes Soldan aus Waditz bei Bautzen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Es erfolgte eine Rekonstruktion des Stöckelschen Werkes auf das erste Manual und Pedal. Das zweiten Manuals wurde erhalten.  
 
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2023, 15:00 Uhr


Kirche Dittersdorf (Amtsberg)
Orgelbauer: Stöckel, Karl Traugott
Baujahr: 1848-1849
Geschichte der Orgel: Seit 1250 gab es eine Kapelle, diese wurde 1495 umgebaut auf die heute noch vorhandene Größe des Kirchenraumes. Um 1685 erfolgte der Bau der Privatloge für Curt Heinrich I. von Einsiedel (1662-1712). Dieser stiftete 1693 die erste Orgel. 1844 wurde der Innenraum der Kirche grundlegend umgebaut und die Anschaffung einer neuen Orgel war nötig. Am 7. August 1845 kam es zum Vertrag über einen Orgelneubau mit dem Orgelbauer Traugott Stöckel. 1847 wurde mit der Arbeit begonnen. In Dittersdorf, im elterlichen Haus von Stöckel, wurden die Orgelteile hergestellt. In der Jehmlichschen Orgelwerkstatt in Dresden fertigte man die Windladen, Klaviatur, Pedal und die Holzpfeifen. Auch das Zinn wurde dort gehobelt. Am 28. Januar 1849 prüfte Organist Löwe aus Zschopau die Orgel. Superintendent Schlegel aus Chemnitz weihte die Orgel. Bis zum 1. Weltkrieg blieb die Orgel unverändert. 1917 mussten die Prospektpfeifen an die Kriegswirtschaft abgegeben werden. Diese wurden 1925 durch Zinkpfeifen ersetzt und ein elektrisches Gebläse eingebaut. 1924 nahm der Orgelbauer Alfred Schmeisser aus Rochlitz einige Umdisponierungen vor. Das Register Quinte 3‘ wurde entfernt und dafür eine Aeoline 8‘ eingebaut. Das Register Cornett 4fach musste einer Hohlflöte 8‘ weichen. In den 1930er Jahren wurde die Orgel durch die Firma Schmeisser gewartet. 1934 nahm die Firma einen größeren Eingriff in der Orgel vor. Sie wurde umdisponiert und um ein zweites Manual mit einer pneumatischen Kegellade erweitert. Das Ergebnis überzeugte nicht. Ab dem Jahr 1962 plante man die Zurücksetzung des Orgelwerkes zur Stöckelschen Disposition. Inzwischen wurde der technische Zustand der Orgel immer bedenklicher. 1997 erfolgte die Restaurierung der Orgel durch die Firma Ekkehart Groß & Johannes Soldan aus Waditz bei Bautzen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Es erfolgte eine Rekonstruktion des Stöckelschen Werkes auf das erste Manual und Pedal. Das zweiten Manuals wurde erhalten.
Windladen: kombiniert
Spieltraktur: kombiniert
Registertraktur: kombiniert
Registeranzahl: 19
Manuale: 1. Manual (C-e³, mechanische Schleiflade); 2. Manual (C-e² pneumatische Kegellade)
Pedal: C-c1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalcoppel, Klingel, Motorschalter mit Pedalbeleuchtung



Disposition der Stöckel-Orgel von 2001

I.MANUAL1 (C-e³, mechanische Schleiflade) II.MANUAL(C-e² pneumatische Kegellade) PEDAL
Principal 8' Prospekt neu

Gedackt 8' bei Oehme Gedeckt

Flauto dolce 8'

Octave 4' Prospekt neu

Rohrflöte 4' C-Fis neu

Salicet 4'

Quinte 3'rekonstruiert

Octave 2'

Cornett 4fach, rekonstruiert

Mixtur

Gedackt 8'

Hohlflöte 8'

Aeoline 8'

Rohrflöte 4'

Rohrquinte 2 2/3'

Blockflöte 2'

Cimbel 3fach

Subbass 16'

Oktavbaß 8' orig. Principalbass 8'

Die Stöckel-Orgel von 1848-1849

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Stöckel, Karl Traugott
Baujahr: 1848-1849
Gehäuse: Rokoko
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 12
Manuale: 1
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: NEBENZÜGE: Pedalkoppel. Klingel zum Calcant



Disposition

MANUAL PEDAL
Principal 8‘

Gedeckt 8‘

Flauto dolce 8‘

Octave 4‘

Rohrflöte 4‘

Salicet 4‘

Quinte 3‘

Octave 2‘

Cornett 4fach

Mixtur 3fach

Subbass 16‘

Principalbass 8‘



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012.S. 383-384.

Münzberger, Mandy: Der Orgelbauer Karl Traugott Stöckel (1804-1881) und seine Instrumente. Diplomarbeit an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Band 1: Textteil. Band 2: Heutige Dispositionen und Bildmaterial. Mentor: KMD-Gunter Brückner, Dippoldiswalde. Dresden, den 01.03,1999, zweite, überarbeitete Fassung Neukirch/Lausitz, den 12.10.2007. Dittersdorf bei Zschopau, Bd.1, S.19-22 Text, Bd.2, S.1-3 Disposition und Bilder.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.3, S.257-258.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.121, 1934 Erweiterung II. Manual durch A. Schmeisser.

Weblinks: Wikipedia, Dittersdorf (Amtsberg)

Wikipedia, Dittersdorf (Amtsberg), Kirche

Wikipedia, Karl Traugott Stöckel