Leipzig, Nikolaikirche

Aus Organ index
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Eule-Orgel der Nikolaikirche Leipzig
Leipzig, Nikolaikirche, Kirchenschiff.JPG
Spieltisch
Orgelbauer: Friedrich Ladegast (Weißenfels); Hermann Eule Orgelbau (Bautzen)
Baujahr: 1862; 2004
Geschichte der Orgel: Vorgängerinstrument: von Trampeli (1786, zuletzt III+P/50)
Umbauten: - erbaut 1859-62 von Ladegast mit IV+P/85 (5.147 Pfeifen)

- 1902/03 Erweiterung durch Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) und Umstellung auf Pneumatische Kegelladen

- 1934 Hinzufügung (Austausch) von 12 neobarocken Farbregistern

- 1986-88 Umstellung der Trakturen auf Elektropneumatik

- 2004 Technischer Neubau in Anlehnung an die originale Ladegast-Orgel unter Verwendung aller historischen Pfeifen von Ladegast und Sauer durch Hermann Eule Orgelbau (Bautzen)

- 2024 Fertigstellung der letzten 3 Register: Macan, Panamera (benannt nach Porsche-Modellen) und Vox Populi durch die Erbauerfirma (Einweihung im Oktober 2024)

Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 15°C
Temperatur (Stimmung): gleichschwebend
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: elektrisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 103
Manuale: 5 C-a3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, V/VI, I/P, II/P III/P, IV/P, V/P

Suboktavkoppeln: III/I

Superoktavkoppeln: II/I, III/P


Spielhilfen: 4000 Setzerkombinationen, Piano, Mezzoforte, Forte, Organo Pleno, Tutti, Crescendowalze, Zungenabsteller, MIDI-Anschluss für das V Manual



Disposition

I Hauptwerk II Oberwerk III Schwellwerk 1 IV Schwellwerk 2 V Schwellwerk 3 Pedal
Bordun 32' (ab c0)

Prinzipal 16'

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Gemshorn 8'

Flöte 8'

Flûte Harmonique 8'

Doppelgedackt 8'

Rohrquinte 51/3'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Rohrflöte 4'

Terz 31/5'

Quinte 22/3'

Septime 22/7'

Oktave 2'

Terz 13/5'

Cornett 3-5f 22/3'

Mixtur 4f 2'

Cimbel 3f 2'

Trombone 16'

Trompete 8'

Trompete 4'

Prinzipal 16'

Quintatön 16'

Prinzipal 8'

Bordunalflöte 8'

Fugara 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Hohlflöte 4'

Gedackt 4'

Spitzquinte 22/3'

Oktave 2'

Waldflöte 2'

Terz 13/5'

Quinte 11/3'

Flageolett 1'

Cornett 3f 22/3'

Cymbel 4f 2'

Basson 16'

Trompete 8'

Clarinette 8'

Vox Populi 8'


Tremulant

Stillgedackt 16'

Diapason 8'

Flûte Traversière 8'

Viole di Gamba 8'

Aeoline 8'

Voix Céleste 8'

Flûte Octaviante 4'

Octavin 2'

Plein Jeu 4-5f 22/3'

Bombarde 16'

Trompette Harmonique 8'

Hautbois 8'

Vox Populi 8'[1]

Clairon 4'

Macan [2]

Tremulant

Lieblich Gedackt 16'

Geigenprinzipal 8'

Flauto Traverso 8'

Doppelflöte 8'

Harmonica 8'

Oktave 4'

Oktavflöte 4'

Piffaro 4'

Rohrquinte 22/3'

Piccolo 2'

Scharf 3f 11/3'

Fagott 16'

Oboe 8'

Cor Anglais 8'

Tremulant

Viola 16'

Viola d'Amour 8'

Lieblich Gedackt 8'

Salicional 8'

Unda Maris 2f 8'

Sanftflöte 8'

Viola 4'

Zartflöte 4'

Nassat 22/3'

Violino 2'

Harmonia Aetheria 3f 22/3'

Aeoline 16'[3]

Vox humana 8'

Panamera [4]

Tremulant

Prinzipalbaß 32'

Untersatz 32'

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Violonbaß 16'

Salizet 16'

Terz 124/5'

Nassat 102/3'

Oktavbaß 8'

Baßflöte 8'

Violoncello 8'

Nasard 51/3'

Oktavbaß 4'

Cornett 5f 22/3'

Posaunenbaß 32'

Posaunenbaß 16'

Dulcian 16'

Trompete 8'

Trompete Clarino 4'

Anmerkungen
  1. 2024 eingebaut
  2. 2024 eingebaut; 25 Röhrenglocken
  3. lingual
  4. 2024 eingebaut; Stahlspiel (Celesta)

Die Orgel von 1862-2004

Orgelbeschreibung

Friedrich Ladegast Nikolaikirche Leipzig Gedenkblatt.jpg
Zeichnung des Prospekts aus "Die Gartenlaube" (1863)
Orgelbauer: Friedrich Ladegast (Weißenfels)
Baujahr: 1862
Geschichte der Orgel: Vorgängerinstrument: von Trampeli (1786, zuletzt III+P/50)

Alexander Wilhelm Gottschalg (1827-1908) würdigt die Nikolai-Orgel in seiner Urania-Zeitschrift für Musik aus dem Jahr 1868 gebührend: "Durch die Aufnahme einer Septime ist man auf dem Wege, welchen man durch die Aufnahme der Quinten und Terzen betreten hat, einen Schritt weitergegangen. Besonders ist in großen Cornetts - wie im Pedalcornett der fraglichen Orgel - eine gedecke Septime von sehr guter Wirkung. Hat man doch schon anderwärts Quarten Sexten etc. besonders in gemischet Pedalstimmen aufgenommen.

Das Werk hat 23 Windladen. Die Zahl der Bälge beträgt 17. Hiervon gehören 5 für die Manuale, 4 für das Pedal, 3 für die pneumatische Maschine, 2 Magazinbälge für die Manuale, 2 dergl. für das Pedal, 1 desgl. für die pneumatische Maschine. Es ist sonach ausreichend für Wind gesorgt. Die hier zum 1. Male im Cyclinderprincip ausgeführte pneumatische Maschine hat die Einrichtung, dass dieselbe an- und abgekoppelt werden kann, so dass man auch ohne Maschine das Werk ganz beliebig zu spielen vermag. Auch das Echo des vierten Claviers wid mittelst pneumatischer Hebel dirigiert, so dass es nur des leichten Drucks bedarf, um die verlangsamte Wirkung zu erzielen. Ebenso bequem sind die Tritte über dem Pedal angebracht, mittelst welcher man die verschiedenen Abtheilungen der Manuale und des Pedals auf die leichteste Weise zum Klingen und Schweigne bringen kann, eine Einrichtung von Bedeutung, durch welche mit Leichtigkeit die wirksamsten Klangänderungen hervorzubringen sind. Besonder ist dadurch auch ein zweites Pedal auf practischere Weise zu repräsentieren, als wenn es wirklich vorhanden wäre, idenn in diesem Falle läge es doch sehr unbequem.

Der elegante Claviaturschrank ist durchweg mit Palisander fournirt. Die Untertasten der Manuale sind mit feinstem Elfenbein belegt. Die Obertasten und Registerstäbe bestehen aus Ebenholz, die Registerschildchen aus Meißner Porcellan.

Wenn man im Leben von dem Angesichte des Menschen mit Recht auf das Innere schließt, so mögen die gegenwärtigen Notizen zu dem Schluße führen, daß hier auch im innern kein Opfer gescheut wurde, um alles auf das brillianteste zu liefern, was auch bei der Revision anerkannt wurde."

Umbauten: - 1902/03 Erweiterung durch Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) und Umstellung auf pneumatische Kegelladen

- 1934 Hinzufügung (Austausch) von 12 neobarocken Farbregistern

- 1986-88 Umstellung der Trakturen auf Elektropneumatik

- 2004 technischer Neubau (s.o.)

Gehäuse: "Die Facade ist 74' breit. Es stehen in derselben: Principalbaß 32 vom großen E ab, Principalbaß 16, Principal 16 des ersten Manuals, und Principalbaß 8'. Eine größere Zierde könnte diese schöne Kirche kaum erhalten, als durch diese imposante prachtvolle Facade!"
Windladen: Schleifladen[1]
Spieltraktur: mechanisch (mit ankoppelbarer pneumatischer Maschine)[2]
Registertraktur: mechanisch[2]
Registeranzahl: 85 (ursprünglich)
Manuale: 4 C-f3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P; Tritte für jew. 1. und 2. Abteilung für I, II, III, P[3]; Tritt für IV (Echo); Forte-Pedal



Disposition 1862-1902[3]

I. Manual II. Manual[4] III. Manual IV. Manual[5] Pedal
Bordun 32'[6]

Principal* 16'

Bordun 16'

Principal* 8'

Gemshorn 8'

Gambe 8'

Doppelgedackt 8'

Rohrquinte* 51/3'

Octave* 4'

Spitzflöte 4'

Rohrflöte 4'

Terz* 31/5'

Quinte* 22/3'

Septime* 22/7'

Octave 2'

Terz 13/5'

Cornett* 3-5f

Mixtur* 4f 2'

Cimbel* 3f 11/3'

Fagott[7]

Trompete* 8'

Principal 16'

Quintatön 16'

Principal* 8'

Fugara 8'

Rohrflöte 8'

Bordunflöte 8'

Quintatön 8'

Octave* 4'

Hohlflöte 4'

Gedact* 4'

Spitzquinte* 22/3'

Octave* 2'

Waldflöte* 2'

Terz* 13/5'

Quinte* 11/3'

Flageolet* 1'

Cornett* 3f 51/3' [8]

Cimbel* 4f

Oboe* 8'

Liebl. Gedackt 16'

Principal* 8'

Flauto trav. 8'

Doppelflöte 8'

Harmonica 8'

Octave* 4'

Octavflöte 4'

Piffaro 4'

Rohrquinte* 22/3'

Piccolo 2'

Scharff 3f 11/3'

Zungenstimme 8' [9]

Clarinetto 4'

Viola 16'

Viola d'Amour 8'

Lieblich Gedackt 8'

Salicional 8'

Unda Maris 8'

Sanftflöte 8'

Viola 4'

Zartflöte 4'

Nassat 3'

Violino 2'

Harmonia
Aetheria 3f 22/3'

Aeoline 16'[10][7]

Prinzipalbaß* 32'

Untersatz* 32'

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Violine 16'

Salizet 16'

Terz 124/5'

Nassat 102/3'

Oktavbaß 8'

Baßflöte 8'

Violoncello 8'

Nasard 51/3'

Oktavbaß 4'

Cornett 5f 22/3'

Posaune* 32'[7]

Posaune* 16'[7]

Dulcian 16'[7]

Trompete 8'

Clarine 4'

Anmerkungen
  1. ab 1902 Kegelladen
  2. 2,0 2,1 ab 1902 pneumatisch, ab 1986 elektropneumatisch
  3. 3,0 3,1 Die erste Abteilung ist jeweils mit (*) gekennzeichnet
  4. schwellbar
  5. Echowerk; schwellbar
  6. ab c0
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 durchschlagend
  8. ab c, also 22/3'
  9. vorbereitet
  10. lingual



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: A.W. Gottschalg: Disposition der neuen Ladegast'schen Orgel in der Nicolaikirche zu Leipzig. Urania (25) 1868, 150-152.
Literatur: Friedrich / Froesch "Orgeln in Sachsen - Ein Reiseführer" (Kamprad, Altenburg 2012) S. 18 - 23
Discographie: siehe auf orgbase.nl
Weblinks: Webseite der Nikolaikirche

Webseite über die Orgel der Nikolaikirche