Zittau, Johanniskirche

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Prospektdetail
Spieltisch seit 2013
Originaler Spieltisch 1929[1]
Alternativer Name: St.-Johannis-Kirche
Orgelbauer: Schuster&Sohn (Zittau)
Baujahr: 1929
Geschichte der Orgel: Die heutige Orgel stellt einen Neubau unter massiver Erweiterung der alten Jehmlich-Orgel (1843, III/54) dar, die Schleifladen mit mechanischer Traktur hatte, und von der 50 Register verwendet wurden. Ursprünglich waren sogar 100 Register geplant. Ein Ausbau auf 103 Register ist vorgesehen. Der Spieltisch ist wie bei Kinoorgeln in Hufeisenform gestaltet.
Umbauten: 1985 Demontage und Einlagerung der Schwellertüren, Umstimmung von 435 auf 440 Hz, Umintonation, Spieltisch auf die Seite versetzt.

1993 Umsetzung, Umgestaltung und Drehung des Spieltisches, Einbau einer elektrischen Setzeranlage und Tremulanten für das II. und III. Manual

2013 Restaurierung, klangliche Rückführung und Einbau eines Harfenregisters durch Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH.

Gehäuse: In die Nische der Westwand als Tonhalle eingebaut. Freipfeifenprospekt mit fünf Türmen
Stimmtonhöhe: 441,5 Hz bei 20°C
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Taschenladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 87
Manuale: 3 C-c4
Pedal: C-g1
Spielhilfen, Koppeln: Hauptwerk - Oberwerk, Hauptwerk - Oberwerk 4', Hauptwerk - Schwellwerk, Hauptwerk - Schwellwerk 4', Oberwerk - Schwellwerk, Oberwerk - Schwellwerk 4', Pedal - Hauptwerk, Pedal - Oberwerk, Pedal - Schwellwerk, Pedal - Schwellwerk 4'; Schwelltritt für Oberwerk und Schwellwerk (II+III) gemeinsam.

2013 zusätzlich: Setzeranlage: Crescendo 1-4, Koppelknecht, Intervallkoppel, Transpositeur, Recorder; Zungenabsteller; Harfe (2013);

1929: 6-facher frei programmierbarer Vorbereitungsspeicher über einsteckbare Kupfer-Kontakte; feste Kombinationen p, mf, f, ff, Tutti gesamt, Tutti I, Tutti II, Tutti III, Alte Orgel [2]; Fernschaltung für 2 Motoren; 2 Klingeln zum Kantor und zur Kirche; Hauptwerk ab/an; Hauptpedal an; Pedalkoppeln ab



Disposition

I Hauptwerk II Oberwerk [3] III Schwellwerk Pedal
Prinzipal 16'

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Rohrflöte 8'

Gamba 8'

Dolce 8'

Oktave 4'

Soloflöte 4'

Violine 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Terz 1 3/5'

Cornett 5f 8'

Mixtur 5f 2'

Cymbel 3f 1'

Trompete 16'

Trompete 8'

Oboe 8'

Krummhorn 8'

Clarine 4'

Quintatön 16'

Lieblich Gedeckt 16'

Prinzipal 8'

Schwiegel 8'

Konzertflöte 8'

Zartflöte 8'

Gedackt 8'

Salizional 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Gemshorn 4'

Nasard 2 2/3'

Oktave 2'

Terz 1 3/5'

Flageolett 1'

Cornett 3f [4], 2 2/3'

Mixtur 4f 1 1/3'

Englisch Horn 8'

Tuba 8'

Vox humana 8' [5]

Tremulant [6]

Rohrflöte 16'

Gamba 16'

Geigenprinzipal 8'

Spitzflöte 8'

Lieblich Gedackt 8'

Quintatön 8'

Viola 8'

Aeoline 8'

Vox Coelestis 8'

Prinzipal 4'

Zartflöte 4'

Fugara 4'

Spitzquinte 2 2/3'

Oktave 2'

Glockenton 2'

Terz 1 3/5'

Sifflöte 1'

Mixtur 3f 1 1/3'

Fagott 16'

Trompete 8'

Clarinette 8'

Rankett 8' [5]

Singend Regal 4'

Harfe 4‘ [7]

Tremulant [6]

Prinzipal 32' [8]

Untersatz 32'

Prinzipal 16'

Subbass 16' S[9]

Violon 16' S

Dolce 16' S

Quinte 10 2/3' S

Oktave 8'

Bassflöte 8' S'

Quintatön 8' S

Violoncello 8' S

Quinte 5 1/3'

Oktave 4'

Viola 4' S

Oktave 2'

Cornett 5f

Posaune 32'

Posaune 16'

Fagott 16' S

Trompete 8'

Clarine 4'

Anmerkungen

  1. die freien Kombinationen befinden sich in den Schubladen
  2. betätigte offenbar alle Register aus der alten Jehmlich-Orgel von 1843
  3. Als „Schwellorgel“ im gemeinsamen Schweller mit Manual III
  4. ab g°
  5. 5,0 5,1 2015 ergänzt
  6. 6,0 6,1 wirkt auf II und III
  7. ab G; 2013 hinzgefügt, historisches Register um 1930
  8. ab C im Prospekt
  9. S=Register des Schwellpedals im Schweller II-III


Bibliographie

Anmerkungen: Das Werk ist das opus magnum der Firma Schuster. Als Besonderheit handelt es sich um eine sog. Tonhallenorgel. Aus der Festschrift: „Zur Optimierung der Klangabstrahlung wurde zusätzlich die eigentliche Orgelkammer mit einer hart reflektierenden sogenannten „Tonhalle“ verkleinert; diese besteht aus einem Holzrahmenwerk welches innen mit 5cm starken Gips-Holzfaser-Platten beplankt ist und einen Klangaustritt zum Prospekt hin forciert. Für die Klangdynamik wurde ein mechanisch angesteuerter „Generalschweller“ eingebaut, der auf das II. und III. Manual, sowie auf Teile des Pedalwerkes wirkt.(...)Der freistehende Spieltisch wurde nach amerikanischem Vorbild gestaltet, beinhaltete für die Registerauswahl einen 6-fachen frei programmierbaren Vorbereitungsspeicher über einsteckbare Kupfer-Kontakte und stellte somit zur damaligen Zeit eine Seltenheit im europäischen Orgelbau dar.“
Literatur: Festschrift zur Wiedereinweihung der restaurierten Jehmlich-Schuster-Orgel in St. Johannis Zittau.Herausgegeben von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Zittau 2013. Herstellung Graphische Werkstätten Zittau GmbH.

Frank-Harald Greß, Die Orgel der Johanniskirche [Zittau], in: Sankt Johannis Zittau - Kirche, Kulturstätte, Baudenkmal, Zittau 2016, S. 108 - 118.

Weblinks: Beschreibung auf den Seiten der Erbauerfirma

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