Wettenberg/Krofdorf-Gleiberg, Margarethenkirche Krofdorf

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Prospekt
Prospekt
Prospekt vom Kirchenschiff aus
Schiff, Blick zur Westempore
Orgelbauer: Günther Hardt, Weilmünster-Möttau
Baujahr: 1971[1]
Geschichte der Orgel: Bei dem Neubau wurden einzelne ältere Register mit einbezogen. Nach den Angaben im Info-Flyer zur Wiedereinweihung der Orgel nach der Erneuerung im Jahr 2020 war die Orgel bei der Erstellung im Jahr 1971 das "Meisterstück des Orgelbauers Seeliger".

Die Orgel wurde nach knapp 50-jährigem Betrieb erstmals im Jahr 2020 gereinigt. Dabei wurde auch eine vorsichtige Nachintonation der Orgel durchgeführt, bei die Lautstärke etwas reduziert und die klangliche Wirkung etwas grundtöniger gestaltet wurde. Die Abnahme der überarbeiteten Orgel durch den zuständigen Orgelsachverständigen der Rheinischen Landeskirche Friedhelm Haverkamp am 12. August 2020 statt, die Orgeleinweihung am 13.09.2020.[2]

Das Vorgängerinstrument wurde im Jahr 1854 (Vertragsschluss am 8. Juli 1854) von dem Orgelbauern Gebrüder Ziese aus Ellingerode, Kreis Witzenhausen, errichtet. Die Disposition ist weiter unten unter "Vorgängerinstrument" dargestellt, dort finden sich auch die bei Bösken wiedergegebenen Voranschläge weiterer Orgelbauer und ein Vorschlag eines damaligen Sachverständigen.

Auch vor diesem Instrument lassen sich Orgeln anhand der Kirchenbücher nachweisen, bereits im Jahr 1659 wird erwähnt, dass dem Lehrer, "der die Orgell zu Gleiberg undt Croftdroph [...] schläget" Geld gezahlt wurde. Näheres über diese(s) Instrument(e) ist allerdings nicht bekannt.

Im Jahr 1710 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die auf der Nordempore aufgestellt wurde.[3]

Gehäuse: Das Gehäuse war ursprünglich in Grün- und Rottönen gefasst. Bei der Reinigung und Überarbeitung der Orgel im Jahr 2020 wurde das Gehäuse in grauen Farbtönen neu gefasst und passt sich nun besser dem Farbgefüge im Raum ein.
Stimmtonhöhe: a¹ = 440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 11 Register
Manuale: 1 Manual, Tonumfang: C-g³ (54 Tasten)
Pedal: Tonumfang: C-f¹(28 Tasten)
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppel: Pedalkoppel





Disposition nach der Bezeichnung am Spieltisch

Manualwerk Pedalwerk
Prinzipal 8'[4]

Gedackt 8' Bass/Diskant[5]

Oktave 4'

Spindelflöte 4'

Quinte 2 2/3'[6]

Superoktav 2' [sic!]

Mixtur IV 1 1/3'[7][8]

Trompete 8' Bass/Diskant

Subbaß 16'[9]

Oktavbaß 8'[10]

Choralbaß 4'[11]


Anmerkungen
  1. Nach dem Infoflyer, Bösken gibt 1968 an, bezeichnet die Maßnahmen Hardts allerdings auch nur als einen Umbau. Aufgrund der Neuanlage sowohl der gesamten technischen Anlage wie auch der Prospekts und Gehäuses kann dieser Angabe nicht gefolgt werden.
  2. freundliche Mitteilung Pfr. Christoph Schaaf per Mail vom 25. August 2021.
  3. Manfred Schmidt, Festschrift Krofdorf, 2013
  4. ab C offen, C-F Holz, ab Fis Metall
  5. Die Teilung der beiden geteilten Regsiter liegt zwischen h° und c¹
  6. C-h° als Quintade 4' ausgeführt, ab c¹ als Quinte 2 2/3', das Register ist jedoch nicht geteilt!
  7. Nach den Angaben im Infoflyer der Kirchengemeinde ist die Mixtur nur 3fach. Die Bezeichnung am Spieltisch ist jedoch - wie auch auf den Fotos erkennbar ist - Mixtur 4 fach. In dem ansonsten sehr ausführlichen Flyer, der auch aus verschiedenen Gutachten zitiert, wird jedoch eine Reduzierung der Mixtur um einen Chor im Rahmen der Überarbeitung der Orgel nicht erwähnt, weshalb davon ausgegangen wird, dass es sich bei der Angabe im Flyer um einen Druckfehler handelt.
  8. repetiert bei c°, c¹, c², c³
  9. Holz (evtl. Mahagoni), gedackt, mit Rollbärten
  10. ab C offen
  11. Naturguss




Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Besichtigung des Nutzers Jrbecker am 15. August 2021
Literatur: Bösken, Franz: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (=Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte, Band 7,1), Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K, S. 523ff., Schott, Mainz, 1975, ISBN=3-7957-1307-2

Info-Flyer zur Wiedereinweihung der Orgel nach der Erneuerung im Jahr 2020, Herausgegeben von der Kirchengemeinde

Weblinks: Alte Website der Kirchengemeinde, wird überarbeitet bzw. durch eine neue ersetzt werden

Website der Kirchengemeinde auf der Webpräsenz des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill

Wikiedia-Artikel über die Kirche



Vorgängerinstrument

Orgel der Gebrüder Ziese von 1854

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gebrüder Jakob und Bernhard Ziese, Ellingerode (bei Witzenhausen)
Baujahr: 1854, Vertragsschluss am 8. Juli 1854
Geschichte der Orgel: siehe oben. Dieser Orgel ging ein weiteres Instrument voraus, über das jedoch nach Bösken nur eine Information aus dem Jahr 1835 vorliegt, die besagt, dass dieses Instrument als "schlechte Orgel" bezeichnet wurde.

In den Akten der Kirchengemeinde sind offensichtlich die Orgelakten sehr umfänglich erhalten, Bösken zitiert daraus sämtliche in Zusammenhang mit diesem Neubau von veschiedenen, damals zumindest in dieser Region sehr bekannten Orgelbauern abgegeben Voranschläge, außerdem noch Entwürfe des damaligen Sachverständigen Lehrers Althaus, Dutenhofen. Dessen Entwurf kam aber nicht zur Ausführung, da Kantor Franke, Wetzlar, durch sein Einshreiten dafür sorgte, dass der nach dem Althaus-Vorschlag bereits am 5. April 1852 mit Peter Dickel, Treisbach, geschlossene Vertrag wieder aufgelöst wurde.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 16 Register
Manuale: 1 Manual
Pedal: 1 Pedal
Spielhilfen, Koppeln: keine genannt





Disposition der Gebr.-Ziese-Orgel von 1854[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gambe 8'

Harmonika 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Flauto dolce 4'

Gemshorn 4'

Quinte 3'

Octave 2'

Mixtur 2'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'

Violonbaß 8'[2]

Posaune 16'[2]


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 526
  2. 2,0 2,1 unbrauchbar


Voranschläge und Entwürfe aus den Jahren 1847 - 1852 in alphabetischer Reihenfolge der Orgelbauer

Aus dem Jahr 1847

Voranschlag von Peter Dickel, Treisbach, vom 7. Juli 1847, 15 Register, 949 Thaler[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bourdon 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gamba 8'

Gedackt 8'

Octav 4'

Flöte travers 4'

Gemshorn 4'

Quinte 3'

Superoctav 2'

Cornett IV

Mixtur III 2'

Trompete 8'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'


Spielhilfen:

Pedalkoppel

Windablaß


Alternativer Voranschlag von Peter Dickel, Treisbach, vom 7. Juli 1847, 20 Register, 1.155 Thaler[2]

Hauptwerk (I) Nebenwerk (II) Pedalwerk
Bourdon 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gamba 8'

Gedackt 8'

Octav 4'

Flöte travers 4'

Gemshorn 4'

Quinte 3'

Superoctav 2'

Cornett IV

Mixtur III 2'

Trompete 8'

Flöte travers 8'

Salicional 8'

Principal 4'

Gedackt 4'

Flageolet 2'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'

Violoncello 8'

Posaune 16'


Spielhilfen:

Manualkoppel,

Pedalkoppel,

Windablaß


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 523
  2. nach Bösken, S. 524


Voranschlag von Johann Georg Förster, Lich, vom 20. September 1847, 15 Register, ohne Preisangabe[1]

Hauptwerk (I) Nebenwerk (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Bordun 8'

Octave 4'

Hohlflöte 4'

Otave 2'

Mixtur IV 1 1/2'

Flauto dolce 8'

Salicional 8'

Flauto dolce 4'[2]

Gemshorn 4'[3]

Subbaß 16'

Violonbaß 16'

Octavbaß 8'


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 524
  2. Birnbaum
  3. offen


Voranschlag von Daniel Raßmann, Weilmünster-Möttau, vom 18. September 1847, 19 Register, 2.200 Thaler[1]

Hauptwerk (I) Positiv (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Salicional 8'

Gedackt 8'

Flöte travers 8'[2]

Octave 4'

Gemshorn 4'

Quinte 3'

Otave 2'

Cornett V 8'

Mixtur IV 2'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Spindelflöte 4'

Flöte 4'[3]

Octave oder Salicional 2'

Mixtur III 1'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'

Violoncello 8'

Posaune 16'


Spielhilfen:

Manualkoppel,

Pedalkoppel,

Windablaß


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 524
  2. offen
  3. Birnbaum


Voranschlag der Gebrüder Weil, Neuwied, vom 26. September 1847, 12 Register, 1.050 Thaler[1]

Hauptwerk (I)[2] Oberwerk (II)[3] Pedalwerk
Principal 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Quinte 3'

Otave 2'

Mixtur III 1'

Trompete 8'

Flöte 8' B/D

Salicional 8' D

Gedackt 4'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'


Spielhilfen:

Manualkoppel,

Pedalkoppel


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 524
  2. volle Intonation
  3. liebliche Intonation


Aus den Jahren 1849 bis 1852

Disposition des Sachverständigen Lehrer Althaus, Dutenhofen, vom 29. März 1852, 15 Register, Vertrag mit Dickel am 14. April geschlossen, aufgrund Intervention durch Kantor Franke, Wetzlar, nicht ausgeführt[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Gambe 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Flauto traverso 4'

Gemshorn 4'

Octave 2'

Cornett IV

Mixtur III 2'

Trompete 8'

Subbaß 16'

Principalbaß 8'

Posaune 16'


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 525, entstanden als Reaktion auf die Voranschläge von Stumm, hier wiedergegeben




Voranschlag von Hermann Loose, Siegen, vom 1. Mai 1849, 13 Register, 1.020 Thaler[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Principalflöte 8'

Gambe 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Quinte 3'

Octave 2'

Mixtur III 2'

Trompete 8'

Subbaß 16'

Principalflöte 8'

Octavbaß 4'


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 525




Voranschlag von Daniel Raßmann, Weilmünster-Möttau, vom 20. Mai 1850, 15 Register, 1.200 Thaler[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Salicional 8'

Flauto traverso 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Flöte 4'

Gemshorn 4'

Quinte 3'

Octave 2'

Mixtur III 2'

Subbaß 16'

Octavbaß 8'

Violonbaß 8'

Posaune 16'


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 525




Voranschlag von Daniel Raßmann, Weilmünster-Möttau, vom 2. April 1852, 14 Register, 835 Thaler[1]

Manualwerk Pedalwerk
Bordun 16'

Principal 8'

Salicional 8'

Hohlflöte 8'

Gambe 8'

Octave 4'

Gemshorn 4'

Gedacktflöte 4'

Octave 2'

Cornett

Mixtur III 2'

Subbaß 16'

Octavbaß 8'

Violonbaß 8'


Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 525




1. Voranschlag der Gerbüder Stumm,Rhaunen-Sulzbach , vom 17. März 1852, 13 Register, 920 Thaler[1]

Manualwerk Pedalwerk
Principal 8'

Gedackt 8'

Flauto traverso 8' D

Octave 4'

Salcional 4'

Flöte 4'

Quinte 3'

Octave 2'

Mixtur IV 1'

Tromptet 8' B/D

Subbaß 16'

Principalbaß 8'

Violonbaß 8'


Spielhilfe:

Koppel




2. Voranschlag der Gerbüder Stumm,Rhaunen-Sulzbach , vom 17. März 1852, 10 Register, 760 Thaler[2]

Manualwerk Pedalwerk
Principal 8'

Gambe 8'

Gedackt 8'

Octave 4'

Flöte 4'

Quinte 3' oder Salcional 4'

Octave 2'

Mixtur 1'

Subbaß 16'

Octavbaß 8'


Spielhilfe:

Koppel

Anmerkungen
  1. nach Bösken, S. 525
  2. nach Bösken, S. 525



Bibliographie

Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7,1), Band II: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden, Teil 1 (A–K), Schott-Verlag, Mainz,1975, S. 523ff.
Weblinks: Alte Website der Kirchengemeinde, wird überarbeitet bzw. durch eine neue ersetzt werden

Website der Kirchengemeinde auf der Webpräsenz des Evangelischen Kirchenkreises an Lahn und Dill

Wikiedia-Artikel über die Kirche