Villingen-Schwenningen/Villingen, Benediktinerkirche

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Spieltisch
Alternativer Name: ehemalige Klosterkirche der Benediktiner, Benediktiner-Klosterkirche St. Georg
Orgelbauer: Gaston Kern (jetzt: Manufacture d'Orgues Daniel Kern)
Baujahr: 2002
Geschichte der Orgel: 1752 Neubau durch Johann Andreas Silbermann für das Benediktinerkloster Villingen (Außenstelle des Klosters St. Georgen)

1812 Auflösung des Klosters infolge der Säkularisation, wobei der Großherzog die Orgel an die evang. Stadtkirche Karlsruhe schenkt, wohin sie übertragen und verändert wieder aufgebaut wird. Dort folgen mehrere Umbauten, schließlich 1940/41 Vergrößerung durch Walcker auf IV/80 (zerstört 1944).

1917 Einbau der Reubke-Orgel aus der Stadthalle Krefeld durch Heinrich Voit (III/40), nachdem die Kirche seit 1902 wieder sakral genutzt wird

1993 Abbau der Reubke/Voit-Orgel und Beginn Rekonstruktion der Silbermannorgel durch Gaston Kern (Hattmatt/Elsass)

Gehäuse: Barockprospekt rekonstruiert nach J.A. Silbermann
Stimmtonhöhe: a0=415 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 40 (39)
Manuale: 3 C-d3
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Schiebekoppel HW/RP; Pedalkoppel HW; Tremulant langsam, Tremulant geschwind.



Disposition 2002/1752

I Rückpositiv [1] II Hauptwerk III Echo Pedal
Bourdon 8'

Prestant 4'

Flutte 4'

Nazard 22/3'

Doublette 2'

Tierce 13/5'

Fourniture III 1'

Cromhorn 8'

Bourdon 16'

Montre 8'

Bourdon 8'

Prestant 4'

Flutte 4'

Nazard 22/3'

Doublette 2'

Tierce 13/5'

Sifflet 1'

Cornet V 8' [2]

Fourniture III 3 11/3'

Cymbale III 1'

Trompette 8'

Voix Humaine 8'

Bass C-h0

Bourdon 8'

Fagott 8'


Diskant c1-d3

Bourdon 8'

Prestant 4'

Nazard 22/3'

Doublette 2'

Tierce 13/5'

Subbaß 16'

Octavenbaß 8'

Prestant 4'

Posaune 16'

Trompettenbaß 8'

Clairon 4'

Anmerkungen
  1. Registerzüge an der Rückwand des Gehäuses
  2. discant

Reubke/Voit-Orgel 1918-1993

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Adolf Reubke / Heinrich Voit & Söhne
Baujahr: 1879/1917
Geschichte der Orgel: Es handelt sich um Pfeifen aus der alten Reubke-Orgel der Stadthalle Krefeld (1879), für die Voit einen Neubau errichtete, wobei er die Orgel in veränderter Form in Villingen wieder aufstellte [vgl. (1), (3)].

Nachdem anlässlich der Kirchenrenovierung die Entscheidung für die Rekonstruktion der Silbermann-Orgel gefallen war, wurde die Voit/Reubke-Orgel schließlich abgebaut und in der Musikhochschule Trossingen/Württemberg zwischengelagert. Teile davon sollen im Orgelzentrum Valley erhalten sein.

Umbauten: 1946 Elektrifizierung und Erweiterung durch Welte/Freiburg [vgl. (1), (3)].
Gehäuse: Laut der Zeitschrift für Instrumentenbau [vgl. (2)] ein "altes, geschnitztes und reich verziertes Gehäuse"
Windladen: nicht bekannt
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 40 (39)
Manuale: 3 C-g3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: II/I, 4' I , 16' II/I, III/I, III/II, 4' III/II, 16' III/II, 4' III, 16' III, I/P, II/P, III/P; 3 freie Kombinationen (a) zu den 3 Manualen und Pedal, (b) zu den Normalkoppeln, und (c) zu den Oktavkoppeln;

Kollektive: General-Tutti, Labial-Tutti, Rohrwerk-Tutti, Oktavkoppel-Tutti; Automatisches Pianopedal für Manual III wirkend;

Schweller: Crescendowalze; Jalousieschweller für Manual III;

Absteller: für Handregister, für Walze, für Koppeln, und für die Freien Kombinationen.

Anzeiger: Für die Walze; für Jalousieschweller Manual III; Für Windstand im Spieltisch.



Disposition

I. Manual II. Manual III. Manual Pedal
Principal 16'

Bordun 16'

Principal 8'

Hohlflöte 8'

Viola di Gamba 8'

Bordun 8'

Octave 4'

Harmonieflöte 4'

Rauschquinte II[1]

Mixtur III

Scharf III

Cornett III-V 8'

Trompete 8'

Gedeckt 16'

Principal 8'

Soloflöte 8'

Salizional 8'

Liebl. Gedeckt 8'

Zartflöte 8'

Fugara 4'

Orchesterflöte 4'

Flautino 2'

Zimbel III

Klarinette 8'

Geigenprincipal 8'

Spitzflöte 8'

Aeoline 8'

Vox coelestis 8'

Gedecktflöte 4'

Viola d'amore 4'

Harmonia aeth. III

Tuba 8'

Principalbass 16'

Subbass 16'

Zartbass 16' [2]

Octavbass 8'

Violoncello 8'

Gedeckt 8'

Flöte 4'

Posaune 16'


Anmerkungen:

  1. 22/3‘+ 2‘
  2. Transmission II. Manual




Bibliographie

Anmerkungen: Das Projekt der Rekonstruktion betreuten Hans Musch, Stephan Rommelspacher und Marc Schaefer. Die Herstellung der Orgel erfolgte ausschließlich mit Mitteln und Werkzeugen aus der Zeit Silbermanns, die teilweise eigens für diesen Zweck neu hergestellt werden mussten. Ebenfalls rekonstruiert wurde die originale Balganlage, sodaß ein Betrieb ohne Strom möglich ist.

Nachdem die Gehäusepläne Silbermanns nicht vollständig waren, musste eine historisch plausible Lösung erarbeitet werden.

Literatur: (1) Angaben bei Waldkircher Orgelbau;

(2) Disposition Voit-Orgel: Zeitschrift für Instrumentenbau 1918 (22);

(3) Die Rekonstruktion der J.A. Silbermann-Orgel von 1752 in der Benediktinerkirche Villingen. Hans Musch (Hrsg). Katholisches Pfarramt Villingen-Schwenningen 2002.

Weblinks: Beschreibung auf der Homepage des Instruments

...auf wikipedia ...auf den Seiten des Erbauers ...auf den Seiten des Geschichts- und Heimatvereins

Beschreibung der weiteren Geschichte nach der Umsetzung auf den Seiten des Stadtwiki Karlsruhe