Stronsdorf, Mariä Himmelfahrt

Aus Organ index
(Weitergeleitet von Stronsdorf, Mariä Himmelfahrt)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Prospekt
Orgelbauer: Jan Výmola (auch: Johannes Wymola)
Baujahr: 1750
Geschichte der Orgel: ursprünglich für die Stiftskirche Säusenstein/NÖ geplant, dann in Stronsdorf aufgestellt
Umbauten: 1793 erweitert um ein Positiv sowie 2 Pedalregister durch Wenzel Ockenfuß (auch: Okenfus, Okenfuß)
Stimmtonhöhe: 440
Temperatur (Stimmung): Originale Temperatur mit deutlicher Eintrübung entlegener Tonarten
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 19
Manuale: 2, C/E - c3
Pedal: C-a°, kurze Unteroktav, repetierend
Spielhilfen, Koppeln: keine Koppeln vorh.



Disposition

I Hauptwerk II Rückpositiv Pedal
Principal 8'

Copel major 8' *

Biffara 8' (ab c') *

Quintadena 8' *

Oktav 4'

Copel minor 4'

Fugara 4'

Nassata 4'

Quinta 3'

Superoktav 2'

Quinta decima 11/2'

Mixtur 1' (5fach)

Stabene (Calcantenruf)

Copel major 8'

Principal 4'

Copel minor 4'

Fugara 4'

Portunbass 16'

Octavbass 8'

Quintbass 6'

Superoctavbass 4'

Fagottbass 8' **



Bibliographie

Anmerkungen: Gegen 1750 hatte Abt Romanus Mayerl für die Säusensteiner Stiftskirche eine neue, einmanualige Orgel mit Pedal bestellt, die vor der hochragenden Westwand von deren Chor aufgestellt werden sollte. Dieses Instrument scheint dem Zisterzienser-Abt nicht genügt zu haben, und er scheint ein größeres, das in Herzogenburg wegen eines (noch größeren) Neubaus frei wurde, für seine Stiftskirche angekauft zu haben. Die bestellte Orgel, dem Säusensteiner Abt zu klein, scheint an die Stiftspfarre Stronsdorf abgegeben worden zu sein; ihre Farb-Fassung erhielt sie ebendort. Für Säusenstein zu "klein", war das Instrument nun für Stronsdorf eine Spur zu groß: Der die Orgel bekrönende Paukenengel war Gott sei Dank schwindelfrei, denn er wurde kurzerhand schief gelegt und ins Gewölbe gehängt!

Nach knapp einem halben Jahrhundert gab es erste Veränderungen. Im Windkasten des Rückpositivs fand sich anlässlich der letzten Restaurierung folgende Notiz:

"Im Jahr 1793 im Monate September ist diese Positiv ganz neu, von dem kunstreichen Herrn Wenzel Ockenfuß, bürgerlicher Orgelbauer zu Mistelbach mit vielem Fleiß aufgesetzt, und die ganze Orgel mit einem Schnur [r]- und Fagottbaß, samt einer neuen Klaviatur, und drei neuen Balken [natürlich sind Bälge gemeint!] verschönert worden auf Veranlassung des damaligen Pfarrers Andreas Johann Nepomuk Krickel, um das Lob Gottes mehr zu verherrlichen."

In den Jahren bis 1997 führte Ferdinand Salomon dem prächtigen Stück neues Leben zu, indem er mit seiner Werkstatt Gehäuse, Laden und Pfeifenwerk behutsam und aufwendig restaurierte, eine neue Registertraktur mit Spieltisch (nach Ockenfuß-Vorbild) und eine neue Balganlage baute, die händisch oder elektrisch betrieben werden kann.

Als Orgelbauer hatte Výmola im barocken Niederösterreich einen guten Namen; noch heute gibt es im Zisterzienserkloster Heiligenkreuz von ihm eine Chororgel.

  • ) ... Rekonstruktion nach Vorbildern Výmolas (1750), **) ... Rekonstruktion nach der Zeit von Ockenfuß (1793)

Quelle: eigene Sichtung

Literatur: Pfarrkirche Stronsdorf in Wikipedia
Discographie: Götz, Roland: Fugera oder Nassata? Roland Götz spielt Habsburgisches [1]
Weblinks: Bericht

Portal - Orgelmusik.at

Orgel-Stronsdorf "Maria Himmelfahrt" ab Minute 3:00 im Video

Bericht Grenzlandorgel Stronsdorf

Stefan Donner: Mozart KV 616 am Spieltisch der Orgel in Stronsdorf