Stolpen/Altstadt, St. Lorenz

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Orgelansicht Stolpen-Altstadt
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Orgelbauer: Herbrig, Wilhelm Leberecht (1810 - ?)
Baujahr: 1856
Geschichte der Orgel: Um 1100 kommen erste Siedler aus Franken. Die Kirche (wahrscheinlich auch aus Holz) wurde dem Hl. Laurentius gewidmet.1429 fallen die Hussiten ein und verbrennen den Ort aus Rache wegen der Verbrennung von Jan Hus in Konstanz 1415. Der Wiederaufbau des Ortes und der Kirche begann nach dem Rückzug der Hussiten. Die Lorenzkirche wird als Saalbau errichtet. 1559 wird das Amt Stolpen mit 20 Jahren Verspätung lutherisch.

1815 können aufgrund von Bauschäden die Gottesdienste nicht mehr abgehalten werden. Das Geld fehlt für eine Sanierung. Um 1832 wird die Kirchensanierung mit einem Umbau abgeschlossen. 1854-1856 erbaut Wilhelm Leberecht Herbrig die neue Orgel. Um 1970 wird die Kirche innen erneuert und um 1992 außen.

Umbauten: 1914 müssen die Prospektpfeifen aus Zinn zu Kriegszwecken abgeliefert werden und können erst 1921 ersetzt werden (Zinklegierung, silbern angestrichen).

1971 Überholung durch Reinhard Schmeisser (Rochlitz)

Die Orgel wurde nur wenig verändert und ist deshalb fast im Originalzustand erhalten geblieben.

2006 Mai bis September Restaurierung des Instruments durch Johannes Lindner, Radebeul (Orgelwerk) und Schirmer & Ander, Dresden (Gehäuse). Es erfolgt der Einbau neuer Prospektpfeifen aus Zinn.

Stimmtonhöhe: 449 Hz bei 24,5°C
Temperatur (Stimmung): gleichstufig temperiert
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 11
Manuale: 1, C-d3
Pedal: C-c1
Spielhilfen, Koppeln: Pedalkoppel original Herbrig





Disposition

Manual (C-d) Pedal (C-c')
1. Principal 8' [1]

2. Gedackt 8' [2]

3. Viola da Gamba 8' [3]

4. Octave 4' [4]

5. Flauto 4' [5]

6. Octave 2' [4]

7. Quinta 3' [6]

8. Cornet 3fach (ab c') [6]

9. Mixtur 3fach [4]

10. Principalbass 8' [7]

11. Subbass 16' [8]


Anmerkungen
  1. Holz ab G Zinn, rekonstruiert durch OB Wegscheider (Hartmut Schütz)
  2. Holz, ab c° Metall, original Herbrig
  3. Holz, ab c° Zinn, original Herbrig
  4. 4,0 4,1 4,2 Probezinn, original Herbrig
  5. Metall, gedeckt, original Herbrig
  6. 6,0 6,1 Zinn, rekonstruiert Laukhuff
  7. Holz, offen, original Herbrig
  8. Holz, gedeckt, original Herbrig


Bibliographie

Anmerkungen: In der von Oehme (um 1900) überlieferten Disposition ist anstatt des Cornet ein Quintatön 8' vermerkt.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreiche Sachsen (Dresden, 1889-1903)

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Mann, Klaus: Die Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel 1856-2006 in der St. Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt. Stolpen: Kulturwerkstatt 2006

Die Rettung eines Kulturdenkmals in einer Dorfkirche: zur Geschichte der Wilhelm-Leberecht-Herbrig-Orgel von 1856 in der St.-Lorenz-Kirche zu Stolpen-Altstadt / Klaus Mann in: Sächsische Heimatblätter: Zeitschrift für sächsische Geschichte, Landeskunde, Natur und Umwelt. - Niederjahna: Zentrum für Kultur, Geschichte; Dresden: Sächsisches Druck- und Verlagshaus. - Bd. 53 (2007), 1, S. 40-51

Auf den Spuren der Herbrigs und ihrer Orgeln (Stolpner Hefte, Nr. 12)

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd. 2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012

Weblinks: Stolpen-Altstadt St. Lorenz Kirche

Wikipedia, Stolpen

Fotoserie

Stolpen, Orgelbauerfamilie Herbrig

Herbrig-Orgeln

Beschreibung auf orgbase.nl