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Dieser Zustand war auf Dauer unbefriedigend. Die z. T. noch romantischen Grundregister und die umgearbeiteten Obertonregister gingen keine klangliche Einheit ein, Lautstärkerelationen stimmten nicht mehr, die nun hochliegende Mixtur verband sich nicht mit den anderen Registern zu einem homogenen Plenum. Weder barocke noch romantische Orgelmusik ließ sich mit diesem heterogenen Pfeifenbestand befriedigend darstellen.
Im Zuge der Planungen zur Innenrenovierung der Michaelskirche stellte sich die Frage nach einer Überholung der Orgel. Das Landesdenkmalamt stellte sie unter Denkmalschutz und empfahl die Wiederherstellung der Klangkonzeption von 1853, da der Umbau nicht als eigenständige künstlerische Überformung zu werten sei und kein homogenes und schlüssiges Gesamtkonzept habe erreicht werden können. Die Ausgangslage für die Rückführung in den Originalzustand war günstig, da nur zwei Register verloren und wichtige Teile der Pfeifen unberührt waren. Der Kirchengemeinderat folgte mit großem Vertrauen dem Rat von Orgelpfleger, Denkmalamt und Organist und beschloß, die Orgel originalgetreu durch die Erbauerfirma Link restaurieren zu lassen. Alle Beteiligten waren sich darin einig, daß an der ursprünglichen Konzeption der Gebrüder Link nichts geändert werden solle. Die Spielpraxis hat sich nach den Möglichkeiten des Instruments zu richten, selbst wenn das ein Umdenken und einen Verzicht auf manche Spieltechniken erfordert. In der Orgel der [[Gerstetten, Nikolauskirche |Nikolauskirche]] mit ihrem ganz anderen Klangkonzept haben die Organisten eine Alternative, so daß in Gerstetten barocke, romantische und moderne Orgelmusik authentisch darstellbar ist.
1994 wurden die umgestellten Register wieder geordnet und ergänzt und die originalen Tonhöhen der Register wiederhergestellt. Dabei mußte wieder angelötet und angeleimt werden, was 1939 abgeschnitten worden war. Zwei Register mußten in der alten Bauweise neu gebaut werden. Auf dem Dachboden fanden sich noch drei Kastenbälge, die restauriert und mit einer neuen Treteinrichtung versehen wurden, so daß der Wind nun elektrisch oder durch Muskelkraft erzeugt werden kann. Die Kegelladen und die mechanische Traktur wurden überholt. Die Prospektpfeifen, die Pedalklaviatur und die Gebläsemaschine mit Schwimmbalg waren schon früher erneuert worden und blieben. [...]<br>''Walter Blum''
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