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Steinmeyer / Oettingen, im Pfarrarchiv Oberailsfeld vor Ort im Gemeindehaus 'Alte Schule' und im Staatsarchiv Bamberg.
''1769 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Kirchenneubau mit alter Orgel''<br>
Nach Fertigstellung der neuen Kirche 1769 wurde laut Pfarrchronik die alte Orgel aus der Vorgängerkirche mittig auf der Empore vor dem Westfenster aufgestellt, dagegen beschreibt Pfarrer Held in seinem Brief vom 25. Juni 1834 an die Königl. Regierung des Obermain-Kreises, dass damals eine gebrauchte, minderwertige alte Orgel angeschatft worden sei.
''1822 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Reparatur und Umbau der alten Orgel von Anton Dressel / Hollfeld''<br>
Nach einem Kostenanschlag für 78 fl 12 kr vom 1. August 1822 erfolgte eine größere Reparatur, Reinigung und Stimmung der alten Orgel mit Umbau, wobei der Windkasten samt obenliegender Ventile umverlegt und diese nach unten abziehbar eingerichtet wurden. Diese umfangreichen Arbeiten wurden vom Hollfelder Orgelbauer Anton Dressel ausgeführt, für die er letztlich 66 fl. erhielt und die im November 1822 bereits abgeschlossen wurden. Diese alte Orgel hatte laut der Beschreibung des Orgelbauers Dressel 12 klingende Register, eine eigenständige "''Baßwindlathe''" (Pedalwerk) und 3 Keilbälge (Disposition siehe 1833).
''1824 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Reparatur und Dauerpflege der alten Orgel von Anton Dressel / Hollfeld''<br>
Laut dem Schreiben des Pfarrer Held von 25. Juni 1834 war 1824 bereits wieder eine Reparatur notwendig und ab 1827 wurde eine alljährliche Wartung mit Dressel vereinbart, um die Orgel überhaupt noch spielbar zu halten.
''1833 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Kostenanschlag fürt eine "neue" Orgel von Anton Dressel / Hollfeld''<br>
Unterm 15. November 1833 legte Orgelbauer Dressel einen Kostenanschlag vor, in dem er unter Verwendung und Aufarbeitung des Pfeifenwerkes, der Manualwindlade und des Gehäusematerials der alten Orgel zum Bau einer "neuen" Orgel rät, die ebenfalls wieder 12 klingende Register erhalten sollte. Diese sollte auch weiterhin mit nur einem Manual und Pedal ausgestattet sein, jedoch mit zweigeteiltem Gehäuse, wie der erhaltene Riß von Dressel zeigt. Diese Arbeiten wollte er für 576 fl 28 kr durchführen, fand aber offenbar mit seinem Konzept bei der Kirchengemeinde keine Zustimmung. In seiner Baubeschreibung nennt Dressel jedoch nur folgende 11 Register:
Solicional 8': dieses von Dressel nicht aufgelistete Register war laut den Versteigerungsinseraten 26.04.1836 bzw. 10.05.1836 ein Solicional 8'. Ansonsten sind, bis auf die Schreibweise, die Dispositionsangaben für die alte Orgel von 1833 und 1836 gleich.
''21. April 1834 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vertragsschluss für dle neue Orgel mit Engelhard Herrmann / Stöckach''<br>
Nach entsprechender Kontaktaufnahme, die uns leider nicht überliefert ist, kommt der Stöckacher Orgelbauer Engelhard Herrmann nach Oberailsfeld und schließt am 21. April 1834 mit der Gemeinde Oberailsfeld einen Vertrag über den Bau einer neuen zweimanualigen Orgel mit 16 klingenden Registern zu dem letztendlich recht niedrigen Preis von 1700 fl. In den Akkordbedingungen wurden folgende Abschlagszahlungen vereinbart: 1000 fl nach Fertigstellung der geprüften und für gut befundenen Orgel und die restlichen 700 fl danach in drei Jahresfristen. Die Kosten für Transport, Schmieds-und Zimmermannsarbeiten sowie sonstige Handlangerarbeiten bei Aufstellung der Orgel sollten von der Gemeinde extra getragen werden. Die zuvor sicherlich erfolgte Ortsbegehung der Kirche mit entsprechender Maßaufnahme führte zu der Entscheidung, dass die neue Orgel -wie die Gößweinsteiner Orgel auch- über zwei geteilte Orgelkästen verfügen sollte. Somit konnte das Westfenster in Zukunft frei bleiben und Licht spenden. Engelhard Herrmann reiste mit dem Auftrag in der Tasche zurück nach Stöckach und zeichnete und entwarf die Orgel. Bereits am 18. Mai 1834 schickte er dann seinen Riß zur Orgel nach Oberailsfeld und bittet um sofortige Mitteilung, sobald vorgelegte Zeichnung samt Kostenanschlag genehmigt wurde.
''Juni 1834 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Antrag auf Genehmigung zum Neubau der Orgel''<br>
Bei seiner Eingabe an die königl. Regierung des Ober-Mainkreises vom 25. Juni 1834 berichtet Pfarrer Held in seinem ausführlichen Begleitschreiben über die haltlose, Situation mit der alten, völlig ruinösen und minderwertigen Orgel. Unter Beilegung des bereits mit Engelhard Herrmann abgeschlossenen Orgelvertrages und dessen nun vorliegender Orgelentwurfszeichnung bittet er um die Genehmigung dieses Vorhabens, zumal die Finanzierung dieses Projektes als gesichert galt. Leider konnte der Orgelriß des Engelhard Herrmann bisher nicht gefunden werden.
''Februar 1835 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Genehmigung zum Bau der Orgel''<br>
Nach vorhergehender Prüfung durch das Kreisbaubüro, das Bedenken zur technischen Konstruktion hinsichtlich der Teilung der Orgelgehäuse äußerte, wurde dann endlich am 10. Februar 1835 durch das königliche Landgericht Hollfeld die Genehmigung zum Bau der Orgel nach dem vorgelegten Plan und Vertrag erteilt und dabei nochmals auf die Bedenken des Kreisbaubüros hingewiesen. Nach Erhalt dieses Erlaubnisbescheides schickte die Kirchengemeinde Oberailsfeld noch am selben Tage, dem 10. Februar 1835, eine entsprechende Mitteilung hierüber an den Orgelbauer Herrmann unter Beilegung des Orgelmses, "''damit Sie an dem schon angefangenen Orgelwerke ohne weiteres Hinderniß fortarbeiten können.''"
''1836 undatiert &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vertrag mit Bauer Georg Fuchs für Transport der neuen Orgel''<br>
Im Jahre 1835 wurde mit dem Bauer Georg Fuchs aus Eichenbirkig ein Vertrag geschlossen zur Abholung der neuen Orgel aus Stöckach bei Hofheim in Unterfranken. Dieser Vertrag liegt uns leider nicht vor. Wir kennen diese Begebenheit nur aus Verhandlungen zwischen Bauer Fuchs und der Kapellenstiftung Rabeneck, bei der es um eine Schuld und Gegenschuld ging. Diesbezüglich wurde 1851 ein Protokoll erstellt, in dem dieser Georg Fuchs, Bauer aus Eichenbirkig, zur Nachforderung von 28 fl wegen Mehraufwandes beim
Orgeltransport unter anderem erklärte:<br>
Aus den nachfolgenden Ereignissen kann geschlossen werden, dass der 1835 verakkordierte Transport erst im Sommer 1836 nach Abbau der alten Orgel erfolgt sein dürfte.
''Januar 1836 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vorbereitungen zur Aufstellung der neuen Orgel''<br>
Vom 27. Januar 1836 liegt eine Quittung vor"''über Tüncher und Schlosser Arbeit respit: die
neu=zuerbauente Orgel alldort betr."''. Für diese Arbeiten wurden dem Maurermeister Georg Schweßinger vom Stiftungspfleger Neuner 45 kr in bar ausbezahlt. Diese kleine Quittung zeigt uns, dass mit den Vorbereitungen zur Aufstellung der Orgel bereits begonnen worden war und die damit entsprechend notwendigen Arbeiten im Emporenbereich erfolgten.
''Mai 1836 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Versteigerung und Verkauf der alten Orgel nach Pretzfeld''<br>
lm April und Mai 1836 wurden von der Kirchenverwaltung Oberailsfeld im "''Königlich Bayerischen Intelligenzblatt für den Obermainkreis"'' Inserate geschaltet, in denen die Versteigerung der alten Oberailsfelder Orgel öffentlich bekannt gemacht wurde. Diese Inserate enthielten auch die genaue Dispositionsangabe. Die Versteigerung sollte am 23. Mai 1836 "''in dem Dauthischen Wirthshause allda''" stattfinden. Durch das erhaltene Versteigerungsprotokoll wissen wir, dass nach dem gesetzten Einstiegspreis von 50 fl die Gemeindevertreter der Volsbacher und Pretzfelder gegenseitig den Preis hochgetrieben haben, bis dann bei 120 fl die Pretzfelder den Zuschlag bekamen. Nach den gesetzten Bedingungen sollte das alte Werk innerhalb 2 Wochen abgeholt und dabei der Kaufpreis in bar erbracht werden. Die Einnahme von 120 fl wurde in der ''Rechnung der Kirchenstiftung Oberailsfeld pro 1835/36'' verbucht - leider ist dort kein Beleg mit Datum eingebunden, sodass uns der Zeitpunkt des Abbaus und Abholung der alten Orgel nicht bekannt ist.
''5. Juni 1836 &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Tod des Johann Georg Herrmann''<br>
Für den selbst bereits schwerkranken Engelhard Herrmann dürfte der Tod seines 5 Jahre älteren Bruders Johann Georg, der sicherlich am Bau der Oberailsfelder Orgel beteiligt war, ein schwerer Schlag gewesen sein. Danach dürften die Arbeiten noch schleppender von statten gegangen sein, hatte Engelhard Herrmann doch vertraglich die Lieferung des Werkes innerhalb eines Jahres versprochen, wonach dieses eigentlich schon Ende 1835 hätte fertig sein müssen.
 
 
 
 
|STIMMTONHÖHE = a<sup>1</sup>= 437 Hz (15°C)
'''Schwerpunkte der Restaurierungsarbeiten 2017/19 (Auszug):'''<br>
Reinigung sämtlicher Orgelteile inkl. Schimmelbekämpfung<br>Überarbeitung der gesamte Windanlage mit Restaurierung des Doppelfaltenmagazinbalges von 1926 und Einbau eines neuen Orgelwindgebläses<br>Restaurierung des Metall- und Holzpfeifenwerks<br>Restaurierung / Rekonstruktion der Windladen der Manuale und des Pedals<br>Überarbeitung der Ton- und Registertraktur mit Verbesserung der Gängigkeit<br>Überarbeitung des Spieltisches: Neuanfertigung der Manualklaviaturen I+II, neue Pedalklaviatur und Rekonstruktion der Registerschilder<br>Pfeifenbau / Intonation / Stimmung: Wiederherstellung der originalen Disposition und Klanglichkeit mit Neuanfertigung / Rekonstruktion Gamba 8', neue Prospektpfeifen mit Rekonstruktion / Korrektur der Pfeifenfußlängen und Ergänzung der 6-fachen Mixtur
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