Schönberg (Sachsen)/Pfaffroda, Evangelisch-Lutherische Kirche

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Schönberg (Sachsen) Pfaffroda, Kreuzbach-Orgel. Foto: Wolfram Hackel.
Kirche Pfaffroda (Schönberg)
Orgelbauer: Kreutzbach, Richard (1839-1903), Borna
Baujahr: 1887
Geschichte der Orgel: Für die alte Kirche erwarb man 1818 eine Orgel aus Gieba bei Altenburg, erbaut 1734 von Johann Christoph Gottlob Donati (1694-1756) aus Glauchau. Die Orgel besaß ein Manual und 9 Register. Im Laufe der Jahre verursachte die Donati-Orgel immer mehr kostspielige Reparaturen, so war ein Erhalten des Instruments nicht mehr möglich. Bei der Erneuerung der Kirche im Jahre 1859 wurde auch der Bau einer neuen Orgel in Auftrag gegeben. Mit dem Bau wurde der Orgelbauer Carl Gottlieb Jehmlich (1786-1867) in Zwickau, op.38, beauftragt. Es entstand eine Orgel mit einem Manual und 10 Registern. Leider kam es 1885 zu einem Kirchenbrand durch Blitzschlag, wobei auch die Orgel verbrannte. Die romanische Vorgängerkirche wurde komplett zerstört.

In kurzer Zeit, dank großzügiger Spenden und Stiftungen, konnte eine neue Kirche im neoromanischen Stil mit einer neuen Orgel von Richard Kreutzbach (1839-1903) aus Borna erbaut werden. Die Orgel besaß 10 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1917 wurden die Zinnprospektpfeifen an die Kriegsindustrie abgegeben. 1922 ersetzte der Orgelbauer Alfred Schmeisser (1878-1957) den Orgelprospekt durch Zinkpfeifen. 1950 baute er einen Elektroventilator ein. 1965 wurde durch Reinhard Schmeisser die Mixtur umgestellt. Anlässlich kleinerer Arbeiten, Jahr nicht bekannt, haben die Orgelbauer A. Rietzsch u. Siegfried Müller die Mixtur offenbar wieder zurückgestellt. Die Innenausstattung der Kirche wurde seit der Erbauungszeit nicht mehr verändert. Sie wird durch den Altarraum mit seinem markanten blauen Gewölbe, durch die verzierte Kanzel und die fast original erhaltene Orgel geprägt.

Stimmtonhöhe: 1998, 435,8 Hz bei 19°C
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 10
Manuale: 2, C-f³
Pedal: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Manualcoppel, Pedalcoppel, Klingel zum Calcant



Disposition Orcasa 2008

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Lieblich Gedackt 16' [1]

Principal 8'

Gamba 8'

Octave 4'

Mixtur 2fach [2]

Gedackt 8'

Aeoline 8'

flauto dolce 4'

Subbass 16'

Principalbass 8'

  1. bei Oehme III. S. 186 Bordun 16'
  2. orig. 3fach

Disposition Oehme

I.MANUAL II.MANUAL PEDAL
Bordun 16‘

Principal 8‘

Gamba 8‘

Octave 4‘

Mixtur 2 2/3‘

Gedeckt 8‘

Aeoline 8‘

Flauto dolce 4‘

Subbass 16‘

Principalbass 8‘



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Die Kirchgemeinden Schönberg, Pfaffroda und Tettau nach der Darstellung der „Neuen Sächsischen Kirchengalerie“ (1910) mit zahlreichen Ergänzungen und Erläuterungen. Hrsg. Joachim Krause 2018. In: Schönberger Blätter, Heft 89, Pfaffroda, S.62-63.

Walter, Klaus / Hackel, Wolfram / Rothe, Gert: Urban Kreutzbach (1796-1868). Leben und Werk. Acta Organologica 33, 2013, 79-266.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.3, S.186-187 Pfaffroda (Filial von Schönberg bei Meerane), 1887 Orgel von Richard Kreutzbach.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.156 Pfaffroda, Kr. Glauchau. Bd.3, S.186, Orgel erhalten.

Weblinks: Wikipedia, Pfaffroda (Schönberg)

Schönberg-Sachsen, Ortsteil Pfaffroda

Kirche Pfaffroda, Schönberg (Sachsen)

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden

Wikipedia, Urban Kreutzbach