Rochlitz, St. Petri, Silbermann-Orgel (nicht erhalten)

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Rochlitz, St. Petri
Orgelbauer: Silbermann, Gottfried
Baujahr: 1727
Geschichte der Orgel: Die Vorgängerorgel, erworben 1653 von Paul Walckhof, war in einem sehr schlechten Zustand. Eine Reparatur war keine Lösung mehr. Carl Erdmann Weidlich, Amtmann zu Rochlitz nahm sich persönlich des Orgelneubaus an. Verschiedene Orgelbauer wurden angeschrieben. Gottfried Silbermann wurde als Erbauer der neuen Orgel ausgewählt.

„Der Orgelbauvertrag wurde am 28. Mai 1725 zwischen dem Superintendenten Johann Caspar Loescher, dem Amtmann Carl Erdmann Weidlich und Silbermann geschlossen. Als Übergabedatum war der Martinstag 1726 vorgesehen. Jedoch fanden Abnahme und Weihe erst am 18. bzw. 20. Juli 1727 statt. Standort der Orgel war eine neuerrichtete Musikempore über der Sakristei. Die vereinbarte Disposition wurde erweitert ausgeführt, so daß Silbermann zur vertraglich festgelegten, relativ geringen Bausumme von 575 Talern bei der Abnahme 60 Taler zusätzlich gezahlt wurden.“ Greß

1894 wurde die Orgel im Rahmen der Kirchenerneuerung abgebrochen.

Paul Schmeißer aus Rochlitz baute 1894 eine neue Orgel.

Umbauten: 1836 Der Orgelbauer Carl Gottlob Gottleuber aus Colditz erweitert die Orgel. Es kamen hinzu Bordun 16‘ und Viola da gamba 8‘ im Hauptwerk, Salicional 8‘, Piffaro 8‘ und Prinzipal 4‘ im Oberwerk, Subbaß 16‘ und Oktavbaß 8‘ im Pedal sowie eine Pedalkoppel. Dafür entfielen im Hauptwerk Tertia 1 3/5‘ und Vox humana 8‘ und im Oberwerk Qvinte 1 1/3‘ und Sufflaute 1‘. (nach Greß)
Stimmtonhöhe: “Cornett oder Chor Thono“ (a1: 460 bis 466 Hz).
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 20
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: NEBENREGISTER

Tremulant für Hauptwerk Schiebekoppel II/I



Disposition der Silbermann-Orgel von 1727 nach Greß

HAUPTWERK, I. MANUAL C, D-c³ OBERWERK, II. MANUAL C, D-c³ PEDAL C, D-c1
Principal 8. Fuß

Qvinta dene 8. Fuß

Rohr Flaute 8. Fuß

Octava 4. Fuß

Spitz Flaute 4. Fuß (über den Kontrakt)

Qvinte 3. Fuß

Octava 2. Fuß

Tertia aus 2. Fuß

Cornetto 3. Fach durchs halbe Clavier (ab c1)

Mixtur „4.Fuß“ (richtig 4.fach)

Vox humana 8. Fuß (über den Kontrakt)

Gedacktes 8. Fuß

Rohr-Flaute 4. Fuß

Nassat 3. Fuß

Octava 2. Fuß

Qvinte 1 ½. Fuß

Sufflaute 1. Fuß

Mixtur 3. Fach (Kontrakt: Zimbeln 2. Fach)

Principal Bass 16. Fuß

Posaunen Bass 16. Fuß



Bibliographie

Anmerkungen: WINDVERSORGUNG

Zwei Keilbälge mit einer Falte, Winddruck 35 Grad (=83mm WS).

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S. 239-240 (Rochlitz, St. Petri, Silbermann-Orgel von 1727).

Flade, Ernst: Gottfried Silbermann. Leipzig, VEB Deutsche Musikaliendruckerei, S. 120 (Rochlitz, St. Petri, Silbermann-Orgel von 1727).

Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel in St. Petri, Rochlitz von 1727. SLUB Dresden, Manuskript.

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2000, S. 148 (Rochlitz, St. Petri, Silbermann-Orgel von 1727).

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370.

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S. 210-225 (Rochlitz, St. Petri, Silbermann-Orgel von 1727).

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, 1683-1753. Beiträge zum Leben und Wirken des sächsischen Orgelbauers. Frauenstein (Erzgebirge). Herausgegeben vom Gottfried Silbermann Museum. H& F Verlag Scheibenberg, 1999.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Bd.I, S.201-202.

Weblinks: Wikipedia, Rochlitz, St. Petri

dewiki, Lexikon, Rochlitz, St. Petri

orgbase.nl, Rochlitz, St. Petri