Passee, Dorfkirche

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Orgel im April 2024 während dem Einbau des Pfeifenwerks Abends
Spieltisch im November 2025
Spieltisch 2013
Orgelbauer: Friedrich Wilhelm Winzer, Wismar
Baujahr: 1859
Geschichte der Orgel: Im Jahr 1859 errichtete Friedrich Wilhelm Winzer aus Wismar für die Dorfkirche in Passee eine seitenspielige Orgel mit elf Registern auf zwei Manualen und Pedal. Im Zuge einer Instandsetzung durch Friese III aus Schwerin im Jahr 1902 wurde unter anderem der Bass des Registers Gambe 8′ entfernt; das Register erhielt anschließend die Bezeichnung Cantus Firmus.

Im Jahr 1917 mussten die Prospektpfeifen für Rüstungszwecke abgegeben werden. In der Folgezeit erhielt die Orgel einen neuen Principal 8′ aus Zink. Der Verbleib der ursprünglichen Prospektpfeifen ist bis heute unbekannt. Ab etwa 1974 war das Instrument infolge mangelnder Wartung und der eingeschränkten Nutzung der Kirche während der DDR-Zeit nicht mehr spielbar. Die Kirche selbst war durch Schäden am Kreuzrippengewölbe seit Jahren einsturzgefährdet.

Am 16. November 2008 wurde der vorerst letzte Gottesdienst in der Kirche gefeiert; anschließend war das Gebäude nicht mehr zugänglich. In den folgenden Jahren – und noch bis 2020 – bestanden Pläne, die Orgel auszubauen und als Ersatzteilspender zu verwenden. Dank des Engagements des Fördervereins konnte dieses Vorhaben jedoch erfolgreich verhindert werden.

Im Jahr 2023 machte der Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Passee die Orgel wieder spielbat. Ein Vereinsmitglied (Orgelbauer) koordinierte sämtliche Maßnahmen. Unter anderem wurden die Pfeifen ausgebaut, gereinigt und nachintoniert, das Instrument gegen Holzwurmbefall imprägniert, die Traktur reguliert, Undichtigkeiten am Balg beseitigt sowie verschiedene Verschleißteile ersetzt unter der größten Vorsicht und Respekt gegenüber der Geschichte der Orgel. Es fand u.a. kein Tropfen Weißleim in der Orgel seinen Platz.

Für das Jahr 2026 ist die Anfertigung und Rekonstruktion der fehlenden Prospektpfeifen (Principal 8') vorgesehen.

Die partielle Wiedereinweihung der Orgel erfolgte im Jahr 2023.

Umbauten: 1902 durch Friese III
Gehäuse: Neugotisch, Weiß mit 5 Spitzbögigen Flachfeldern
Stimmtonhöhe: 442 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen, C - H diatonisch, c1 - c³ in Terzteilung aufgestellt.
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 11
Manuale: 2 C-c³
Pedal: C-c1
Spielhilfen, Koppeln: Manualkoppel, Pedalcoppel an I, Sperrventil Oberwerk, Sperrventil Hauptwerk



Disposition

Hauptwerk Oberwerk Pedal
Bordun 16'

Principal 8'

Gedact 8'

Cantus Firmus

Octave 4'

Quinte 22/3'

Octave 2'

Flauto Dolce 8'

Fugara 8'

Flauto Minor 4'

Subbass 16'



Bibliographie

Anmerkungen: Eigensichtung, Sommerausgabe Kirchengemeinde im Sonnenkamp 2023