Niederfrohna, Christuskirche
Adresse: Kaufunger Str., 09243 Niederfrohna, Sachsen, Deutschland
Gebäude: Evangelisch-lutherische Christuskirche
| Orgelbauer: | Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.358 |
| Baujahr: | 1915 |
| Geschichte der Orgel: | Die Christuskirche wurde im Jahr 1519 als Saalkirche im spätgotischen Stil errichtet.
1855 erhielt die Kirche eine neue Orgel von Wilhelm Schmeisser aus Rochlitz. Die Orgel besaß 14 Register auf 2 Manualen und Pedal. 1913 brannte die Kirche nieder und wurde bis 1915 in der alten Form wieder aufgebaut. 1915 kaufte die Kirchgemeinde eine pneumatische Orgel bei der Dresdner Firma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil). 1975 beschloss der Kirchenvorstand für ein neues Instrument zu sparen. 1980 war ein Orgelneubau geplant und bereits vom Landeskirchenamt genehmigt. Nach 1990 wurde anders entschieden. Die vorhandene Orgel sollte restauriert werden. Die frühere Umluftheizung hatte die Orgelpfeifen stark verschmutzt. Einige Register ließen sich nicht mehr spielen. Bei der Restaurierung durch den Vogtländischen Orgelbau im Jahr 2002 wurde das Instrument komplett zerlegt, sämtliche 1248 Orgelpfeifen gereinigt und viele Lederbälgchen, die die Luftzufuhr steuern, erneuert. Holzteile, die vom Holzwurm befallen waren, wurden repariert. Orgelbaumeister Thomas Wolf vom Vogtländischen Orgelbau in Greiz äußerte sich wie folgt: ”Viele Orgeln wurden vor allem in den fünfziger bis siebziger Jahren dem Zeitgeschmack angepasst. Die Niederfrohnaer ist dagegen original erhalten geblieben”. Um den ursprünglichen Klang zu erreichen, stellte Thomas Wolf zum Abschluss Lautstärke, präzise Ansprache und Klangcharakteristik jeder einzelnen Orgelpfeife ein. Die spätromantische Orgel mit Originaldisposition ist somit erhalten geblieben. |
| Umbauten: | 2002: Restaurierung: Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf |
| Windladen: | Kegelladen |
| Spieltraktur: | pneumatisch |
| Registertraktur: | pneumatisch |
| Registeranzahl: | 20+1 Tr. |
| Manuale: | 2, C–a3 |
| Pedal: | C–f1 |
| Spielhilfen, Koppeln: | Manualkoppel II/I, Suboctavkoppel II/I, Superoctavkoppel II/II, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II; 1 freie Kombination, feste Kombinationen F und FF, Crescendowalze |
Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) 1915
| I.MANUAL | II.MANUAL | PEDAL |
| Bordun 16'
Principal 8' Hohlflöte 8' Gemshorn 8' Gamba 8' Octave 4' Traversflöte 4' Octave 2' Mixtur 3f |
Geigenprincipal 8'
Lieblich Gedackt 8' Salicional 8' Aeoline 8' Vox coelestis 8' Fugara 4' Rohrflöte 4' |
Subbass 16'
Gedacktbass 16' [1] Violon 16' Octavbass 8' Violoncello 8' |
- ↑ Transmission von Bordun 16' I. Manual
Die Orgel von Wilhelm Schmeisser 1855
Orgelbeschreibung
| Orgelbauer: | Wilhelm Schmeisser (1817-1882) Rochlitz |
| Baujahr: | 1855 |
| Geschichte der Orgel: | 1913 mit der Kirche verbrannt. |
| Gehäuse: | Gehäuse im gotischen Stil, hellfarbig angestrichen und die Helme oben an den Spitztürmchen teilweise vergoldet |
| Windladen: | Schleifladen |
| Spieltraktur: | mechanisch |
| Registertraktur: | mechanisch |
| Registeranzahl: | 14 |
| Manuale: | 2, C-d³ |
| Pedal: | C-c1 |
| Spielhilfen, Koppeln: | Manualcoppel, Pedalkoppel
Die Klingel zum Calcant ist unter dem Clavierschrank angebracht. |
Disposition
| I.MANUAL, HAUPTWERK | II.MANUAL, OBERWERK | PEDAL |
| Bordun 16‘
Principal 8‘ Doppelflöte 8‘ Gamba 8‘ Octave 4‘ Gedeckt 4‘ Octave 2‘ Mixtur 3fach |
Liebl. Gedeckt 8‘
Flauto traverso 8‘ Flauto amabile 4‘ |
Subbass 16‘
Principalbass 8‘ Violoncello 8‘ |
Bibliographie
| Anmerkungen: | Sichtungen Frank-Harald Greß 1951 und 2009 |
| Literatur: | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA
Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.343 Wilhelm Schmeisser, 1855, Niederfrohna, Christuskirche II/14. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.3, S.296/297, Niederfrohna, Orgel von Wilhelm Schmeißer, 1855, II/14. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.152 Niederfrohna, Christuskirche. Neubau 1915 Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), II/20. |
| Weblinks: | Wikipedia, Niederfrohna |