Magdeburg, St. Nicolai
Adresse: Nicolaiplatz, 39124 Magdeburg
Gebäude: Evangelische Nicolaikirche
| Orgelbauer: | Ekkehart Groß (Kubschütz) unter Verwendung der Vorgängerorgel von A. Schuster & Sohn 1957 |
| Baujahr: | 2025 |
| Geschichte der Orgel: | 1975 erhielt die Nicolaigemeinde eine gebrauchte, zweimanualige Orgel mit 27 Registern und elektropneumatischer Traktur von A. Schuster & Sohn, Baujahr 1957. Diese war ursprünglich für die Heilig-Geist-Kirche angefertigt worden, musste jedoch aus dieser bald wieder ausgebaut werden, da diese Kirche den Planern einer sozialistischen Musterstadt nicht ins Konzept passte und deshalb gesprengt werden sollte (was 1959 auch geschah). Da eine Orgel im Dom seit dem Bombardements von 1945 fehlte, wurde die Schuster-Orgel, obwohl sie für die Kathedrale völlig unterdimensioniert war, als Notlösung dort aufgestellt. Nachdem 1970 eine Schuke-Orgel mit 37 Registern im Dom in Betrieb genommen werden konnte, wurde die Schuster-Orgel 1975 unter Weglassen des Prospektes und der Register Offenbaß 16′ sowie der untersten Oktave der Hauptwerksprinzipale 8′ und 4′ nach St. Nicolai umgesetzt.
Die mit Nachkriegsmaterial gebaute Schuster-Orgel konnte aufgrund klanglicher Mängel nur bis 2010 im Gottesdienst genutzt werden und wurde 2017 ganz stillgelegt. Brauchbare Register wurden in einen Neubau übernommen. Die Firma Ekkehart Groß (Kubschütz) errichtete die neue, 2500 Pfeifen enthaltende Orgel, wegen deren Gewicht von 7,5 Tonnen die Empore zunächst stabilisiert wurde. Die Architektin Sina Stiebler lieferte den Entwurf. Das neue Instrument wurde am 15. Juni 2025 eingeweiht. Im ersten Bauabschnitt (Stand Juli 2025) sind die im Folgenden mit (*) bezeichneten 25 Register spielbar. |
| Gehäuse: | Entwurf: Sina Stiebler, Architektin |
| Windladen: | Schleifladen |
| Spieltraktur: | elektrisch |
| Registertraktur: | elektrisch |
| Registeranzahl: | 47 (56)[1] |
| Manuale: | 2 C-c4 |
| Pedal: | C-f1 |
| Spielhilfen, Koppeln: | Manualbelegung variabel (floating);
4 Superoktavkoppeln I–I, II–II, III–III, P–P; 3 Suboktavkoppeln I–I, II–II, III–III; Koppel Pedal Chororgel an I; Setzeranlage: 1.000 Kombinationen frei und 26.000 Kombinationen mit Code-Zugang; Walze, Crescendo an (Trittpiston); Schweller Hauptorgel, Schweller Chororgel; Zimbelstern |
Hauptorgel[2][3]
| Hauptwerk | Schwellwerk | Pedal |
| Untersatz* 32'[4]
Prinzipal* 16' Prinzipal* 8' Viola da Gamba 8' Rohrflöte 8' Oktave* 4' Spitzflöte 4' Quinte 22/3' Oktave* 2' Cornett* 3f[5] Mixtur* 4-5f Trompete 8' Tremulant |
Quintade* 16'
Geigenprinzipal* 8' Gedackt* 8' Quintatön 8' Dolce 8' Vox coelestis 8' Principal* 4' Fugara 4' Rohrflöte* 4' Nasat* 22/3' Schwiegel* 2' Terz* 13/5' Scharf 3-4f Oboe 8' Vox humana 8' Tremolo* |
Großuntersatz 64' [4]
Untersatz* 32' [4] Prinzipalbass* 16' Subbass* 16' Dolcebass* 16'[5] Oktavbass* 8' Cello 8' Gedacktbass* 8' Quintbass 51/3' Oktavbass 4' Großterz 31/5' Posaune* 16' Trompete* 8' Oboe 2'[5] |
Chororgel (geplant)[6]
| Manual | Pedal[7] |
| Liebl. Gedeckt 16'
Soloflöte 8' Bordun 8' Schalmey 8'[8] Harmonika 8' Quintflöte Prinzipal 4' Flute d'amour 4' Gambe 4' Octave 2' Cornettin 4f Harm. aetherea 3f Harmonie- Krummhorn 8' Glockenspiel[9] |
Gedacktbass 16'
Violonbass 8' Bassflöte 8' Zartbass 8' Quintbass 51/3' Oktavbass 4' Basstrompete 8' |
- Anmerkungen
- ↑ 25 Register im 1. Bauabschnitt
- ↑ Die Werke sind den Manualen frei zuschaltbar
- ↑ Im Juli 2025 spielbare Register mit (*) gekennzeichnet
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Extension bzw. akustische Schaltung
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Aus der Schuster-Orgel Grünhain (1912)
- ↑ Vom fahrbaren Spieltisch spielbar (Manual frei wählbar)
- ↑ Alle Register Transmissionen aus dem Manual
- ↑ labial
- ↑ 61 Töne
Bibliographie
| Quellen/Sichtungen: | Beschreibung im Programm der Internationalen Tagung 2025 der GdO |
| Weblinks: | Webseite der Nicolaikirche |