Machern/Püchau, Peterskirche, Silbermann-Orgel (nicht erhalten)

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Püchau, Peterskirche, 2011
Orgelbauer: Silbermann, Gottfried
Baujahr: 1729
Geschichte der Orgel: „Am 23. Dezember 1727 schlossen Heinrich von Bünau (kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat, Kreishauptmann und Steuereinnehmer des Leipziger Kreises und Gerichtsherr zu Püchau) und Silbermann den Bauvertrag. Außer dem vereinbarten Preis von 600 Talern bewilligte Bünaus Frau zusätzlich 200 Taler aus Ihrem Privatvermögen. Die für den Johannistag 1729 vorgesehene Fertigstellung verzögerte sich, so daß die Abnahme erst am 15. Oktober dieses Jahres stattfand“ (Greß)

Universitätsmusikdirektor und Nicolaiorganist Johann Gottlieb Görner übernahm die Prüfung und die Abnahme der Orgel.

1921 bemühte sich die Kirchgemeinde um einen Orgelneubau. Schlechter Erhaltungszustand und starker Holzwurmbefall waren die Gründe. Ein Verkauf der Silbermann-Orgel wurde angestrebt, kam aber nicht zustande.

Das Instrument wurde 1922 abgebaut. Einige Tasten der originalen Manualklaviatur befinden ich im Gottfried Silbermann Museum in Frauenstein.

Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden bauten eine neue Orgel in die Kirche. Am 25. Februar 1923 wurde diese Orgel geweiht.

Umbauten: 1852 Nicolaus Schrickel aus Eilenburg reparierte die Orgel und setzte das Register Violon 8‘ im Pedal hinzu.

1868-1869 Conrad Geissler aus Eilenburg setzte die Orgel in den Kirchenneubau um.

Gehäuse: Der Wurzener Kunstmaler Gottfried Rämpe bemalte und vergoldete die Orgel.
Stimmtonhöhe: Chorton (a1: 460-465 Hz.)
Temperatur (Stimmung): Vermutlich modifiziert mitteltönig.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 20
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: NEBENREGISTER

Tremulant

Schiebekoppel II/I

Kalkantenklingel



Disposition der Silbermann-Orgel in der Peterskirche Püchau nach Greß

HAUPTWERK, I. MANUAL C, D-c³ „In andern Claviern“ (Hinterwerk) C, D-c³ PEDAL C, D-c1
Principal 8. Fuß

Qvintadena 8. Fuß

Rohr Flaute 8. Fuß

Octava 4. Fuß

Spitz Flaute 4. Fuß

Qvinta 3. Fuß

Octava 2 Fuß

Cornett 3. fach durch halbe Clavier (ab c1)

Mixtur 3. Fach

Gedackt 8. Fuß

Rohr Flaute 4. Fuß

Nassat 3. Fuß

Octava 2. Fuß

Gemßhorn 2. Fuß

Qvinta 1 ½ Fuß

Sufflaute 1. Fuß

Sexta qvintaltra ( 4/5‘, ab c1 1 3/5‘; nach dem Kontrakt im Hauptwerk vorgesehen)

Zimbel 2. Fach

Subbass 16. Fuß

Posaunen Bass 16. Fuß



Bibliographie

Anmerkungen: WINDVERSORGUNG

Drei Keilbälge mit einer Falte.

Literatur: Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik,1980, S. 231 (Püchau, Peterskirche, Silbermann-Orgel 1729).

Flade, Ernst: Gottfried Silbermann. Leipzig, VEB Deutsche Musikaliendruckerei, S. 121-122 (Püchau, Peterskirche, Silbermann-Orgel 1729).

Grebenstein, Georg: Die ehemalige Silbermannorgel in der Kirche zu Püchau. In: Der Rundblick; 33 (1986), 1, Seite 52-53.

Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel in Püchau, Peterskirche, 1729. SLUB Dresden, Manuskript.

Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden, Michael Sandstein Verlag 2000, S.149 (Püchau, Peterskirche, Silbermann-Orgel 1729).

Grebenstein, Georg: Die ehemalige Silbermannorgel in der Kirche zu Püchau. In: Der Rundblick; 33(1986), 1, Seite 52-53.

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.370.

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Leipzig, VEB Deutscher Verlag für Musik 1982, 1. Auflage, S. 230-233 (Püchau, Peterskirche, Silbermann-Orgel 1729).

Müller, Werner: Gottfried Silbermann, 1683-1753. Beiträge zum Leben und Wirken des sächsischen Orgelbauers. Frauenstein (Erzgebirge). Herausgegeben vom Gottfried Silbermann Museum. H& F Verlag Scheibenberg, 1999. S.10 u.42.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Bd.2, S.132-133

Weblinks: Wikipedia, Gottfried Silbermann