München/Schwabing, St. Sylvester

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Späth-Orgel in St. Sylvester München-Schwabing
München-Schwabing, St. Sylvester, Späth-Orgel (6).jpg
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München-Schwabing, St. Sylvester, Späth-Orgel (3).jpg
Orgelbauer: Gebr. Späth Orgelbau
Baujahr: 1980
Geschichte der Orgel: Nach der Jahrhundertwende führte das stetige Bevölkerungswachstum bald zur Planung von Tochterpfarreien in Schwabing. 1920 wurde an der alten Ursulakirche eine Kuratie errichtet, 1921 erfolgte dann die Errichtung einer neuen Stadtpfarrei unter dem Patrozinium des heiligen Sylvester. Um die Kirche zu erweitern, entstand 1925–1926 an der Nordseite der alten Dorfkirche ein achteckiger Neubau nach Entwurf von Hermann Buchert in einem modifizierten Neobarock. Dieser enthielt 1929 eine Orgel von Magnus Schmid.

1933 kaufte die Pfarrei St. Sylvester zusätzlich die alte Orgel der katholischen Stadtpfarrkirche St. Justina in Bad Wörishofen, welche aufgrund der dortigen Kirchenerweiterung veräußert wurde. Es handelt sich dabei um eine 1887 erbaute Orgel der Firma Hindelang mit 13 Register auf zwei Manualen und Pedal. Ein Manualwerk sowie das Pedalwerk wurden auf die Empore der alten Dorfkirche aufgestellt und als Fernwerk an die bestehende Magnus-Schmid-Orgel (1921) angeschlossen. Dieses Teilwerk erhielt 1995 ein neues Obergehäuse mit dem bisherigen Gitter-Prospekt mit Blindpfeifen. Der Bestand des anderen Manualwerkes der Hindelang-Orgel wurde vermutlich direkt in die damalige Hauptorgel integriert.

In 1960er oder 70er Jahren fand ein Umbau der Orgelanlage durch die Firma Stöberl statt. Zwei Register aus der Hauptorgel (Nachthorn 4' und Offenbass 8') wurden in das Fernwerk auf Zusatzladen eingebaut und ihrerseits in der Hauptorgel durch die neuen Register Rohrflöte 4' und Nachthorn 2' ersetzt. Vermutlich erhielt das Fernwerk in diesem Zuge auch einen eigenen gebrauchten einmanualigen Maerz-Spieltisch. Die Anlage verfügte zu diesem Zeitpunkt über insgesamt 37 Register auf drei Manualen.

1980 wurde die heutige Hauptorgel durch die Gebr. Späth Orgelbau mit mechanischer Spieltraktur errichtet, wobei einige Register wiederverwendet wurden. Das Fernwerk wurde zunächst nicht wieder an den Hauptspieltisch angeschlossen, sondern verblieb als eigenständiges Instrument für Werktagsgottesdienste im alten Kirchenschiff.

2016 fand eine Renovierung, inklusive Umdisponierung durch Münchner Orgelbau Führer statt. Die Späth-Orgel erhielt einen neuen Spieltisch und das Fernwerk wurde wieder angeschlossen. Außerdem wurde der 11/3'-Chor des Choralbass 2f sowie einige Mixturchöre stillgelegt.

2021 fand eine Umdisponierung der Hauptorgel durch Orgelbau Kaps statt: Im Schwellwerk wurde die Schweizerpfeife 2' zur Traversflöte 4' aufgerückt sowie die Sesquialter 2f in ihre Einzelchöre aufgespalten. Die aus der Sesquialter gewonnene Terz 13/5' wanderte ins Hauptwerk auf den Platz der Waldflöte 2', welche dafür ins Schwellwerk wechselte.

2025 fand ein Umbau des Fernwerkes durch Orgelbau Kaps statt. Das nicht originale Obergehäuse von 1933 wurde durch einen Generalschweller ersetzt. Des Weiteren wurden die beiden Zusatzladen von Stöberl wieder entfernt und stattdessen ein historischer Principal 8' eingebaut, der sowohl im Manual als auch im Pedal spielbar ist.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 37 (38)
Manuale: 2 C-a3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P, FW/I, FW/II, FW/P, FW-Ped/I, FW-Ped/II, FW-Ped/P

Suboktavkoppeln: II/I, II/II, FW/I, FW/II

Superoktavkoppel: II/P


Spielhilfen: Setzeranlage


Neuer Spieltisch (seit 2016)


Aktuelle Disposition (Stand 2025)

I Hauptwerk II Schwellwerk Fernwerk[1] Pedal
Bordun 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Koppelflöte 4'

Gemsnasard 22/3'

Superoktave 2'

Terz 13/5'

Mixtur 5-6f 11/3'

Trompete 8'

Tremulant

Holzgedackt 8'

Spitzgamba 8' [2]

Schwebung 8'

Prinzipal 4'

Traversflöte 4' [3]

Nasat 22/3'

Waldflöte 2'

Spitzquinte 11/3'

Scharff 5f 1'

Basson 16'

Französische Oboe 8'

Tremulant

Bordun 16' [4]

Principal 8' [5]

Tibia 8'

Dulciana 8'

Fugara 4'

Mixtur 2'


Fernpedal

Subbaß 16'

Principal 8' [6]

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gemsbaß 8' [2]

Choralbaß 4'[7]

Nachthorn 2'

Pedalmixtur 4f 22/3'

Posaune 16'

Trompete 8'

Tremulant


Anmerkungen:

  1. Auf der Empore im alten Kirchenschiff, keine eigene Klaviatur am Hauptspieltisch sondern als floating division frei zuschaltbar. Ab 2025 schwellbar.
  2. 2,0 2,1 C-A gedeckt eigenständig (bauform einer Quintade), ab B offen.
  3. C-es0 aus der Rohrflöte 4', ab f0 aus der aufgerückten Schweizerpfeife 2'.
  4. Ab c0
  5. 2025 neu, historisches Pfeifenmaterial.
  6. Transmision aus dem Manualwerk.
  7. ursprünglich 2fach: 4'+11/3'
Fernwerk im alten Kirchenschiff mit dem Prospekt von 1933-2025

Disposition 2016-2021

I Hauptwerk II Schwellwerk Fernwerk[1] Pedal
Bordun 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Koppelflöte 4'

Gemsnasard 22/3'

Superoktave 2'

Waldflöte 2'

Mixtur 5-6f 11/3'

Trompete 8'

Tremulant

Holzgedackt 8'

Spitzgamba 8'

Schwebung 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Schweizerpfeife 2'

Sesquialtera 2f 22/3'

Spitzquinte 11/3'

Scharff 5f 1'

Basson 16'

Französische Oboe 8'

Tremulant

Bordun 16' [2]

Tibia 8'

Dulciana 8'

Fugara 4'

Nachthorn 4' [3]

Mixtur 2'


Fernpedal

Subbaß 16'

Offenbaß 8' [3]

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gemsbaß 8'

Choralbaß 2f 4'

Nachthorn 2'

Pedalmixtur 4f 22/3'

Posaune 16'

Trompete 8'

Tremulant


Anmerkungen:

  1. Maerz-Orgel im alten Kirchenschiff, keine eigene Klaviatur sondern als floating division frei zuschaltbar.
  2. Ab c0
  3. 3,0 3,1 Ursprünglich aus der damaligen Hauptorgel von Schmid. In den 1960er/70ern durch Stöberl in die Fernorgel auf eine Zusatzlade eingebaut.


Ursprüngliche Disposition der Späth-Orgel (1980)[1]

II Hauptwerk III Schwellwerk Pedal
Bordun 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Koppelflöte 4'

Gemsnasard 22/3'

Superoktave 2'

Waldflöte 2'

Mixtur 5-6f 11/3'

Trompete 8'

Tremulant

Holzgedackt 8'

Spitzgamba 8'

Schwebung 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Schweizerpfeife 2'

Sesquialtera 2f 22/3'

Spitzquinte 11/3'

Scharff 5f 1'

Basson 16'

Französische Oboe 8'

Tremulant

Prinzipal 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gemsbaß 8'

Choralbaß 2f 4' + 11/3'

Nachthorn 2'

Pedalmixtur 4f 22/3'

Posaune 16'

Trompete 8'

Tremulant


Anmerkung:

  1. Das I. Manual war ein Koppelmanual.


Hauptorgel:


Fernwerk:



Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Eigene Sichtung - November 2025

Sichtung durch Matthias Bruckmann - März 2017

Freundliche Mitteilung durch Kirchenmusiker Andreas Behrendt

Weblinks: Webseite der Kirchengemeinde