Linz am Rhein, St. Martin

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Blick zur Stockhausen-Orgel im gegenüberliegenden Triforium
Detail des Spieltisches
Linz am Rhein, Stockhausen-Orgel, Spieltisch (5).jpg
Firmenschild
Orgelbauer: Johann Stockhausen jun. (Linz am Rhein)
Baujahr: 1929
Geschichte der Orgel: Die Stockhausen-Orgel wurde 1929 unter Verwendung von Pfeifenwerk der beiden Vorgängerorgeln (Johann Stockhausen 1879, Johann Michael Stumm 1730) errichtet. Ca. 60 % des Pfeifenwerkes des I. Manuals stammen noch aus der ursprünglichen Stumm-Orgel. Sie befindet sich auf dem südlichen Triforium der spätromanischen Kirche und besitzt einen einfachen Zink-Prospekt im Triforiumsbogen zum Kirchenschiff, sowie einen Freipfeifenprospekt zum Triforium hin. Der Spieltisch befand sich ursprünglich auf der Westempore.

Nach dem Neubau der Pfarrkirche St. Marien im Stil des Brutalismus 1967 in unmittelbarer Nachbarschaft wurde die alte Kirche St. Martin zwischenzeitlich überwiegend als Museum und nur sporadisch für Hochzeiten und Taufen genutzt. Die Stockhausen-Orgel wurde im Zuge dessen Ende der 60er Jahre abgebaut, auf dem Dachboden eingelagert und ist seit dieser Zeit nicht mehr spielbar. Ein Wiederaufbau am originalen Platz auf dem südlichen Triforium neben der Empore fand in den 1990er Jahren statt, jedoch wurde zum damaligen Zeitpunkt von einer Restaurierung abgesehen. Der Zustand der Unspielbarkeit besteht weiterhin.

Seit der Profanierung der Marienkirche im November 2020 wurde St. Martin wieder zur Hauptpfarrkirche der Stadt. Zur musikalischen Begleitung der Gottesdienste wird derzeit eine Digitalorgel der Marke Johannus als Ersatz für eine Ahlborn-Digitalorgel aus dem Jahr 2003 genutzt. Es gibt Bestrebungen aufgrund der nun wiederhergestellten Nutzung der Kirche die Stockhausen-Orgel, die eine der wenigen original erhaltenen Instrumente dieses Erbauers ist, zu restaurieren.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 29 (30)
Manuale: 2 C-g3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln:

Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P

Suboktavkoppel: II/I

Superoktavkoppel: II/I


Spielhilfen: 1 freie Kombination, 1 freie automatisch umschaltende Pianopedalkombination, 6 feste Kombinationen, Crescendowalze, Walze Ab, Zungen Ab, Mixturen Ab, Oktavkoppeln Ab, Handregister Ab, Tritt Normalkoppeln an, Tritt Oktavkoppeln an,



Disposition

I. Manual II. Manual [1] Pedal
Bourdon 16'

Principal 8'

Fernflöte 8'

Gedeckt 8'

Gamba 8'

Dulciana 8'

Oktave 4'

Gedecktflöte 4'

Quinte 22/3' [2]

Mixtur 22/3'

Trompete 8'

Singend Principal 8'

Konzertflöte 8'

Lieblich Gedeckt 8'

Quintatön 8'

Salicional 8'

Aeoline 8'

Vox coelestis 8'

Fugara 4'

Spitzflöte 4'

Dolce 4'

Piccolo 2'

Cornett 4'

Oboe 8'

Tremolo

Contrabass 16'

Subbass 16'

Zartbass 16' [3]

Oktavbass 8'

Cello 8'

Posaune 16'


Anmerkungen:

  1. Schwellbar.
  2. Möglicherweise eine Art Vorabzug aus der Mixtur 22/3'.
  3. Vermutlich Windabschwächung aus dem Subbass 16'.




Stockhausen-Orgel 1879-1929

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Stockhausen sen. (Linz am Rhein)
Baujahr: 1879
Geschichte der Orgel: Die alte Stockhausen-Orgel war auf der Westempore der Kirche aufgestellt und wurde 1929 durch die heutige Stockhausen-Orgel im Triforium ersetzt. Sie enthielt erhebliches Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel von Stumm. Des weiteren wurden auch die Manualwindladen von Stumm wiederverwendet und auf den Tonumfang von C-f3 erweitert. Die Pedallade wurde neu angefertigt.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 23
Manuale: 2 C-f3
Pedal: 1 C-c1



Disposition[1]

Hauptwerk Positiv Pedal
Bordon 16' [2]

Principal 8' [3]

Hohlpfeif 8' [2]

Gamba 8' [3]

Octav 4' [2]

Quinte 3' [2]

Octav 2' [2]

Mixtur 11/2' [3]

Cornett 4f 4' [4][5]

Trompet 8' B/D [5]

Hohlpfeif 8' B/D [2]

Flaut travers 8' [6][5]

Fernflöte 8' D [7][2]

Salicet 8' [8][5]

Octav 4' [5]

Subbaß 16' [2]

Octavbaß 8' [2]

Quintflöte 6' [5]

Octav 4' [5]

Posaune 16' [5]

Clairon 4' [5]


Anmerkungen:

  1. Die Manualzuteilung ist leider nicht abschließend klar. In der Tradition Stumms sowie Ludwig Hünds, welcher noch an der Planung der Stockhausen-Orgel beteiligt war, wäre es durchaus möglich, dass das Hauptwerk dem II. und das Positiv dem I. Manual zugeordnet war.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Vollständig altes Pfeifenmaterial von Stumm (1730).
  3. 3,0 3,1 3,2 Teilweise altes Pfeifenmaterial von Stumm (1730).
  4. Ab g0.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 Vollständig neues Pfeifenmaterial von Stockhausen (1879).
  6. Ab g0, überblasend ab c1.
  7. Ab c1, Pfeifenmaterial der ehemaligen Gamba 8' aus dem Positiv der Stumm-Orgel.
  8. C-H gedeckt aus Holz, ab c0 offen aus Metall.


Stumm-Orgel 1730-1870

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Johann Michael Stumm (Rhaunen-Sulzbach)
Baujahr: 1730
Geschichte der Orgel: Die Stumm-Orgel wurde 1879 durch einen technischen Neubau von Johann Stockhausen ersetzt. Dabei wurde erhebliches Pfeifenmaterial sowie die Manualwindladen wiederverwendet.
Umbauten: 1837 umfangreiche Reparatur durch Engelbert Maaß (Köln).
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 19
Manuale: 2 C, D-c3
Pedal: 1 C, D-c0





Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Angaben zur Stockhausen-Orgel von 1929: Fotos und Sichtung durch Andreas Stieger - Dezember 2024
Literatur: Franz-Josef Vogt: Der Orgelbauer Johann Stockhausen sen. (1843-1917), Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte, Nr. 48 (1984)
Weblinks: Webseite der Kirchengemeinde