Leipzig, Peterskirche (Hauptorgel)
Adresse: Schletterstr. 5, 04107 Leipzig, Sachsen, Deutschland
Gebäude: Evangelische Peterskirche (erbaut 1882-1885)
Weitere Orgeln: Hauptorgel (nicht vorhanden); Jahn-Orgel im Chorraum; Truhenpositiv in der Taufkapelle
| Orgelbauer: | Sauer, Wilhelm, Frankfurt (Oder), „Königlich Preussischer Hoforgelbauer“, op.448 |
| Baujahr: | 1885 |
| Geschichte der Orgel: | Einer der ältesten deutschen Siedlungskerne im Bereich der Stadt Leipzig war der vicus St. Petri im 10. Jahrhundert. Im Zentrum dieser Siedlung stand die erste Peterskirche, die von Markgraf Konrad dem Großen erbaut worden sein soll.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1213: Markgraf Dietrich der Bedrängte wies die capella beati Petri dem neu gegründeten Augustinerkloster zu. Bis zum Jahr 1507 wurde sie als Messkapelle genutzt. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahr 1213: Markgraf Dietrich der Bedrängte wies die capella beati Petri dem neu gegründeten Augustinerkloster zu. Bis zum Jahr 1507 wurde sie rege als Messkapelle genutzt. Nach Einführung der Reformation in Leipzig im Jahr 1539 wurden die stillen Messen abgeschafft. Die Alte Peterskirche verlor an Bedeutung und wurde in der Folgezeit 150 Jahre als Kalkscheune und Kaserne genutzt. Seit 1710 wurde die alte Peterskirche wieder kirchlich genutzt. Die Gebrüder Trampeli bauten von 1797-1799 in diese Kirche eine neue Orgel. St. Petri erhob man 1876 zu einer Parochialkirche mit eigenem Gemeindegebiet. Für die größere Anzahl Gläubiger wurde die Petersgemeinde zu klein. 1882-1885 erfolgte ein Neubau an anderer Stelle im Stil der Neugotik nach Plänen von August Hartel und Constantin Lipsius. Die neue Orgel erbaute Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) mit 60 Registern auf 3 Manualen und Pedal war damals nicht nur eine der größten Orgeln Leipzigs, sondern auch eines der modernsten Instrumente seiner Zeit. Ihr begeisternder dunkler, voller Klang machte die Peterskirche zu einem Zentrum der Kirchenmusik. Diese Orgel wurde 1943 durch Kriegseinwirkungen beschädigt und ist seitdem unspielbar. Weitere Schäden entstanden durch Witterungseinfluss und in der Nachkriegszeit durch Vandalismus (Pfeifenwerk wurde gestohlen bzw. beschädigt). Reparaturarbeiten in den Fünfziger-Jahren durch Kräfte der Gemeinde wurden nicht fortgesetzt. Der Prospekt ist erhalten. Ein Neubau im Stil Cavaillé-Colls hinter dem Sauer-Prospekt wird angestrebt. |
| Spieltraktur: | mechanisch mit Barkermaschinen für alle Manuale und Pedal |
| Registertraktur: | pneumatisch |
| Registeranzahl: | 60 |
| Manuale: | 3, C-f³ |
| Pedal: | C-f1 |
Disposition
| I.MANUAL | II.MANUAL | III.MANUAL | PEDAL |
| Principal 16’
Bordun 16’ Principal 8’ Flûte harmonique 8’ Gedackt 8’ Viola di gamba 8’ Gemshorn 8’ Nasard 5 1/3’ Octave 4’ Rohrflöte 4’ Gemshorn 4’ Quinte 2 2/3’ Octave 2’ Cornett 2–5fach 2’ Mixtur 3fach 2’ Scharf 5fach 2’ Bombarde 16’ Trompete 8’ |
Gedackt 16’
Salicional 16’ Principal 8’ Traversflöte 8’ Rohrflöte 8’ Harmonika 8’ Quintatön 8’ Octave 4’ Flauto dolce 4’ Quinte 2 2/3’ Octave 2’ Cornett 3fach 4’ Mixtur 4fach 2’ Clarinette 8’ [1] |
Lieblich Gedackt 16’
Gamba 16’ Principal 8’ Concertflöte 8’ Gedackt 8’ Aeoline 8’ Voix céleste 8’ Traversflöte 4’ Fugara 4’ Quinte 2 2/3’ Flautino 2’ Vox humana 8’ |
Majorbass 32’
Principalbass 16’ Subbass 16’ Lieblich Gedackt 16’ Violonbass 16’ Gross-Nasard 10 2/3’ Principalbass 8’ Bassflöte 8’ Cello 8’ Dulciana 8’ Quintade 8’ Octave 4’ Posaune 16’ Fagott 16’ [2] Trompete 8’ Clairon 4’ |
Bibliographie
| Anmerkungen: | Geplant ist eine Orgel in französisch-romantischer Stilistik nach Cavaillé-Coll, siehe cavaille-coll-orgel.de, bauverein-peterskirche-leipzig.de |
| Literatur: | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA
Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.328 Wilhelm Sauer, Orgelbauanstalt Frankfort (Oder), 1886 Leipzig, St. Petri, III/60; S.399 Gebrüder Trampeli, 1797-1799 Leipzig, St. Petri, II. . Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.232. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.143 siehe Oehme Bd.1, S.232; Orgel im 2.Weltkrieg zerstört. Winfried Schrammek: Die Peterskirche in Leipzig. Sax-Verlag, Beucha 1996 Informationen zur Orgel von Frank-Harald Greß 2025. |
| Weblinks: | Wikipedia, Leipzig, Peterskirche |