Korbach, St. Kilian

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Kuhn-Orgel
Korbach St. Kilian Prospektdetails.jpg
Korbach St. Kilian Tastatur.jpg
Orgelbauer: Kuhn Orgelbau AG, Männedorf
Baujahr: 2011
Geschichte der Orgel: Die Kirche hat eine umfangreiche Orgelgeschichte. Es gab verschiedene Vorgängerinstrumente des heutigen Instrumnents, wobei über eine Internetrecherche noch nicht festgestellt werden konnte, ob die Orgelgeschichte der Kirche bereits vollständig aufgearbeitet wurde (z. B. für eine Festschrift o.ä.). Folgende Instrumente lassen sich auf diesem Wege bislang nachweisen:

1716 - 1719: Neubau durch den renommierten, regional ansässigen Orgelbauer Daniel Mütze, Lichtenfels-Sachsenberg.

vor 1844: Neubau einer Orgel mit 32 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Da diese Orgel in der Werkliste auf Wikipedia dem Inhaber Ernst Siegfried Hesse zugeordnet ist, der die Werkstatt seines Vaters 1829 übernahm, wird diese Orgel also zwischen 1829 und 1844 entstanden sein. Das Jahr 1844 ist auch in der Datenbank Weisel genannt, es ist daher davon auszugehen, dass es Unterlagen gibt, die Arbeiten Hesses in der Kirche in diesem Jahr belegen. Allerdings ist die Orgel in der Datenbank Weisel der Werkstatt "Hesse/Lunzenau" zugeordnet, was nicht sein kann, da der dort ansässige Orgelbauer Johann Andreas Hesse bereits 1835 verstarb.

1872/1873: Es ist ein Reparaturanschlag des Orgelbauers Eduard Vogt, Korbach, überliefert.[1]

18. Juli 1896: Kostenvoranschlag des Orgelbauers Eduard Vogt, Korbach, für die "Versetzung der Orgel om der Kilianskirche auf die Nordseite", dabei wird auch die dabei hergestellte Disposition aufgeführt, in der eine Reihe von Registern als "neu" aufgeführt werden. (Die Disposition wird hier als Fließtext wiedergegeben, muss noch in eine tabellarische Darstellung übertragen werden: I. Manual: Bordun 16' (ab c°), Principal 8', Viol de Gambe 8', Gedackt 8', Octave 4', Spitzflöte 4', Octave 2', Sesquialter, Mixtur IV, Trompete 8', II. Manual: Hohlflöte 8', Flaut Traverse 8' (ab c°), Salicional 8', Rohrflöte 4', Flaute 4', Dolze 4', Flageolet 2', Scharff III, Pedal: Violon 16', Subbaß 16', Principal 8', Violone 8', Octave 4', Posaune 16'. Bei der Übertragung in die Tabellenform sollten die entsprechenden Kennzeichnungen des Bestandes aus der Quelle dargestellt werden.)[2]

Ein im Hessischen Musikarchiv unter dem Datum 17. März 1907 archiviertes Blatt eines Kostenvoranschlag für die Erneuerung einzelner Pfeifen ist dem falschen Datum zugeordnet. Das Datum ist eindeutig als "17.08." zu erkennen, dann findet sich auf dem Durschschlag eines Maschinenschriftblattes eine gößerer Lücke, dann folgt eine einzelne "7". Daher könnte auch auf dem Originalen Blatt die Jahreszahl mit "191" eingedruckt gewesen sein, sodass das Jahr auch "1917" sein könnte.[3] Das würde mit dem folgenden Vertrag vom

17. August 1917 übereinstimmen: Vertrag mit der in Korbach ansässigen Orgelbauwerkstatt Eduard Vogt (unterzeichnet vom damaligen Inhaber Richard Vogt, einem der Söhne des kurz zuvor verstorbenen Eduard) über den "Ersatzeinbau der Prospektpfeifen" für 2.794 Mark.[4] Unter dem vorhergehenden Dokument, das jedoch wahrscheinlich im Hessischen Musikarchiv unter dem falschen Datum 17. März 1907 zugeordnet ist, findet sich eine Aufstellung über die 68 Pfeifen aus den Registern Prinzipal 8', Geigenprpl 8', Prinzipalbass 16' und 14 stumme Pfeifen, die mit einem Preis von 2.794 Mark schließt. Daher sollte die Zugehörigkeit des Dokuments zu diesem Vertrag aus dem Jahr 1917 eindeutig sein.

1957: Eine neue dreimanualige Orgel mit 34 Registern wird von der Werkstatt Conrad Euler, Hofgeismar, errichtet. Diese Orgel wurde 2009 abgebaut.

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: elektrisch
Registeranzahl: 34
Manuale: 3, C-a3
Pedal: C-g1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln II-I, III-I, III-I sub, III-II, I-P, II-P, III-P, III-P super; Setzeranlage mit 14 x 1000 Kombinationen



Disposition

I Hauptwerk II Solo III Schwellwerk Pedal
Bourdon 16'

Principal 8'

Bourdon 8'

Gambe 8'

Octave 4'

Quinte 2 2/3'

Superoctave 2'

Mixtur 5f. 2'

Fagott 8'

Concertflöte 8'

Prästant 4'

Rohrflöte 4'

Cornet 2f. 2 2/3'

Flageolet 2'

Scharf 3-4f. 1 1/3'

Trompete 8'

Clairon 4'

Tremulant

Salicet 16'

Flûte harmonique 8'

Viola da Gamba 8'

Voix céleste 8'

Fugara 4'

Flûte octaviante 4'

Flautino 2'

Plein-jeu 4f. 2 2/3'

Basson 16'

Trompette harm. 8'

Hautbois 8'

Tremulant

Principalbass 16'

Subbass 16'

Salicetbass 16'

Quintbass 10 2/3'

Octavbass 8'

Violoncello 8'

Octave 4'

Posaune 16'


Anmerkungen
  1. Im Hessischen Musikarchiv archiviert, abgerufen am 13. April 2024.
  2. Im Hessischen Musikarchiv archiviert, abgerufen am 13. April 2024.
  3. Im Hessischen Musikarchiv archiviert, abgerufen am 13. April 2024.
  4. Vertrag im Hessischen Musikarchiv hinterlegt, abergerufen am 13. April 2024.


Euler-Orgel 1957-2009

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Conrad Euler Orgelbau, Hofgeismar
Baujahr: 1957
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: elektropneumatisch
Registertraktur: elektropneumatisch
Registeranzahl: 34
Manuale: 3 C-g3
Pedal: 1 C-f1
Spielhilfen, Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, 2 freie Kombinationen, Tutti, Zungeneinzelabsteller



Disposition

I Hauptwerk II Rückpositiv III Schwellpositiv Pedalwerk
Gedacktpommer 16'

Prinzipal 8'

Spitzflöte 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 22/3'

Waldflöte 2'

Mixtur 4-6f 2'

Trompete 8'

Metallgedackt 8'

Quintade 8'

Prinzipal 4'

Nachthorn 4'

Spitzflöte 2'

Sifflöte 1'

Terzian 2f 13/5'

Scharff 4f 1'

Regal 8'

Tremulant

Rohrflöte 8'

Harfpfeife 8'

Gemshorn 4'

Holzflöte 4'

Prinzipal 2'

Quinte 11/3'

Zimbel 3f 2/3'

Rankett 16'

Rohrschalmei 8'

Tremulant

Violon 16'

Subbass 16'

Oktavbass 8'

Prinzipalbass 4'

Nachthorn 2'

Rauschpfeife 4f 22/3'

Posaune 16'

Schalmei 4'


Hesse/Vogt-Orgel 1844 bzw. 1896 (Umsetzung auf die Nordseite)-1957

Orgelbeschreibung

Vorgängerorgel (1938) an der östlichen Wand des Nordschiffes
Orgelbauer: Ernst Siegfried Hesse, Dachwig, Thüringen
Baujahr: 1844
Umbauten: 1896 wurde diese Orgel durch Eduard Vogt, Korbach, auf die "Nordseite" der Kirche versetzt und dabei auch verändert. In der Aufstellung der Disposition von Vogt selbst sind nur 22 Register genannt, daher muss die Angabe der Anzahl mit 32 auf Wikipedia in der Werkliste von Hesse hinterfragt werden. Es ist kaum anzunehmen, dass Vogt 1896 eine Verkleinerung um 10 Register vornahm!
Windladen: wahrscheinlich Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 32 bzw. 22
Manuale: 2
Pedal: 1
Spielhilfen, Koppeln: nicht bekannt



Disposition

I. Manual II. Manual Pedalwerk
Disposition 1896 siehe

Fließtext Orgelgeschichte




Bibliographie

Weblinks: Orgelbau Kuhn AG