Kirchlinteln, St. Petri

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Ott-Orgel mit teilweise historischen Prospektpfeifen in Kirchlinteln
Kirchlinteln, St.-Petri-Kirche, Orgel (1).jpg
Kirchlinteln, St.-Petri-Kirche, Orgel (12).jpg
Kirchlinteln, St.-Petri-Kirche, Orgel (3).jpg
Orgelbauer: Paul Ott, Göttingen
Baujahr: 1963
Geschichte der Orgel: Das hier aufgestellte Orgelgehäuse ist das ehemalige Rückpositiv der Orgel der Kirche St. Nicolai zu Stade. Diese Orgel wurde ursprünglich 1587/90 durch Hans Scherer der Ältere und Antonius Wilde erbaut. Sie erhielt dort 1668/69 durch Berendt Huß neue Windladen, wurde 1677 durch Arp Schnitger repariert und 1709 durch Otto Dietrich Richborn renoviert.

1835 wurden das Hauptwerk und das Brustwerk dieses Instruments durch Peter Tappe in Himmelpforten aufgestellt. Das Rückpositiv verbrachte Peter Tappe dabei nach Kirchlinteln, wo Gehäuse und Prospektpfeifen erhalten sind. In Himmelpforten bestehen nach Seggermann/Weidenbach noch insgesamt 15 Register, die ganz oder teilweise alte Pfeifen enthalten, nach nomine.net sind noch 10 Register überwiegend alt. In Kirchlinteln baute Peter Tappe die Orgel bei der Aufstellung 1835 um.

Auf nomine.net sind bei der Beschreibung der Himmelpfortener Orgel ausführliche Darstellungen der Geschichte des Stader Instruments zu finden.

In Kirchlinteln erfolgte nach der Aufstellung 1835 bereits 1871 ein Neubau durch Johann Hinrich Röver, Stade, mit II/13. Diese Orgel wurde 1963 durch das heute vorhandene Instrument von Paul Ott ersetzt, an dessen Planung der Orgelrevisor Alfred Hoppe beteiligt war. Die Disposition soll nach den Informationen auf der Website der Kirchengemeinde an Scherer "angelehnt" sein.

1992 - Martin Haspelmath, Walsrode, rekonstruiert den Diskantprinzipal

11/2017–03/2018 - Restaurierung und Neuintonation durch Jörg Bente, Suthfeld-Helsinghausen

Gehäuse: Hans Scherer der Ältere und Antonius Wilde, 1587–1590
Stimmtonhöhe: a1= 440 Hz
Temperatur (Stimmung): Werckmeister III modifiziert
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 171/2 Register
Manuale: 2 Manuale, C–f3
Pedal: C–f1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: Manualkoppel

Zimbelstern



Disposition seit 1992

I Hauptwerk II Nebenwerk Pedalwerk
Principal 8' Diskant[1]

Hohlflöte 8' [2]

Principal 4' [3]

Nasat 3'

Octave 2'

Mixtur 3f

Gedact 8' [4]

Rohrflöte 4'

Waldflöte 2'

Sesquialtera 2f

Scharff 2f

Regal 8'

Subbass 16' [4]

Principal 8'

Oktave 4'

Rauschpfeife 3f

Dulcian 16'

Trompete 8' [5]


Anmerkungen
  1. 1992 aus den historischen Prospektpfeifen von Scherer und Schnitger rekonstruiert
  2. Metall, ab Mittellage als Rohrflöte
  3. Hans Scherer der Ältere 1587, Prospekt, foliiert
  4. 4,0 4,1 Holz
  5. C-E Holzbecher, ab F Metallbecher



Bibliographie

Literatur: Broschüre zur Restaurierung 2018, 12 Seiten, erhältlich im Gemeindebüro

Seggermann/Weidenbach, Denkmalorgeln zwischen Elbe und Weser, S. 68

Weblinks: Website der Kirchengemeinde

Die Orgel auf der Website der Kirchengemeinde

Beschreibung bei Orgelbau Bente

Eintrag bei orgbase.nl

Zeitungsartikel zur Restaurierung: Kleine Orgel, großer Aufwand

Zeitungsartikel zur Wiedereinweihung: Die Auferstehung einer Orgel