Kassel, Bergpark Wilhelmshöhe, Wasserorgel, Kopie

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Wasserorgel-Kopie
Wasserorgel-Kopie,Grotte
Orgelbauer: Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, op.1167
Baujahr: 2017
Geschichte der Orgel: 2017 wurde eine modifizierte Kopie des historischen Wasserorgelwerkes angefertigt. Die Orgel aus Eichen-, Pappel-, Ahorn und Weißbuchen-Holz so präpariert, dass sie der ständigen Feuchtigkeit hinter dem Pan in der Vexierwassergrotte standhält.

„Bei diesem Orgelwerk handelt es sich um eine modifizierte Kopie des historischen Walzenorgelwerkes – der sogenannte „Wasserorgel“ - im Schlosspark Wilhelmshöhe zu Kassel. Das Ursprungsinstrument stammt in seinen wesentlichen Teilen aus dem 18. Jh.. Der Kasseler Hoforgelbauer Georg Peter Wilhelm schuf dieses einmalige Orgelwerk mit 3 Registern, 27 Tönen und 6 einstellbaren Melodien für die weltberühmte Parkanlage der Wilhelmshöhe Kassel. Hoch oben, am Beginn der riesigen Wasserkaskade wurde sie in der Vexiergrotte hinter der Panfigur aufgestellt und ursprünglich durch ein Wasserschaufelrad angetrieben. Welch lustiges Vergnügen mag es schon damals den neugierigen Besuchern bereitet haben, wenn sie, von den Orgelklängen angelockt, beim Näherkommen durch versteckte Düsen mit Wasserstrahlen erschreckt wurden. Als Walzeninstrument mit Wasserantrieb aus dem 18. Jh. und einem noch großen Anteil originaler Substanz hat die Orgel einen außerordentlichen Seltenheitswert und ist von hoher überregional denkmalpflegerischer Bedeutung. Das Ziel der 2013-14 ausgeführten Restaurierung war, das seit Jahrzehnten unspielbare Instrument für eine museale Nutzung wieder spielbar herzustellen. Das dabei gewonnene Wissen diente dem Erkenntniszugewinn bezüglich der Herstellungsweise und der zeitlichen Entstehung des Instrumentes. Darüber hinaus dienten die seinerzeit gewonnenen Erkenntnisse als wesentliche Grundlagen für die Herstellung einer Kopie in Einzelanfertigung. Das Originalinstrument soll zu seinem Schutz nicht wieder an seinem ursprünglichen Aufstellungsort in der Vexierwassergrotte aufgestellt werden. Das dort im Wesentlichen durch Spritzwasser verursachte vorherrschende feuchte Klima hat in der Vergangenheit zu teilweise gravierenden Schäden am Instrument geführt. Lange Phasen des Stillstandes bzw. Unspielbarkeit waren die Folge. Zielstellung beim Bau der modifizierten Kopie des Orgelwerkes war unter anderem, durch die Auswahl geeigneter Materialien und Konstruktionsanpassungen, einen sichereren und längerfristigen Einsatz der Instrumentenkopie unter den klimatisch schwierigen Bedingungen in der Grotte zu ermöglichen. Nach dem für Ende 2021 erwarteten Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Oktogon soll die Orgel aufgestellt werden, wo sie möglichst lange unbeschadet überstehen kann. 2017 wurden das Original und die Rekonstruktion im Florasaal des Schlosses Wilhelmshöhe erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.“

Text Andreas Hahn

Stimmtonhöhe: 465 Hz bei 20 °C
Windladen: Schleiflade
Spieltraktur: gestiftete Walze mit mechanischem Claves
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 3
Manuale: 1
Spielhilfen, Koppeln: Tonumfang: 27 Töne

(G,c°,d°,e°,f°,g°,a°,h°,c1,d1,e1,f1,fis1,g1,a1,h1,c2,cis2,d2,dis2,e2,f2,fis2,g2,a2,h2,c3) Temperierung: gleichstufig

Winddruck: 130mmWS

Walzenorgel mit Antrieb durch ein Wasserrad vorgesehen 2 Keilbälge 2-faltig mit je einem Schöpferbalg einfaltig 6 Musikstücke über Walzenverschiebung einstellbar





Disposition

1. Gedackt 8’

2. Prinzipal 4’

3. Oktave 2’



Bibliographie

Weblinks: Wikipedia, Kassel-Wilhelmshöhe, Wasserorgel


So klingt die Wasserorgel im Bergpark: