Innsbruck, Hofkirche (Silberne Kapelle)

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historische Orgel aus 1614
Prospekt
Manual
Register
Orgelbauer: unbekannt
Baujahr: 1580–1614
Geschichte der Orgel: Erzherzog Ferdinand II. (1564–1595) ließ für sich und seine Gattin in der Hofkirche von Innsbruck eine eigene Grabkirche, die „Silberne Kapell“ bauen. In einer Seitennische der „Silbernen Kapelle“ befindet sich die Orgel, die lt. Signatur aus 1614 stammt. Der Erbauer ist unbekannt

Das Pedal wurde erst im 17. Jh. hinzugefügt, die Disposition ist zwar italienisch, muss aber nicht auf einen ital. Orgelbauer schließen lassen. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war die Orgel demontiert und erst zwischen 1950 und 1952 wiederaufgebaut worden. Im Rahmen einer Restaurierung waren Pfeifen verschiedener Register miteinander vermischt worden, was eine beträchtliche Wirkung sowohl auf deren Klangfarbe als auch auf deren Stimmung hatte. Während der Restaurierung wurden außerdem alle Pfeifen der Fiffera dezimiert, um somit fehlende Pfeifen im Prinzipal, der Oktave oder der Superoktave ersetzen zu können. Kurze Zeit nach dieser problematischen Restaurierung untersuchte der österreichische Musikwissenschaftler Josef Mertin die Innsbrucker Orgel mit der Absicht, ein neues Organo di legno zu bauen.

Charakteristisch an diesem Instrument ist die eher enge Querschnittsmensur der offenen Holzpfeifen, die eine klangliche Helligkeit und Frische aufweisen, die sonst nur Orgeln mit Metallstimmen zu eigen ist. Im Zuge der Restaurierungen (1993, 1998) wurde das Klangbild der Erbauungszeit wiederhergestellt (vgl. Forer).

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 8
Manuale: 1, C–c3 mit kurzer Oktav
Pedal: C–f° (angehängt, kein Registerzug)


Disposition

Manual[1] Dt. Übersetzung Pedal
Principale (I)

Ottava (VIII)

Quinta Decima (XV)

Decima Nona (XIX)

Vigesima Seconda (XXII)

Flauto in Duodecima (VIII)

Fiffara

Prinzipal 8‘ (Holz)

Octav 4‘ (Holz)

Superoctav 2‘ (Holz)

Quint 11/3‘ (Metall)

Octav 1‘ (Metall)

Flöte 4‘ (Holz)

Schwebung [2]

(Holzprinzipal 8')[3]
Anmerkungen
  1. originale Beschriftung (mit Tonstufen-Erläuterung)
  2. ab c‘, als Prinzipal
  3. ohne Registerzug


Bibliographie

Quellen/Sichtungen: Alois Forer:Orgeln in Österreich (2. Aufl.). Wien: Schroll (1983)

Bilder (via Wikimedia Commons): Burkhard Mücke - August 2025 (Führung von Prof. Reinhard Jaud zur Italienischen Orgel in der Silbernen Kapelle)

Literatur: Kurt Estermann (Hrsg.): Die Orgeln der Hofkirche in Innsbruck.

(Tiroler Orgelschatz, Bd. 5, Teil 1: Ebert-Orgel / Teil 2: Die italienische Orgel in der Silbernen Kapelle). Esslingen: Helbling Verlag (2019).

Weblinks: Wikipedia

Videos

Orgelkonzert in Innsbruck:


Anonymous: Recercada - Pavana – Luca Scandali:


Francesco Rovigo: Toccata – Marian Polin:


G. Frescobaldi: Fiori musicali – Eduard Müller (1957):