Hohenstein-Ernstthal/Wüstenbrand, Dorfkirche

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Hohenstein-Ernstthal/Wüstenbrand, Dorfkirche, Orgel im Raum
Hohenstein-Ernstthal/Wüstenbrand, Dorfkirche, Spieltisch
Hohenstein-Ernstthal/Wüstenbrand, Dorfkirche, Orgelprospekt
Hohenstein-Ernstthal/Wüstenbrand, Dorfkirche, Firmenschild
Orgelbauer: Urban Kreutzbach, Erweiterungsbau Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.285
Baujahr: 1852, 1909 Erweiterungsbau
Geschichte der Orgel: In der Vorgängerkirche gab es bereits ein Positiv. Dieses wurde 1766 wieder mit einem Positiv vom ortsansässigen Orgelbauer Johann Georg Dost ersetzt.

Ein neues Kirchgebäude errichtete man 1850/51 im klassizistischen Stil. Die Kirche in Wüstenbrand bekam gleichzeitig eine neue Orgel von Urban Kreutzbach aus Borna. 1898 reparierte und reinigte Richard Kreutzbach die Orgel und setzte sie um 80 cm zurück. 1902 erweiterte er die Orgel um eine Aeoline 8‘.

Diese Orgel wurde 1909 von der Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden als op.285 erweitert. Sämtliche Register der Kreutzbach-Orgel verwendete man wieder bis auf die große Oktave der Gambe 8‘. Die Gambe 8‘ wurde von II auf I versetzt und das Cornett jetzt durchgehend verwendet. Als neue Register kamen hinzu: I Oboe 8‘; II Geigenprincipal 8‘, Violine 8‘, Vox coelestis; Pedal, Gedacktbass 16‘. Das Orgelgehäuse konnte wiederverwendet werden. Die ursprünglich vorhandenen drei Faltenbälge (laut Oehme) wurden durch ein Magazingebläse im Turm hinter der Orgel ersetzt. Der pneumatische Spieltisch konnte in den alten Spieltisch hineingebaut werden. Der Verschluss erfolgt durch Schiebetüren. Die Orgel wurde auf II/22 erweitert.

Als Ersatz für die Prospektpfeifen errichtete man nach 1917 stumme Holzattrappen.

1926 wurde von den Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, ein Zinkprospekt eingebaut. Die vier seitlichen Holzpfeifen verblieben. Dazu erfolgten eine Reinigung und Reparatur der Orgel. 1938/39 Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden, reinigten und reparierten die Orgel. Darüber hinaus haben sie die Intonation verändert und eine Umdisponierung vorgenommen: I Gedacktnassat 2 2/3‘ neu, Helltrompete 8‘ neu aus Oboe 8‘; II Quintflöte 1 1/3‘ aus Aeoline 8‘; Blockflöte 2‘ aus Vox coelestis 8‘; Waldflöte 2‘; Terz 1 3/5‘, Schwiegel 1‘, Cymbel 3fach neu. Geigenprincipal 8‘ und Cornett 3fach entfielen. Pedal, Choralbas 4‘ neu; kein Einbau der vorgesehenen Posaune 16‘. 1945 Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden: Quintatön 4‘ in I hinzugefügt. 1951 Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden: Reparatur und Reinigung. 1976/1977 VEB Jehmlich Orgelbau Dresden: Kleine Reparaturen ausgeführt. 1987 Reparaturen ausgeführt durch Orgelbauer Arwed Rietzsch, freier Mitarbeiter von Hermann Eule Orgelbau, Bautzen. Die Orgel wurde 2019 von Orgelbauer Christian Reinhold aus Bernsdorf im Erzgebirge generalüberholt.

Gehäuse: Im Rokokostil mit weißem Anstrich und Goldverzierung.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 25
Manuale: 2, C-f³
Pedal: 1, C-e1
Spielhilfen, Koppeln: KOPPELN

Druckregister ab

Superoktavkoppel I:I

Suboktavkoppel II:I

Pedalkoppel I

Manualkoppel II:I



Disposition von 2022

MANUAL I MANUAL II PEDAL
Bordun 16'

Flöte 8'

Gedackt 8'

Gambe 8'

Principal 8'

Spitzflöte 4'

Oktave 4'

Cornett 3fach

Oktave 2'

Mixtur 3fach

Oboe 8'

Violine 8'

Vox coeleste

Doppelgedackt 8'

Holzflöte 4'

Principal 4'

Nassat 2 2/3'

Waldflöte 2'

Schwiegel 1'

Cymbel 3fach

Gedacktbass 16'

Subbass 16'

Violonbass 16'

Cellobass 8'

Choralbass 4'


Disposition der Orgel von Urban Kreutzbach nach Oehme

HAUPTWERK OBERWERK PEDAL und NEBENZÜGE
Bordun 16‘

Principal 8‘

Flauto 8‘

Gedackt 8‘

Octave 4‘

Spitzflöte 4‘

Octave 2‘

Cornett 3fach

Mixtur 3fach

Doppelflöte 8‘

Viola di Gamba 8‘

Principal 4‘

Flauto 4‘

Subbass 16‘

Violonbass 16‘

Violoncello 8‘

NEBENZÜGE

Manualcoppel

Pedalcoppel

Klingel zum Calcant



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Der Kirchenchor: Mitteilungsblatt des Kirchenchorverbandes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Rötha, XXI 1910, 69f. (Umbau Jehmlich 1909).

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.210 Neubau durch Urban Kreutzbach 1850-1851.

Klaus Walter (†) / Gert Rothe (†) / Wolfram Hackel / Jiri Koucourek: Richard Kreutzbach (1839-1903). Leben und Werk. In: Acta organologica 34 (2015), S.182-183 Wüstenbrand, Dorfkirche.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978.Bd. II, S.246 Wüstenbrand, Orgel von Urban Kreutzbach, Borna.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement, S.174 1909 Umbau durch Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden.

Weblinks: Wüstenbrand Kirche

Wikipedia, Wüstenbrand

orgbase.nl, Wüstenbrand, Dorfkirche

Wikipedia, Jehmlich Orgelbau Dresden

Wikipedia, Urban Kreutzbach