Greiz, St. Marien, Silbermann-Orgel (zerstört)
Adresse: Kirchplatz 3, 07973 Greiz
Gebäude: Stadtkirche St. Marien
Weitere Orgeln: Kreutzbach-Orgel, Silbermann-Orgel (zerstört)
Orgelbauer: | Silbermann, Gottfried |
Baujahr: | 1735-1739 |
Geschichte der Orgel: | Die Vorgängerorgel von 1625 wurde 1739 abgebrochen, denn in die erweiterte Kirche sollte ein neues Orgelwerk gebaut werden.
Der Geraer Organist Sebastian Petzold nahm 1735 Kontakt mit Silbermann auf, am 18.Oktober 1735 wurde ein Kontrakt mit ihm geschlossen. 1737 schlug Silbermann vor, statt der im Hauptwerk vorgesehenen Viola da gamba 8‘im Oberwerk eine Chalumeau 8‘ wie in der Dresdner Frauenkirche zu bauen, denn dort wurde dieses Register als besonders gelungen bezeichnet. Der Auftraggeber akzeptierte den Änderungsvorschlag. Am 19. Juni 1739 wurde die Orgel durch den Greizer Organisten Johann Gottfried Donati abgenommen, die Weihe der Orgel fand am 21.Juni 1739 statt. Unter den nötigen späteren Bauarbeiten in der Kirche hatte auch die Orgel zu leiden. 1746 wurde daraufhin die Orgel durch Johann George Silbermann repariert. Ein Stadtbrand am 6. April 1802 zerstörte Kirche und Orgel. |
Gehäuse: | 1750 erhielt das Gehäuse einen Farbanstrich durch den Freiberger Maler Christian Polycarp Buzäus. |
Stimmtonhöhe: | Chorton (a1: 460-466 Hz) |
Temperatur (Stimmung): | Nach Georg Andreas Sorge mitteltönig mit um etwa 1/6 pythagoreischem Komma reduzierten Quinten. |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanisch |
Registeranzahl: | 31 |
Manuale: | 2 |
Pedal: | 1 |
Spielhilfen, Koppeln: | NEBENREGISTER
Tremulant (Hauptwerk) Schwebung (Tremulant Oberwerk) Schiebekoppel II/I |
Disposition der Silbermann-Orgel von 1739 nach Greß
HAUPTWERK C, D-c³ | OBERWERK C, D-c³ | PEDAL C, D-c1 |
Pordun 16. Fuß
Principal 8. Fuß Viol de Gamba 8 Fuß [1] Spiz Flöt 8. Fuß Rohr Flöte 8 Fuß Octava 4 Fuß Spitz Flöte 4 Fuß Qvinta 3 Fuß Octava 2 Fuß Tertia aus 2 Fuß Flach Flöt 1 Fuß Cornet 3 fach [2] Mixtur 3 fach Cÿmbel 2 Fach Trompete 8 Fuß |
Principal 8 Fuß
Qvinta dena 8. Fuß grob Gedackt 8. Fuß Octava 4 Fuß Rohr Flöte 4 Fuß Nassat 3 Fuß Octava 2 Fuß Qvinta 1 ½ Fuß Sufflöt 1 Fuß Sex qvint altera [3] Mixtur 3 fach Chalumeau 8 Fuß [4] Vox humana 8 Fuß |
Principal Bass 16. Fuß
Octaven Bass 8. Fuß Posaunen Bass 16. Fuß Trompeten Bass 8 Fuß |
- Anmerkungen
Bibliographie
Anmerkungen: | WINDVERSORGUNG
Drei Keilbälge mit einer Falte, Winddruck: 85 mm WS. |
Literatur: | Dähnert, Ulrich: Die Orgeln Gottfried Silbermanns in Mitteldeutschland. Leipzig, Koehler & Amelang, 1953, S. 142/143, S. 207/208 Greiz.
Flade, Ernst: Gottfried Silbermann. Leipzig, VEB Breitkopf & Härtel Musikverlag, 1953, S.137-140 Greiz. Greß, Frank-Harald: Die Orgeln Gottfried Silbermanns, Dresden. Michael Sandstein Verlag, 2000, S. 158 (Greiz) Greß, Frank-Harald: Dokumentation der Silbermann-Orgel der Stadtkirche in Greiz. SLUB, Manuskript. Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012, S.270 Greiz. Müller, Werner: Gottfried Silbermann, Persönlichkeit und Werk, eine Dokumentation, Leipzig, Deutscher Verlag für Musik 1982, S.280-292 (Greiz) Müller, Werner: Gottfried Silbermann 1683-1753. Beiträge zum Leben und Wirken des Sächsischen Orgelbauers. Herausgegeben vom Gottfried-Silbermann-Museum, Frauenstein (Erzgebirge), 1999, S.52 (Greiz) |
Weblinks: | Wikipedia, Stadtkirche, St. Marien. |