Gersdorf (Sachsen), Marienkirche

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Gersdorf (Sachsen), Marienkirche, Jehmlich-Orgel.
Gersdorf Marienkirche, W.F.Jehmlich-Orgel Foto: Siegfried MNeyer
Gersdorf Marienkirche, W.F.Jehmlich-Orgel, Klaviatur, Foto: Siegfried Meyer
Orgelbauer: Neubau: 1868 durch Jehmlich, Wilhelm Fürchtegott (1826-1874), Zwickau, op.47, Register 31; Umbau:1913 durch Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.333, Register: 44+1 Tr.
Baujahr: Neubau 1868 geweiht, Umbau 1913
Geschichte der Orgel: 1169 wurde als Jahr der Ortsgründung festgelegt. Das alte Kirchgebäude stammte aus dem 14. Jahrhundert. Dieses wurde 1865 abgetragen. Über die Zeit der ursprünglichen Erbauung der alten Kirche fehlen die Archivalien. „Nur über den 1600 erfolgten Vergrößerungsbau ist die Abschrift einer Urkunde vorhanden. Die Orgel in dieser Kirche baute 1711 Johann Peter Pönick aus Zwickau. Er legte sie mit 5 Feldern und 10 Stimmen an, leistete ein Jahr Gewähr, bekam 100 Taler für seine Arbeit und 2 Taler für seine Gesellen Trinkgeld.“ Neue sächsische Kirchengalerie.

Die Gemeinde entschied sich 1862 für einen Kirchenneubau. Den Auftrag erhielt der Architekt Uhlmann aus Stollberg. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 28. September 1862. Am 9. Oktober 1865 fand die Weihe der neuen Kirche statt. Es vergingen noch Jahre bis die innere Ausschmückung der Kirche vollendet war. Die Orgel war noch nicht fertig und musste vorläufig durch ein Harmonium ersetzt werden. „Der Bau der Orgel wurde der Firma Karl Gottlieb Jehmlich und Sohn in Zwickau übertragen, die sich verpflichtete, für 2350 Taler eine Orgel mit 32 (31?) klingenden Stimmen zu bauen. Am 28. Februar 1869 konnte endlich die Orgel geweiht werden, nachdem sie vom Hoforganisten Töpfer in Weimar als gut befunden worden war.“ Neue sächsische Kirchengalerie. Dieses Instrument wurde 1913 von der Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden unter Verwendung vieler Register von 1868 als op.333 neu gebaut, verteilt auf 2 Manualen und Pedal, auf pneumatisch angesteuerten Kegelwindladen. Die Registeranzahl konnte von 31 auf 44 erweitert werden und das Gehäuse seitlich verbreitert. 1917 mussten die Zinnpfeifen an die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Der Spieltisch wurde 1955 abgerückt und an die Emporenbrüstung verlegt.

1987 führten die Orgelbauer A. Rietsch, S. Müller und C. Reinhold Arbeiten an der Orgel aus. Das Instrument wurde gereinigt, Membranen gewechselt und ein neues Gebläse eingebaut. Aufgrund von Bauarbeiten im Turm musste der originale Balg stillgelegt und durch eine provisorische Windversorgung ersetzt werden. Baumängel machten in der Gegenwart eine umfangreiche Sanierung des Kirchturms nötig, die 1997 begonnen und 2001 abgeschlossen wurde. 2005 wurde die originale Balganlage der Orgel durch den Jehmlich Orgelbau Dresden wiederhergestellt.

Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 44 + 1Tr.
Manuale: 2, C-a³
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: NEBENREGISTER

zu Orgel von Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) ohne Angaben


bei Wilhelm Fürchtegott Jehmlich 1868

Manualkoppel, Pedalcoppel

Schwebung ins Oberwerk

Sperrventil für Hauptwerk

Sperrventil für Oberwerk

Klingel zum Calcant



Orcasa 2006

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, SCHWELLWERK PEDAL
Principal 16'

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Gemshorn 8'

Hohlflöte 8'

Viola di Gamba 8'

Dolce 8'

Octave 4'

Gemshorn 4'

Traversflöte 4'

Rauschquinte 2 2/3'

Waldflöte 2' [1]

Cornett 3-4fach

Mixtur 3-5fach

Trompete harm. 8'

Gedackt 16'

Geigenprinzipal 8'

Lieblich Gedackt 8'

Spitzflöte 8'

Konzertflöte 8'

Violine 8'

Viola 8'

Vox coelestis 8'

Aeoline 8'

Quintatön 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Salicet 4'

Nassat 2 2/3'

Piccolo 2'

Terz 1 3/5'

Mixtur 3-4fach

Oboe 8' [2]

Clarinette 8'

Principalbass 16'

Subbass 16'

Violonbaß 16'

Bassquinte 10 2/3'

Principalbass 8'

Bassflöte 8'

Violoncellobaß 8'

Oktavbaß 4'

Posaunenbass 16'

Baßtrompete 8' [3]

  1. 1990 auf Zusatzlade
  2. vorher Trompete harm. 8'
  3. (Tr.)aus I. Manual

Wilhelm Fürchtegott Jehmlich 1868

I.MANUAL, HAUPTWERK II.MANUAL, OBERWERK PEDAL
Principal 16 Fuss

Bordun 16 Fuss

Octave 8 Fuss

Gemshorn 8 Fuss

Viola di Gamba 8 Fuss

Rohrflöte 8 Fuss

Octave 4 Fuss

Gemshorn 4 Fuss

Quinte 2 2/3 Fuss

Octave 2 Fuss

Terz 1 3/5 Fuss

Mixtur 4fach

Cornett (Bass) 3fach

Cornett (discant) 4fach

Principal 8 Fuss

Quintatön 8 Fuss

Gedackt 8 Fuss

Flauto amabile 8 Fuss

Spitzflöte 8 Fuss

Octave 4 Fuss

Rohrflöte 4 Fuss

Nassat 3 Fuss

Octave 2 Fuss

Mixtur 3fach

Principalbass 16 Fuss

Subbas 16 Fuss

Posaunenbass 16 Fuss

Quintbass 12 Fuss

Principalbass 8 Fuss

Octavbass 8 Fuss

Trompetenbass 8 Fuss



Bibliographie

Literatur: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA

Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH

Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.174 Jehmlich, Wilhelm Fürchtegott (1826-1874) Gersdorf, Marienkirche, II/31, 1866-1867; S.171 Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Gersdorf, Marienkirche, II/44, 1913.

Die Parodie Gersdorf. In: Neue sächsische Kirchengalerie, Ephorie Glauchau. Autor: Georg Alfred Naumann, Verleger: Strauch. Leipzig 1910, Sp.241-246.

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.208 Gersdorf bei Oberlungwitz, 1866-1867 NB von Wilhelm Fürchtegott Jehmlich (1826-1874).

Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.129 Gersdorf Kr. Hohenstein-Ernstthal.

Lang, Marina: Jehmlich. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil 9, Him-Kel, Kassel, Bärenreiter 2003, Spalten 992-995. Jehmlich, Wilhelm Fürchtegott, Gersdorf bei Oberlungwitz, Spalte 993.

Weblinks: Wikipedia, Gersdorf (Sachsen)

Archiv, Gemeinde Gersdorf

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Gersdorf, Marienkirche, Orgel rockt