Göttweig, Stiftskirche (Hauptorgel)

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Prospektansicht
Prospekt
Schwellwerk im ehem. Oratorium
Spieltisch
Orgelbauer: Walcker-Mayer (Guntramsdorf), op. 5770
Baujahr: 1982
Geschichte der Orgel: 1703/04 wurden zwei bereits um 1600 vorhandene Chororgeln, die bisher im Hochchor standen, auf die neu errichtete Westempore umgesetzt und in der Brüstung ein kleines Positiv eingebaut.

1761 schuf Ignaz Gatto der Ältere aus Krems ein neues Werk, das von einem Brüstungspositiv aus gespielt wurde, während Pedal und Hauptwerk in den zwei älteren schräg gestellten Kästen untergebracht wurden. Bis 1922 war der dahinter gelegene dreiachsige Prospektbereich nicht Teil der Orgel, sondern der äußere Abschluss eines Oratoriums mit einem großen 3-teiligen Oratoriumfenster.

1914 fiel dieses Instrument dem Geschmackswandel der "Cäcilianer" (Vinzenz Goller) zum Opfer und konnte wegen der Kriegsereignisse erst 1922 durch ein neues Instrument der Fa. Rieger/Jägerndorf mit pneumatischer Traktur ersetzt werden. Dies unter Verzicht auf das Brüstungspositiv, von dem das Gehäuse erhalten blieb, und unter Einbeziehung des Mönchsoratoriums an der Rückwand der Empore.

1982/83 entschloß man sich aufgrund erheblicher Funktionsstörungen infolge von Witterungseinflüssen und Materialschäden – zum 900jährigen Stiftsjubiläum - zu einem Neubau durch die Fa. Michael Walcker-Mayer, Guntramsdorf. Wertvolle Register der Rieger-Orgel wurden übernommen (tiefe Pedal-Register, Zungen und Streicher des Schwellwerks). An die Stelle des einstigen Brüstungspositivs trat ein neobarock disponiertes Rückpositiv. Pedal und SW stehen im Oratoriumsgehäuse, das HW in den beiden schräg gestellten Kästen links und rechts.

Gehäuse: 1650, Bartholomäus Heintzler / Die beiden Flankenprospekte rühren großenteils von der Restaurierung 1859 her.
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 45
Manuale: 3, C-g3
Pedal: C-f'
Spielhilfen, Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P



Disposition

I Rückpositiv II Hauptwerk III Schwellwerk Pedal
Holzgedackt 8'

Oktave 4' [sic!]

Blockflöte 4'

Nasard 22/3'

Prinzipal 2' [sic!]

Terz 13/5'

Sifflet 1'

Scharff 3fach 1'

Krummhorn 8'


Tremolo

Gedackt 16'

Prästant 8'

Rohrflöte 8'

Salizional 8'

Unda maris 8'

Oktave 4'

Gedackt 4'

Gemshorn 2'

Spitzquinte 22/3'

Kling. Zimbel 3f 2/3'

Mixtur 6f 11/3'

Trompete 8'

Bordun 16'

Metallgedeckt 8'

Viola da Gamba 8'

Aeolsharfe 8'

Voix celeste 8'

Prinzipal 4'

Offenflöte 4'

Oktave 2'

Quintflöte 11/3'

Mixtur 5f 2'

Kornett 3f 22/3'

Dulzian 16'

Trompette
harmonique 8'

Klarinette 8'

Schalmei 4'


Tremolo

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gemshorn 8'

Choralbaß 4'

Pedalmixtur 4f 22/3'

Nachthorn 2'

Posaune 16'

Trompete 8'

Die Rieger-Orgel 1922-1982

Orgelbeschreibung

Orgelbauer: Gebr. Rieger (Jägerndorf)
Baujahr: 1922
Geschichte der Orgel: s.o.
Windladen: Kegelladen
Spieltraktur: pneumatisch
Registertraktur: pneumatisch
Registeranzahl: 41
Manuale: 3
Pedal: 1


Die Gatto-Orgel 1761-1914

Orgelbeschreibung

Prospektansicht 1913 (aus der Zeitschrift für Instrumentenbau). Das Oratorium in der Mitte ist noch leer.
Orgelbauer: Ignaz Gatto d.Ä.
Baujahr: 1761
Geschichte der Orgel: s.o.
Umbauten: 1859, 1914
Gehäuse: 1650, Bartholomäus Heintzler / Flankenprospekte rühren großenteils aus 1859
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 20 (später 22)
Manuale: 2 (mit kurzer Oktav)
Pedal: 1



Disposition 1859-1914[1]

I Hauptwerk II Positiv Pedal
Principal 8’[2]

Viola 8’[3]

Salicional 8’[4]

Octav 4’

Flauto 4’

Quint 3’

Superoctav 2’

Mixtur 5f 2’[5]

Viola 8’[6]

Principal 4’

Flauto 4’[7]

Dulcian 4’

Octav 2’

Quinte 11/2'

Mixtur 1’[8]

Subbaß 16’

Bourdon 16’

Principal 8’

Octavbaß 8’

Quintbaß 102/3'[9]

Mixtur 4f 22/3'[10]

Bombard 16'[11]

Anmerkungen (nach Lit. {2})
  1. vgl. Lit.{2}
  2. "sehr schön und kräftig"
  3. "Ohne Strich. Voller, runder Flötenton."
  4. "Etwas Strich."
  5. "5fach (angeblich). Es klingen nur Quinte und Octav."
  6. "dasselbe Register also auch auf II. Hohl und unschön."
  7. "dumpfer als auf dem I. Manual"
  8. "1fach? mit Quinte und Oktave".
  9. "neueren Datums"; keine Fusszahl genannt
  10. "aus Terz, Quint, und Oktav"
  11. "Die einzige Zunge. Aufschlagend."

Originaldisposition

I Hauptwerk II Positiv Pedal
Principal 8’

Waldflöte 8’

Octav 4’

Spitzflöte 4’

Quint 3’

Superoctav 2’

Mixtur 5f 2’

Cimbel 3f 1’

Copel 8’

Principal 4’

Fugara 4’

Dulciana 4’

Octav 2’

Mixtur 3f 1’

Subbaß 16’

Quintatön 16’

Principal 8’

Octavbaß 8’

Quintbaß 51/3'

Mixtur 4f 22/3'




Bibliographie

Quellen/Sichtungen: aktuelle Orgel: eigene Sichtung
Literatur: {1} "Orgeln 2020" - Orgelkalender (St. Benno-Verlag Leipzig)

{2} Die Orgel der Stiftskirche zu Göttweig (Niederösterreich). Zeitschrift für Instrumentenbau (33) 1913, 51-53

Weblinks: - Stift Göttweig auf Wikipedia

- Beschreibung auf der Homepage von Orgelbau Walcker-Mayer/Guntramsdorf

- ... von orgbase.nl


Videos

Salve Regina: Uraufführung mit Hans Peter Krizaj (Orgel) und P. Johannes Paul Abrahamovicz OSB (Gesang)