Falkenstein (Vogtland), Zum Heiligen Kreuz
Adresse: Am Markt 1, 08223 Falkenstein
Gebäude: Kirche Zum Heiligen Kreuz, Evangelisch-Lutherische Kirche
Orgelbauer: | Eule, Hermann, op.389 |
Baujahr: | 1970 |
Geschichte der Orgel: | Vorgängerorgeln:
1678 (?) erbaute Tobias Dressel aus Falkenstein eine Orgel. Die Disposition ist unbekannt. Um 1755 entstand ein Orgelneubau durch Johann Christian Faust aus Falkenstein (III / P, 32 Register). Johann Gottlob Trampeli aus Adorf schloss am 4. Juli 1796 einen Orgelvertrag ab für ein Instrument mit 2 Manualen und Pedal. Diese Orgel wurde 1859 durch einen Stadtbrand vernichtet. Zwischenzeitlich diente als Interimsinstrument ein in Hartenstein erworbenes kleines Orgelwerk mit 7 Stimmen. 1869 entstand ein Orgelneubau durch Urban Kreutzbach aus Borna (II/P, 35 Register). Die Weihe der Kirche und der Orgel erfolgte am 3. Oktober 1869. 1894 renovierte und erweiterte die Orgel Richard Kreutzbach aus Borna auf 38 Stimmen. 1907 wurde die Kirche renoviert und die Orgel nochmals erweitert und umgebaut (II/P, 50) durch die Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden. Es erfolgte die Umstellung der Orgel auf pneumatisches System nach Vorgaben von Paul Gerhardt (Zwickau). Bis auf die platzintensive Posaune 32‘ wurde das gesamte Pfeifenwerk nach gründlicher Umarbeitung wieder verwendet. Die Orgel erhielt einen freistehenden Spieltisch. Die Abnahme der Orgel erfolgte am 3. Februar 1908. Das Orgelweihekonzert fand am 9. Februar 1908 statt. Damals war diese Orgel die stimmlich größte Orgel im Vogtland. Orgelneubau: 1970 erhielt die Kirche ein neues Orgelwerk von der Orgelbaufirma Hermann Eule in Bautzen (III/P, 39 Register). Die Weihe der Orgel erfolgte am 31.05.1970. Innerhalb der Disposition werden die Oktavlagen betont. Das Brustwerk ist in einem sehr harmonisch wirkenden Prospekt schwellbar. Die Orgel steht gegenüber dem Altar. 1981 wurde nach einem Brand im Inneren der Kirche die Brandschäden an der Orgel im Rahmen der Möglichkeiten beseitigt. Die Arbeiten erledigte der VEB Orgelbau Bautzen. 2008 erfolgte eine Generalüberholung der Orgel durch die Hermann Eule Orgelbau GmbH. |
Windladen: | Schleifladen |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 39 |
Manuale: | 3, C-g³ |
Pedal: | 1, C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | Koppeln:
Manualkoppel II-I, III-I Pedalkoppel I-P,II-P, III-P Spielhilfen: 5 freie Vorbereitungen Handregister ab Pleno Rohrwerke ab |
Eule-Orgel von 1970 nach Buchholz
HAUPTWERK | OBERWERK | BRUSTWERK | PEDAL |
Quintadena 16‘
Prinzipal 8‘ Rohrflöte 8‘ Oktave 4‘ Spitzflöte 4‘ Flachflöte 2‘ Hintersatz 3fach 2 2/3‘ Mixtur 4-5fach 1 1/3‘ Trompete 8‘ |
Holzflöte 8‘
Quintadena 8‘ Prinzipal 4‘ Koppelflöte 4‘ Nasat 2 2/3‘ Oktave 2‘ Nachthorn 2‘ Quinte 1 ½‘ Scharff 5fach 1‘ Terzzimbel 3fach 1/3‘ Dulzian 16‘ Krummhorn 8‘ Tremulant |
Gedackt 8‘
Viola di Gamba 8‘ Rohrflöte 4‘ Prinzipal 2‘ Oktave 1‘ Sesquialter 2fach 4/5‘ Zimbel 2fach 2/3‘ Regal 8‘ Trompete 8‘ Clarine 4‘ Tremulant |
Prinzipalbaß 16‘
Subbaß 16‘ Oktave 8‘ Gemshorn 8‘ Dolkan 4‘ Bauernpfeife 2‘ Mixtur 4fach 2 2/3‘ Posaune 16‘ |
Die Orgel von 1907
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil), Dresden, op.253a |
Baujahr: | 1907 |
Geschichte der Orgel: | 1907 wurde die Kirche renoviert und die Orgel nochmals erweitert und umgebaut (II/P, 50) durch die Orgelbaufirma Gebrüder Jehmlich (Bruno & Emil) aus Dresden. Es erfolgte die Umstellung der Orgel auf pneumatisches System nach Vorgaben von Paul Gerhardt (Zwickau). Bis auf die platzintensive Posaune 32‘ wurde das gesamte Pfeifenwerk nach gründlicher Umarbeitung wieder verwendet. Die Orgel erhielt einen freistehenden Spieltisch. Die Abnahme der Orgel erfolgte am 3. Februar 1908. Das Orgelweihekonzert fand am 9. Februar 1908 statt. Damals war diese Orgel die stimmlich größte Orgel im Vogtland. |
Gehäuse: | Das Gehäuse wurde 1907 beidseitig gering erweitert. |
Windladen: | Kegelladen |
Spieltraktur: | pneumatisch |
Registertraktur: | pneumatisch |
Registeranzahl: | 50+1 Transmission |
Manuale: | 2, I.Manual, C-a4; II.Manual, C-a³ |
Pedal: | 1, C-f1 |
Spielhilfen, Koppeln: | KOPPELN und andere SPIELHILFEN
Manualkoppel II:I, Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Pedaloktavkoppel Superoktavkoppel I:I (Melodiekoppel), Superoktavkoppel II:I, Suboktavkoppel II:I
FFF, FF, F=3 feste Gruppen für das ganze Werk als Tritte (links unten). FF, F, MF=3 feste Gruppen für das Pedal als Tritte (rechts unten). Zwei freie Vorbereitungen für sämtliche Register, Koppeln, Ein- und Ausschaltungen. Jalousieschweller für das II. Manual. Crescendo für das ganze Werk als Rollwalze und Handhebel. Gruppen- und Vorbereitungsschalter, Druckregisterausschalter, Crescendoausschalter, Rohrwerk- und Koppelausschalter (mechanisch). Vorrichtung zur gleichzeitigen Auslösung jeder ganzen Reihe von Registern und Vorbereitungen. Windanzeiger, Crescendoanzeiger, Ventilatorgebläse, Elektromotor. |
Disposition nach Katalog Jehmlich 1910
I.MANUAL | II.MANUAL | PEDAL | |
Dolce 8‘
Rohrflöte 8‘ Quintatön 8‘ Gemshorn 8‘ Flüte harmonique 8‘ Fugara 8‘ Prinzipal 8‘ Clarinette 8‘ Trompete 8‘ Gedackt 16‘ Prinzipal 16‘ Spitzflöte 4‘ Traversflöte 4‘ Oktave 2‘ Quinte 2 2/3‘ Oktave 2‘ Cymbel 3 fach Cornett 3-4 fach Mixtur 3-5 fach |
Aeoline 8‘
Fernflöte 8‘ Lieblich Gedackt 8‘ Salicional 8‘ Vox cölestis 8‘ Violine 8‘ Konzertflöte 8‘ Gambe 8‘ Prinzipal 8‘ Oboe 8‘ Bordun 16‘ Viola 4‘ Quintatön 4‘ Rohrflöte 4‘ Geigenprinzipal 4‘ Nassat 2 2/3‘ Oktave 2‘ Sifflöte 1‘ Progressio 2-3 fach Scharf 4 fach |
Gedacktbass 16‘ (im Schweller)
Subbass 16‘ Violon 16‘ Prinzipalbass 16‘ Posaune 16‘ Dolcebass 8‘ Violoncello 8‘ (im Schweller) Prinzipalbass 8‘ Trompetenbass 8‘ Oktavbass 4‘ Quintenbass 10 2/3‘ |
Die Orgel von 1869
Orgelbeschreibung
Orgelbauer: | Kreutzbach, Urban |
Baujahr: | 1869 |
Geschichte der Orgel: | 1869 entstand ein Orgelneubau durch Urban Kreutzbach aus Borna (II/P, 35 Register). Die Weihe der Kirche und der Orgel erfolgte am 3. Oktober 1869. 1894 renovierte und erweiterte die Orgel Richard Kreutzbach aus Borna auf 38 Stimmen. Standort der Orgel war die Westempore. |
Gehäuse: | Neugotisches Gehäuse mit Eiche-Maserung und Vergoldungen. |
Temperatur (Stimmung): | Stimmung gleichschwebend im Kammerton. |
Windladen: | Schleifladen mit Wellenbrettmechanik |
Spieltraktur: | mechanisch |
Registertraktur: | mechanissch |
Registeranzahl: | 35 |
Manuale: | 2, C-e³ |
Pedal: | 1, C-e1 |
Disposition nach Walter-Kreutzbach
HAUPTWERK | OBERWERK | PEDAL | |
Principal 16‘
Principal 8‘ Gemshorn 8‘ Viola di Gamba 8‘ Rohrflöte 8‘ Octave 4‘ Spitzflöte 4‘ Quinte 2 2/3‘ Octave 2‘ Terz 1 3/5‘ Flageolot 1‘ Mixtur 4fach 2‘ Cymbel 3fach 1 1/3‘ Cornett 4fach Trompete (einschl.) 16‘ Trompete 8‘ |
Lieblich Gedackt 16‘
Principal 8‘ Flauto amabile 8‘ Quintatön 8‘ Gedackt 8‘ Salicional 8‘ Viola 4‘ Rohrflöte 4‘ Nassat 2 2/3‘ Octave 2‘ Quinte 1 1/3‘ Sifflöte 1‘ Mixtur 3fach 2‘ |
Principal 16‘
Violonbaß 16‘ Quintbaß 10 2/3‘ Posaune (einschl.) 32‘ Posaune 16‘ Trompete 8‘ |
Bibliographie
Literatur: | Buchholz, Albin: Orgeln im sächsischen Vogtland. Eine Dokumentation zu einer eindrucksvollen Orgellandschaft, Sitz Lichtenstein/Sa. Herausgeber: Sächsische Orgelakademie e.V., Institut für Orgelbau und Orgelmusik in Europa. Altenburg, Verlag Klaus-Jürgen Kamprad, 2005. S.58-59 Falkenstein (Vogtland), Kirche zum Heiligen Kreuz.
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen, Orgeldatenbank ORKASA Gebrüder Jehmlich, Königl. Sächs. Hoforgelbauer-N, Dresden 1910. S.115, Disposition der Orgel in der Stadtkirche zu Falkenstein (Vogtland). Hermann Eule Orgelbau Bautzen GmbH Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Bd.2, Sachsen und Umgebung, Pape-Verlag Berlin, 2012. S.80 Neubau Hermann Eule Orgelbau, III/39. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978. Bd.1, S.188-189, Orgelneubau durch Urban Kreutzbach 1869. Bd.3, S.101-102 Renovierung der Orgel durch Richard Kreutzbach 1894. Oehme, Fritz: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreich Sachsen, Leipzig, Edition Peters, Reprints, 1978, Supplement. S.127. Klaus Walter (†) / Gert Rothe (†) / Wolfram Hackel / Jiri Koucourek. Richard Kreutzbach (1839-1903). Leben und Werk. In: Acta organologica 34 (2015), S.172-173 (Falkenstein, Kirche zum Heiligen Kreuz). |
Weblinks: | Vogtland-Tourismus, Kirche zum Heiligen Kreuz, Falkenstein
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach, Chronik Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach, Eule-Orgel |