Dresden/Äußere Neustadt, Schauburg (nicht erhalten)

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Dresden, Filmtheater Schauburg.
Orgelbauer: Firma Ludwig-Hupfeld AG, Leipzig.
Baujahr: 1927
Geschichte der Orgel: Das Filmtheater Schauburg wurde nach Plänen des Architekten Martin Pietzsch (1866-1961) als erstes freistehendes Kinogebäude in Dresden erbaut und am 15. Oktober 1927 eingeweiht. Es erhielt einen Saal mit 1000 Sitzplätzen und eine neoklassizistische Außengestaltung.

Beim Umbau 1956 bekam das Kino Breitwandtechnik und neue Tontechnik. Nach weiteren Umbauten und Erweiterungen verfügt es gegenwärtig über vier weitere Kinosäle. Die Orgel erbaute 1927 die Firma Ludwig-Hupfeld AG, Leipzig. Der Spieltisch war in Hufeisenform mit Registerzungen. Er stand vertieft vor der Bühne. Das Klangwerk befand sich links neben der Bühne mit Generalschweller. Es gab keinen Pfeifenprospekt. Der nach dem II. Weltkrieg an der Schauburg tätige Organist Fritz Seidel veranlasste 1951, 1953, 1954, 1955 und 1956 Dispositionsveränderungen mit neobarocker (!) Tendenz, ausgeführt durch die Firma Gebrüder Jehmlich (Otto & Rudolf), Dresden. Unter anderem wurden nacheinander alle Zungenregister entfernt. 1963 wurde die Orgel abgebaut und entsorgt.

Windladen: Einzelventil-Kastenladen mit Mutiplexsteuerung
Spieltraktur: Ton- und Registersteuerung elektrisch, Betätigung der Beiwerke elektropneumatisch
Registeranzahl: 7 Ranks (Grundregister), 37 Auszüge
Manuale: 2, C – c4
Pedal: C – f1
Spielhilfen, Koppeln: Superoktavkoppel II/I, Suboktavkoppel II/I, Pedalkoppel I/P

Tremolo (für gesamte Orgel)

Echo Vox humana (Schließen des Dämpfungskastens)

Perkussivregister:

Große Trommel, Becken, Pauke, Triangel, Trommel, Tamburin, Kastagnetten, Feldtamtam, Holzblock

Klangeffekte:

Kirchenglocken (Dreiklang), Gong, Donner, Regen, Sturm, Auto¬hupe, Klingel, Uhr, Sirene, Schiffssirene, Kuckuck, Vogelgezwitscher, Schlittenglocken

Druckknöpfe unter I. Manual:

Uhr, Sturm, Sirene, Auto, Klingel, doppelter Tastendruck, Auslöser, freie Kombinationen 1, 2, 3, 4, Tutti, Schlagzeug an/ab

Fußpistons:

4 freie Kombinatonen, Tutti, Klingel, Signalpfeife, Schiffspfeife, Vogelgesang

Balanciertritte:

Registercrescendo, Generalschweller.



Disposition nach Greß

I.MANUAL II.MANUAL

wie I.MANUAL

PEDAL
(a) Viola 16’ ab c°

(b) Bordun 16’

(c) Vox humana 16’ ab c°

(c) Vox humana 8’

(d) Trompete 8’

(e) Clarinette 8’ ab c°

(f) Saxophon 8’

(b) Tibia 8’

(g) Lotosflöte 8’ ab g1

(a) Violine 8’

(a) Cremona 4’

(b) Flöte 4’

(c) Vox humana 4’

(b) Quinte 2 2/3’ ab c1

(b) Piccolo 2’

Perkussionsregister:

Stahlglocken ab g1

Xylophon ab g°

Harfe ab c°

Vibraphon ab c°


Ranks:

(a) Viola C – c5

(b) Bordun C1 – c6

(c) Vox humana C – c5

(d) Trompete C – c4

(e) Clarinette c0 – c4 (durchschlagend)

(f) Saxophon C – c4

(g) Lotosflöte g1 – c4

(b) Subbass 16’

(b) Bordunbass 8’

(c) Vox humana 8’

(d) Tuba 8’

(f) Fagott 8’

(d) Tuba 8’

(b) Flautbass 4’



Bibliographie

Literatur: Alle Informationen über die Hupfeld-Orgel in der Schauburg, Dresden, von Frank-Harald Greß aus dem Jahr 2024.

Stadtlexikon Dresden, Verlag der Kunst Dresden, Basel 1994. S.133 Filmtheater.

Weblinks: Wikipedia, Filmtheater Schauburg, Dresden

Wikipedia, Martin Pietzsch, der Architekt

Wikipedia, Ludwig Hupfeld