Disentis (Mustér), Klosterkirche St. Martin (Hauptorgel)
Adresse: CH-7180 Disentis (Mustér), Kanton Graubünden, Schweiz
Gebäude: Benediktinerkloster Disentis (Hauptorgel)
Weitere Orgeln: Hauptorgel, Chororgel
Orgelbauer: | Franz Gattringer, Horn b. Rorschach |
Baujahr: | 1933 |
Geschichte der Orgel: | 1801 Neubau durch Silvester Walpen (I/14)
1893 Kauf einer Orgel mit 9 Registern, gebaut durch Max Klingler (Rorschach), auf Kegelladen und pneumatischer Traktur 1934 Neubau durch Gattringer (III/47) auf elektropneumatischen Schleifladen(!). Der Spieltisch mit 4 freien Kombinationen nach amerikanischem System wird von Laukhuff beschafft. |
Umbauten: | 2020 Restaurierung, Dispositionsergänzung und neuer 4manualiger Spieltisch durch Kuhn
1960 Umbau durch Mathis: Das Rückpositiv wird hinzugebaut. Erweiterung: + 8 Register 1955 Umbau durch Goll nach der Expertise von P. Gregor Klaus (Weingarten). Erweiterung: + 9 Register (Register mit (*)) |
Windladen: | Schleifladen[1] |
Spieltraktur: | elektropneumatisch |
Registertraktur: | elektropneumatisch |
Registeranzahl: | 65 (66) [2] |
Manuale: | 3, C-g3 |
Pedal: | C-f' |
Spielhilfen, Koppeln: | Normalkoppeln, Oktavkoppeln
seit 2020: Variosetzer, MIDI in/out, Werkabsteller und frei definierbare Koppeln |
Disposition
I Hauptwerk[3] | II Schwellwerk 1 | III Schwellwerk 2 | IV Rückpositiv[4] | Pedal |
Prinzipal 16'[5]
Principal 8' Flauto dolce 8' Gedeckt 8' Gambe 8' Okatve 4' Gemshorn 4' Hohlnasat 22/3' Speroktave 2' Mixtur 6f 2' Dulcian 16' Trompete 8' |
Geigenprinzipal 8'
Spitzflöte 8' Salicional 8' Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Quintflöte 22/3' Waldflöte 2' Prinzipal* 2'[6] Larigot* 11/3' Sifflöte* 1' Scharf* 4f 1' Krummhorn 8' Schalmey 4' |
Bourdon 16'
Prinzipal 8' Gedeckt 8' Zartgeige 8' Vox Coelestis 8' Prinzipal 4' Traversflöte 4' Rohrnasat 22/3' Blockflöte 2' Terzflöte 13/5' Mixtur* 4f 11/3' Quintzimbel 4f 2/3' Rankett 16' Trompette harm. 8' Oboe 8' Clairon* 4' |
Bleigedackt 8'
Quintatön 8' Spitzflöte 4' Praestant 4' Schwiegel 2' Oktävlein 1' Zimbel 3f 1/2' Holzregal 8' |
Untersatz 32'[7]
Prinzipal 16' Subbass 16'[8] Echobass 16'[9] Quintbass 102/3' Oktavbass 8' Zartgedeckt 8' Violon 8'[10] Gedacktpommer 8' Choralbass* 4' Bassflöte 4' Oktave* 2' Mixtur* 5f 4' Posaune 16' Regal 16' Fagott 8' Clairon 4' |
- Anmerkungen
- ↑ Spezielle Konstruktion nach "System Gattringer"
- ↑ davon 1 Extension
- ↑ bis 2020 gemeinsames Manual mit Rückpositiv
- ↑ 1960 hinzugefügt
- ↑ 2020 bisher fehlende tiefe Oktav C-H ergänzt
- ↑ (*)=1955 hinzugefügt
- ↑ C-H (Fortsetzung Subbass); 2020 hinzugefügt
- ↑ 2020 auf die Westseite der Galerie versetzt
- ↑ Transmission aus dem III. Manual
- ↑ 2020 hinzugefügt
Die Orgel 1934-2020
Disposition vor 2020
I. Manual | II Schwellwerk | III Schwellwerk | Pedal |
Rückpositiv:
Bleigedackt 8' Quintatön 8' Spitzflöte 4' Praestant 4' Schwiegel 2' Oktävlein 1' Terzzymbel 3 fach 1/3' Holzregal 8' Hauptwerk: Prinzipal 16' Principal 8' Flauto dolce 8' Gedeckt 8' Gambe 8' Oktave 4' Gemshorn 4' Hohlnasat 22/3' Speroktave 2' Mixtur 6fach Dulcian 16' Trompete 8' |
Geigenprinzipal 8'
Spitzflöte 8' Salicional 8' Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Quintflöte 22/3' Waldflöte 2' Prinzipal 2' Larigot 11/3' Sifflöte 1' Scharf 4fach 1' Krummhorn 8' Schalmey 4' |
Bourdon 16'
Prinzipal 8' Gedeckt 8' Zartgeige 8' Vox Coelestis 8' Prinzipal 4' Traversflöte 4' Rohrnasat 22/3' Blockflöte 2' Terzflöte 13/5' Mixtur 4f 11/3' Quintzimbel 4f 2/3' Rankett 16' Trompete 8' Oboe 8' Clairon 4' |
Prinzipal 16'
Subbass 16' Echobass 16' Quintbass 102/3' Oktavbass 8' Zartgedeckt 8' Gedacktpommer 8' Choralbass 4' Bassflöte 4' Oktave 2' Mixtur 5fach Posaune 16' Regal 16' Fagott 8' Clairon 4' |
Bibliographie
Anmerkungen: | Aus der Beschreibung des Umbaus 2020 durch Fa. Kuhn: "Auf einer neuen Windlade auf der Westseite der Galerie konnte die bis dato fehlende unterste Oktave des Principal 16' des Hauptwerks ergänzt werden. Ebenda fand der Subbass 16' eine neue Heimat und wurde mit zwölf Tönen zu einem Untersatz 32' erweitert. An der bisherigen Stelle des Subbass 16' wurde ein neues Pedalregister Violon 8' realisiert.
Die eigentliche Achillesverse der Orgel bildete die elektrische Steuerung, die, in den 1930er-Jahren äusserst modern, über die Jahre sehr störanfällig geworden war. Deren Restaurierung hätte einen immensen Aufwand bedeutet, auch wegen der neuen Sicherheitsvorschriften für Schwachstromanlagen. Deshalb entschied man sich für deren Erneuerung, und zwar inklusive eines von Orgelbau Kuhn geplanten und gestalteten Spieltisches. Allerdings konnten die originalen und robusten, den pneumatischen Impuls auslösenden Reisner-Magnete erhalten werden. Der neue Spieltisch umfasst nun vier Manuale und ermöglicht das unabhängige Spielen des 1960 hinzugefügten Rückpositivs. Ausserdem ist er mit dem neuen Vario-Setzer ausgestattet, der über einen taktilen Bildschirm gesteuert wird und über eine nahezu unbegrenzte Anzahl Speichermöglichkeiten sowie praktische Sortier- und Suchfunktionen verfügt. Ebenso bietet er Freie Koppeln, eine Transponiervorrichtung, eine MIDI-Schnittelle und u.a. eine per iPad steuerbare Aufzeichnungsfunktion." |
Literatur: | P. Urban Affentranger: Die Disentiser Klosterorgeln. Herausgegeben anläßlich der Einweihung der Chororgel. Disentis (1979) |
Weblinks: | Beschreibung des Umbaus auf den Seiten der Fa. Kuhn und Bildergalerie |