Castrop-Rauxel/Obercastrop, St. Elisabeth

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St. Elisabeth Castrop-Rauxel Orgel 1.jpg
St. Elisabeth Castrop-Rauxel Orgel 2.jpg
St. Elisabeth Castrop-Rauxel Orgel 3.jpg
Orgelbauer: Martin Scholz (Mönchengladbach)
Baujahr: 2001
Geschichte der Orgel: Die St.-Elisabeth-Kirche wurde als Notkirche auf dem Gelände eines Bauernhofes errichtet und am 17. Mai 1928 eingeweiht. Sie verfügte zunächst lediglich über ein Harmonium. Auch mit Blick auf das zehnjährige Bestehen der Kirche wurde im Januar 1938 ein Orgelneubau bei Orgelbau Feith (Paderborn) in Auftrag gegeben. Ein erster Teil der Orgel war bis Christi Himmelfahrt 1938 fertiggestellt. Erst Ende September 1943 wurde von Feith ein zweiter Teil geliefert, der sechs Register für das II. Manual umfasste, allerdings nicht mehr montiert werden konnte. Die Kirche erlitt im Zweiten Weltkrieg große Schäden, unter anderem stürzte am Dreikönigstag 1945 die Decke ein. Da die Feith-Orgel vorausschauenderweise abgebaut und in der Zeche Erin gelagert worden war, überstand sie den Krieg unbeschadet (Spieltisch und Teile der Elektromechanik des I. Manuals verblieben auf der Empore, wurden aber nicht beschädigt). Am 3. März 1946 war die Orgel erstmals komplett aufgebaut und konnte fortan ihren vorgesehenen Dienst verrichten.

1953 wurde die Kirche unter anderem um einen Kirchturm erweitert; im Zuge dieser Maßnahmen erfuhr auch die Feith-Orgel eine Erweiterung durch Gebrüder Stockmann (Werl).[1] Ein weiterer Umbau der Orgel erfolgte 1965 (neue Pfeifen für einige bestehende Register, ein neuer Balg für das II. Manual und eine neue Windmaschine).[2]

Die alte Feith-Orgel wurde, unter anderem aufgrund von Mängeln in der Traktur, im Mai 2001 abgebaut. Es entstand durch Martin Scholz ein Neubau unter teilweiser Wiederverwendung alten Pfeifenbestandes. Während sich die alte Orgel auf zwei Gehäuseteile zu beiden Seiten der Orgelbühne aufteilte, befindet sich die neue Orgel auf der rechten Seite der nunmehr etwas umgebauten Orgelbühne. Nach sechswöchiger Montage wurde das neue Instrument, das etwa 360.000 Mark gekostet hat, am 17. November 2001 in einem Gottesdienst, in dem unter anderem Jörg Kramer spielte, eingeweiht.[3]

Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 16
Manuale: 2 C-g3
Pedal: C-f1
Spielhilfen, Koppeln: Koppeln: II/I, I/P, II/P



Disposition der Scholz-Orgel[4]

I Hauptwerk II Positiv[5] Pedal
Principal 8'[6]

Rohrflöte 8'[7]

Octave 4'

Flöte 4'[8]

Quinte 22/3'

Mixtur 2' 4f

Trompete 8'

Bordun 8'[9]

Salicional 8'[10]

Unda maris 8'

Traversflöte 4'

Prinzipal 2'

Sesquialtera 3f[11]

Fagott-Oboe 8'

Tremolo

Subbass 16'[12]

Octavbass 8'[13]


  1. Genauere Details, etwa bezüglich Änderungen an der Disposition, liegen nicht vor.
  2. Die vorstehenden Informationen basieren auf Auszügen aus der Gemeindechronik durch H. Fusten. Angaben über die Disposition der Feith-Orgel liegen leider nicht vor. Das Instrument verfügte über eine elektropneumatische Traktur.
  3. Neue Orgel bereitet wahren Ohrenschmaus, Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 19. November 2001; „Königin der Instrumente“ geweiht, Ruhr Nachrichten vom 19. November 2001.
  4. Die Disposition entspricht den am Spieltisch sichtbaren Informationen (Stand 2025), dort in abweichender Reihenfolge (s. Fotos); ergänzende Informationen stammen aus der Festschrift zur Orgeleinweihung.
  5. Zweifach schwellbar: Vordere Schwelljalosien mit Schwellpedal zu bedienen, seitliche Schwelljalosien mit separatem Handzug zu bedienen.
  6. im Prospekt
  7. In der Festschrift zur Orgeleinweihung für das II. Manual gelistet.
  8. Aus der alten Orgel übernommen.
  9. Aus der alten Orgel übernommen. In der Festschrift zur Orgeleinweihung für das I. Manual gelistet.
  10. ab G
  11. Bestehend aus 22/3' + 13/5', ab G + 1'.
  12. Aus Holz; aus der alten Orgel übernommen.
  13. Aus Holz; aus der alten Orgel übernommen.



Bibliographie

Anmerkungen: Eigene Sichtung Mai 2025.
Quellen/Sichtungen: Festschrift zur Weihe der neuen Orgel in der St. Elisabeth Kirche zu Obercastrop am 17. November 2001.