Bad Schmiedeberg/Pretzsch (Elbe), Stadtkirche St. Nikolaus

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Orgelbauer: Baumgarten, Christian Moritz, Zahna
Baujahr: 1846
Geschichte der Orgel: 1846: Fertigstellung der Orgel, die 1.629 Thaler kostete. Außerdem gewährte man Moritz Baumgarten noch eine nächträglich beantragte Vergütung in Höhe von 168 Thalern. Nach den Angaben in der Orgeldatenbank Weisel handelt es sich offensichtlich um das zweitgrößte Instrument, das Baumgarten in seiner Wirkungszeit erbaut hat.[1] In der Datenbank Weisel ist die Orgel mit 23 Registern geführt. Tatsächlich ist auf den Fotos erkenntlich, dass zwei Manubrien ausgebaut wurden. Heute verfügt die Orgel nur noch über 21 klingende Register.

1917: Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken, dies betraf die Register Prinzipal 8' im I. Manual und Prinzipal 4' im II. Manual.

1953: Die Partnergemeinde Heuchelheim (bei Gießen) stellt Zinkplatten zur Verfügung, aus denen die ortsansässige Orgelbauwerkstatt von Eduard Fritz Köhler neue Zink-Prospektpfeifen anfertigt und einbaut.

Mitte der 1950er Jahre: Durch große Schäden am Dach der Kirche erleidet die Orgel einen Wasserschaden und wird unspielbar. Vor dem Orgelspieltisch wird zu dieser Zeit ein zweimanualiges Harmonium aufgestellt.

1960: Die bereits erwähnte Werkstatt Eduard Fritz Köhlers aus Pretzsch repariert das Instrument, wobei auch einige Register gegen neue ausgetauscht werden.

2021: Zum 175. Orgeljubiläum fand am 22. Juli 2021 ein Konzert mit Paolo Oreni statt. Eine Revision der Orgel ist angedacht, in diesem Zusammenhang könnte eine Stabilisierung des Prospekts, vor allem des Schleierwerks wie auch ein Ersatz der Prospektpfeifen durch neue Zinnpfeifen vorgenommen werden. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert.[2]

Stimmtonhöhe: Kammerton, a1 = 440 Hz
Temperatur (Stimmung): gleichstufig
Windladen: Schleifladen
Spieltraktur: mechanisch
Registertraktur: mechanisch
Registeranzahl: 21 Register
Manuale: 2 Manuale, Tonumfang: C-f3
Pedal: Tonumfang: C-d1
Spielhilfen, Koppeln: Normalkoppeln: OW/HW, HW/Ped



Disposition nach der Beschriftung am Spieltisch am 29. Juli 2021

Hauptwerk (I) Oberwerk (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Prinzipal 8'[3]

Gedackt 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Cornett III[4]

Mixtur IV

Rohrflöte 8'[5]

Salizional 8'

Prinzipal 4'[3]

Waldflöte 2'[5]

Cymbel III[5]

Violon 16'

Subbaß 16'

Oktavbass 8'

Choralbass 4'[5]

Rauschpfeife III[5]



Disposition vor den Arbeiten im Jahr 1960

Hauptwerk (I) Oberwerk (II) Pedalwerk
Bordun 16'

Prinzipal 8'[3]

Gedackt 8'

Hohlflöte 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Spitzflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Cornett III[6]

Mixtur IV

Flauto dolce 8'

Salizional 8'

Prinzipal 4'[3]

Flöte 2'

Oktave 1'

Violon 16'

Subbaß 16'

Oktavbass 8'

Oktavbass 4'

Posaune 16'


Anmerkungen
  1. Eintrag in der Datenbank von Hans-Dieter Weisel, Version 20, Stand 1. Januar 2008, abgerufen am 15. September 2021
  2. Sämtliche hier aufgeführten Informationen wurden beim Besuch der Kirche von einer Ausstellungstafel der Ausstellung "Orgellandschaft Elbe-Elster", die vom 1. Juli bis 30. September 2021 in der Stadtkirche St. Nikolaus zu Pretzsch gezeigt wird, aufgezeichnet sowie durch zusätzliche Erläuterungen des Organisten Jürgen Schneider ergänzt. Herr Schneider war außerdem Werkstattmitarbeiter der Orgelbauwerkstatt Eduard Fritz Köhler, Pretzsch, deren Orgelbauabteilung nach Köhlers Tod von dem Orgelbauer Fritz Edler noch bis in das Jahr 1972 weitergeführt wurde und die in dieser Zeit alle Arbeiten an der Orgel vornahm. Zur Werkstatt E. F. Köhler siehe auch unter www.orgellandschaftbrandenburg.de
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Prospekt
  4. ab a0
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 1960 neu
  6. ab a0



Bibliographie

Weblinks: Website der Evangelischen Kirche Bad Schmeideberg

Website der Kirchengemeinde St. Nikolaus Pretzsch

Wikipedia-Artikel der Kirche